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BE_1629: Rundscheibe Christian Kaufmann und Anna Gsteiger mit Pferd
(BE_Bern_BHM_346)

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Titel

Runde Bildscheibe Christian Kaufmann und Anna Gsteiger

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Tremp, Johann Jakob · zugeschr.
Datierung
1692
Masse
⌀ 10.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die monolithe Rundscheibe stellt ein auf dem Podium stehendes Pferd ins Zentrum. Der Sockel nimmt das Stifterwappen und das Stiftungsdatum auf. Die randständige Inschrift umschliesst das Pferd im Halbkreis.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46C13141 · Pferd
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Christian Kaufmann

Inschrift

Christen Kaůfman Weibel vnd Ana Gsteiger / sein Ehgmahl.
16 92.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut.

Technik

Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die zwei stilistisch übereinstimmenden runden Monolithscheiben des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 346, 347) wurden von ihren Stiftern, Hans Inäbnit und Christian Kaufmann, 1692 beim gleichen Meister bestellt und wohl auch an den gleichen Ort gestiftet. Dieser Meister war auch der Schöpfer der 1692 entstandenen, wohl ebenfalls zu dieser Serie gehörigen runden Monolithscheibe der Landschaft Obersimmental, die sich gleichfalls im Bernischen Historischen Museum befindet (BHM Bern, Inv. 2604). Der Meister dürfte am ehesten mit dem Glas- und Flachmaler Johann Jakob Tremp in Thun zu identifizieren sein, der seine eigene, im Schlossmuseum Thun erhaltene Stiftung (eine ovale Wappenscheibe) im Jahr 1692 mit grosser Wahrscheinlichkeit selbst schuf (Inv. 6680). Zwei weitere Ovalscheiben dieses Jahres im dortigen Schlossmuseum mit den Wappen von Karl Manuel (Inv. 1363) und Johannes Bischoff (Inv. 869) lassen sich daran anschliessen. Darauf weisen die allen Scheiben gemeinsamen stilistischen Merkmale im Schrift- und Figurenbild.

Die Darstellung des Pferdes auf der vorliegenden Scheibe geht sicher auf die traditionelle Zucht des Erlenbachpferdes im Simmental zurück, die ab 1714 eine staatliche Förderung erfuhr (Bäggli 1937, S. 51–55). Wahrscheinlich war der Stifter selbst Züchter dieser wertvollen Pferderasse, die er so stolz und kraftvoll im Bild festhalten liess.
Eine Familie Gsteiger (Steiger) ist seit 1647 in Grindelwald nachgewiesen. Dort heiratet Anna Gsteiger am 3. November 1676 Christian Kaufmann (* 10.8.1651), den Sohn Christian Kaufmanns und Barbara Stollers (StAB K Grindelwald 4 Taufrodel 1641–1666, p. 48; K Grindelwald 5 (Eherodel 1663–1706, p. 317). Das Paar brachte zwischen 1677 und 1702 zwölf Kinder zur Taufe StAB K Grindelwald 5 Taufrodel 1667–1706, p. 78, 96, 115, 137, 159, 180, 195, 209, 222, 243, 256, 269). Ab 1685 wird Christian Kaufmann auch als Weibel bezeichnet (ebendort p. 154).

Datierung
1692
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vor/seit 1884 Bernisches Historisches Museum

Inventarnummer
BHM 346

Bibliografie und Quellen

Literatur

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 50.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 45.

Vgl.

Walter Bäggli, Betriebswirtschaftliche Beiträge zur Kenntnis der Landwirtschaft im simmentalischen Hochzuchtgebiet, insbesondere im Diemtigtal, mit spezieller Berücksichtigung der Verschuldungsverhältnisse, Dissertation ETH Zürich, Bern 1937.

http://www.ancestry.com/genealogy/records/christian-kaufmann_34974228 (20.9.2016).

http://www.mytrees.com/ancestry-family/ha002456-239-1082/Christain-Kaufmann-Born-1651-in-Switzerland.html (20.9.2016).

Staatsarchiv Bern (StAB), Kirchenbücher (K).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_346
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Nadja Frey
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Vor/seit 1884 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1629
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

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