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BE_1731: Ovale Wappenscheibe Samuel Tschaggeny
(BE_Thun_Schloss_BE_1731)

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Titel

Ovale Wappenscheibe Samuel Tschaggeny

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1707
Masse
27 x 20.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen des Samuel Tschaggeny wird vor farblosem Grund von zwei grünen Blattzweigen umkränzt. Die Seitenrahmung bilden zwei reich mit Rollwerk verzierte gelbe Pfeiler mit roten Basen und Kapitellen. Darüber erhebt sich ein ebenso reich dekorierter Bogen. Schmucklos gestaltet ist hingegen die ebenfalls bogenförmig angelegte, den Scheibenfuss füllende Schrifttafel.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Samuel Tschaggeny

Inschrift

Hr. Samuel Tschaggeneÿ / deβ Rahts zů Thun v. Capiden Leütenant / über ein Companeÿ AusZüger: Ao 1707.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwei neue Ergänzungen aus Klarglas oben rechts; ein Sprung und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Kammmacher Samuel Tschaggeny (1657–1733) entstammte einer Thuner Familie. 1701 in Thun zum Rat ernannt, wurde er dort 1716 Seckelmeister und 1722 Venner (HBLS 7/1934, S. 69).
Eine weitere Scheibe Tschaggenys, die dieser 1717 als Seckelmeister zu Thun stiftete, ist durch eine Pause im Nachlass Hans Drenckhahns im Vitrocentre Romont dokumentiert (VCR, Nachlass Drenckhahn, Mappe "Schmiedenzunft", Inv. Nr. FHD_904).

Als Schöpfer der Scheibe zur Diskussion stehen Andreas Fueter aus Bern (Ausstellungskat. Thun 1964) und Johann Jakob Tremp aus Thun (Inventarblatt Schlossmus. Thun). Zu Fueters Werk besitzt Tschaggenys Stiftung zwar gewisse Analogien, zum Beispiel in der Gestaltung der Helmdecke. Die überreiche Auschmückung ihrer Rahmenelemente namentlich mit Rollwerkformen kennt man von Fueter aber nicht. Zudem tritt bei ihr die von diesem Berner Meister mit Vorliebe verwendete leuchtend blaue Emailfarbe nicht in Erscheinung. Die Zuweisung an ihn lässt sich stilistisch deshalb kaum rechtfertigen. Zum gleichen Resultat führt der Vergleich mit den Werken Jakob Forrers, der wie Fueter 1707 in Bern als Glasmaler nachgewiesen ist. Keine engeren Bezüge lassen sich ebenfalls zu den Arbeiten Hans Jakob Tremps ausmachen. Dass dieser 1665 in Thun geborene Glasmaler 1707 noch arbeitete beziehungsweise lebte, ist übrigens wenig wahrscheinlich und ebenso wenig weiss man, ob damals ein anderer Glasmaler in Thun noch aktiv war.

Datierung
1707
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1916 Schlossmuseum Thun

Vorbesitzer*in

Bis 1916 Liebi-Knechtenhofer

Inventarnummer
Inv. 2766

Bibliografie und Quellen

Literatur

Gustav Keller, in: Jahresbericht Historisches Museum im Schloss Thun 1931, S. 12.

700 Jahre Thuner Handveste. Thun in der Kunst früherer Zeiten, Ausstellungskatalog Schloss Schadau, Thun 1964, Nr. 187 (Andreas Fueter?).

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Weiteres Bildmaterial

Schlossmuseum Thun, 6552

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Thun_Schloss_BE_1731
Fotonachweise
© Schloss Thun – Das Museumsschloss
Copyright
© Schloss Thun – Das Museumsschloss
Eigentümer*in

Seit 1916 Schlossmuseum Thun

Inventar

Referenznummer
BE_1731
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016