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BE_1643: Bannerträgerscheibe Landschaft Interlaken
(BE_Bern_BHM_8964)

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Titel

Bannerträgerscheibe Landschaft Interlaken

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1714
Masse
31.9 x 19.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum steht auf gelb gefliestem Boden der bärtige Bannerträger der Landschaft Interlaken. Er trägt die Uniform der damaligen Landmiliz, d. h. ein hellgraues Wams mit roter Schärpe, rote Strümpfe und auf dem Haupt einen schwarzen Federhut. Sein Schwert am Gürtel festgebunden, hält er in der Rechten das geblähte Banner seiner Landschaft. Er wird von einem Trommler und Pfeifer begleitet, deren Kleidung in den Mi-parti-Farben Schwarz und Grau gehalten ist. Das Landschaftswappen Interlakens zu den Füssen des Bannerträgers steht im Zentrum der am Sockel angebrachten Inschrift. Auf dem von roten Säulen getragenen roten Gebälk sitzen zwei nackte Putten.

Iconclass Code
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46E525 · (Triller-)Pfeife (akustische Signale)
48C7341 · Trommel
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen, Banner Interlaken

Inschrift

Ein Ehrende La ndtschaft Interlacken / Anno 1714.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Farbverluste in der Eisenrotbemalung; zahlreiche Sprungbleie.

Restaurierung
1916 die Scheibe von Hans Drenckhahn, Thun, begutachtet, aber nicht restauriert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie mit hellem und sehr sattem Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die beiden Landschaftsscheiben Interlakens von 1714 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 402 und 8964) sind bis zur Farbgebung hin identisch gestaltet und sicher vom gleichen Glasmaler geschaffen. Stilistisch weist alles auf ein Werk der Aarauer Glasmalerfamilie Fisch hin. Grosse Ähnlichkeiten im Figurenstil finden sich beispielsweise in der wohl von Hans Ulrich III. Fisch geschaffenen Gerichtsscheibe Gränichens (BHM Bern, Inv. 25656) sowie in den Hans Ulrich II. zugeschriebenen Gemeindescheiben von Mooslerau, Muhen, Hirschthal und Holziken in der Kirche Schöftland im Kanton Aargau (Hasler 2002, Farb-Abb. S. 88, Kat.-Nrn. 135, 136, 139, 140). Letztgenannte Scheiben schuf der damals 72jährige Hans Ulrich II. Fisch sicher in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Hans Ulrich III. Das Todesdatum des 1648 geborenen Hans Ulrich III. ist unbekannt, wird bislang jedoch mit Fragezeichen für das Jahr 1701 angenommen. Die Gemeindescheiben Interlakens wären damit der deutliche Beweis, dass der in den Akten nur wenig genannte Glasmaler (Merz 1894, S. 33) 1714 noch lebte und arbeitete.

Datierung
1714
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1916 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1916 Sammlung Knechtenhofer, Thun.

Inventarnummer
BHM 8964

Bibliografie und Quellen

Literatur

Josef Ludwig Fischer, Handbuch der Glasmalerei (Hiersemanns Handbücher, Bd. VIII), Leipzig 1914, S. 181.

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern 1916, Bern 1917, S. 38.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau, Bd. 4: Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Vgl.

Walther Merz, Hans Ulrich Fisch. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des Aargaus, Aarau 1894.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 4982; Abb. in Nachweisakten BHM.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_8964
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1916 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1643
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016