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BE_1617: Standesscheibe Luzern
(BE_Bern_BHM_342)

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Titel

Standesscheibe Luzern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1676
Masse
31 x 23.4 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum steht vor farblosem Grund die bekrönte Wappenpyramide Luzern-Reich, zwischen deren zwei Standesschilden eine Löwenmaske gesetzt ist. Vor den beiden die Seitenrahmung bildenden marmorierten Doppelsäulchen sind als Schildbegleiter die Luzerner Standespatrone postiert. Der in prächtigem Bischofsornat dargestellte hl. Leodegar hält in seinen Händen den Abtsstab mit Panisellus sowie den Bohrer, mit dem er geblendet wurde. Der hl. Mauritius ist in einen violetten Waffenrock und einen stahlblauen Harnisch mit dem Treffelkreuz auf dem Bruststück gekleidet. Auf Banner und Schild in seinen Händen erscheint, diesmal auf rotem Grund, wiederum das Treffelkreuz. Über den Schilden sind am dunkelroten Gebälk Fruchtbouquets an Girlanden und blaues Bandelwerk aufgehängt. Das durch Mauerwerk und eine Säule zweigeteilte Oberbild zeigt links die Blendung des hl. Leodegar und rechts die der Legende nach in St-Maurice d'Agaune vollzogene Enthauptung des hl. Mauritius, einem der Anführer der Thebäischen Legion. Die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift am Scheibenfuss wird von zwei nackten Putten präsentiert.

Iconclass Code
11H(LEODEGAR) · männliche Heilige (LEODEGAR)
11H(MAURICE) · Mauritius von Agaunum, Kriegerheiliger und Märtyrer, Befehlshaber der Thebäischen Legion; mögliche Attribute: Banner, Lanze, Schild (mit Kleeblattkreuz)
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Luzern, Reich

Inschrift

Die Lobliche Statt Lucernn / Anno Domini 1676.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwei Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Schon Hans Lehmann schlug vor, diese Scheibe Hans Jakob I. Geilinger zuzuweisen. Tatsächlich bestehen stilistische und motivische Parallelen sowohl zu der von Geilinger signierten Scheibe des Grossen Rates zu Luzern im dortigen Historischen Museum (Lehmann 1941, Abb. 290) wie auch zu dessen ebenfalls signierten Serie von Grisaillescheiben in Privatbesitz (Lehmann 1941, Abb. 293–298). Die Ratsscheibe zeigt in ihrem Mittelbild die Martyrien der beiden Luzerner Patrone in sehr ähnlicher Weise wie das Oberbild der vorliegenden Scheibe. In den Formen der Säulen und figürlichen Darstellungen ist diese ausserdem dem Glasgemälde Gerhard Rohrs in der Kirche Beatenberg von 1673 stilistisch verwandt.

Datierung
1676
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vor/seit 1884 Bernisches Historisches Museum

Inventarnummer
BHM 342

Bibliografie und Quellen

Literatur

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 50.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 45.

Hans Lehmann, Geschichte der Luzerner Glasmalerei von den Anfängen bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Luzern o. J. [1941], S. 205, Abb. 292 (Hans Jakob Geilinger der Ältere).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9203 (Hans Jost Tschupp, Luzern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_342
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Vor/seit 1884 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1617
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016