Forschung
Der Messerschmied Johannes (Hans) Zeender (1532–1618) war der Bruder des Glocken- und Stückgiessers Michael († 1588). Er diente seiner Stadt als Landvogt zu Laupen (1580) und zu Münchenbuchsee (1592) sowie in der Nachfolge seines Bruders als Zeugherr (1588). 1588 und 1599 fand er Aufnahme in den Berner Kleinrat. Er ging insgesamt vier Ehen ein, die erste 1572 mit Salome Högger († vor 1578), die zweite 1578 mit Katharina Müller, die dritte 1579 mit Elisabeth Baumgartner und die vierte 1589 mit Johanna Zehender (* 1568) (HBLS 7/1934, S. 628; Wegeli 1945; Kessel 2015).
Nach Rudolf Wegeli (1945) kommt am ehesten Zeenders Neffe, der Glasmaler und Oberspitalmeister Hans Zeender (1555–1635) als Hersteller der vorliegenden Rundscheibe in Frage. Hans Zeender schuf die Scheiben in der Kirche Grosshöchstetten. Diese lassen sich mit der vorliegenden Scheibe jedoch nicht vergleichen, weswegen von der Annahme Wegelis Abstand zu nehmen ist. Wahrscheinlicher ist, dass das hier zur Diskussion stehende Glasgemälde von Michael Zeender (1577–1629), dem Sohn des Scheibenstifters Johannes, stammt. Dieser war ebenfalls Glasmaler, es sind aber keine signierten Werke seiner Hand bekannt.
Datierung
1602
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1946 Bernisches Historisches Museum
Inventarnummer
BHM 32270