Forschung
Karl Rudolf May, Herr von Rued (8.9.1733–1.4.1788), war ein Sohn des Berner Grossrats Johann Rudolf und der Elisabeth Hackbrett. 1752 studierte er die Jurisprudenz in Göttingen und durchlief nach seiner Rückkehr die politische Leiter. 1764 wurde er Mitglied des Grossen Rates. 1777–1783 amtete er als Landvogt zu Bipp, 1783 als Ratsherr sowie 1783 und 1786 als Venner zu Gerbern. Karl Rudolf May war seit 1757 mit Maria Katharina Manuel, Tochter des Rudolf Manuel und der Maria Magdalena Stürler, verheiratet (Kessel 2015).
Der in der Inschrift genannte Stifter, Karl Rudolf May von Rued, liess 1751 in die vorliegende, um 1710 entstandene Scheibe sein Wappen, die Helmzier und die Inschriftentafel einsetzen. Darauf weisen neben den technischen Besonderheiten die engen Parallelen zu Andreas Fueters Scheiben von 1710 in Gurzelen. Verwandter noch ist die ebenfalls Fueter zugeschriebene Wappenscheibe Johann Rudolf Hackbretts von 1710 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 58504). Diese Scheibe, welche der Grossonkel Karl Rudolf Mays – Johann Rudolf Hackbrett war der Bruder seines Grossvaters mütterlicherseits – an einen unbekannten Ort stiftete, stammt sicher vom gleichen Ort wie die vorliegende zweitverwendete Scheibe. Es ist denkbar, dass sie seinen Eltern möglicherweise ins Schloss Rued gestiftet wurden.
Datierung
Um 1710 und 1751
Zeitraum
1700 – 1751
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vor/seit 1892 Bernisches Historisches Museum
Inventarnummer
BHM 1526