Forschung
Der Kammmacher Samuel Tschaggeny (1657–1733) entstammte einer Thuner Familie. 1701 in Thun zum Rat ernannt, wurde er dort 1716 Seckelmeister und 1722 Venner (HBLS 7/1934, S. 69).
Eine weitere Scheibe Tschaggenys, die dieser 1717 als Seckelmeister zu Thun stiftete, ist durch eine Pause im Nachlass Hans Drenckhahns im Vitrocentre Romont dokumentiert (VCR, Nachlass Drenckhahn, Mappe "Schmiedenzunft", Inv. Nr. FHD_904).
Als Schöpfer der Scheibe zur Diskussion stehen Andreas Fueter aus Bern (Ausstellungskat. Thun 1964) und Johann Jakob Tremp aus Thun (Inventarblatt Schlossmus. Thun). Zu Fueters Werk besitzt Tschaggenys Stiftung zwar gewisse Analogien, zum Beispiel in der Gestaltung der Helmdecke. Die überreiche Auschmückung ihrer Rahmenelemente namentlich mit Rollwerkformen kennt man von Fueter aber nicht. Zudem tritt bei ihr die von diesem Berner Meister mit Vorliebe verwendete leuchtend blaue Emailfarbe nicht in Erscheinung. Die Zuweisung an ihn lässt sich stilistisch deshalb kaum rechtfertigen. Zum gleichen Resultat führt der Vergleich mit den Werken Jakob Forrers, der wie Fueter 1707 in Bern als Glasmaler nachgewiesen ist. Keine engeren Bezüge lassen sich ebenfalls zu den Arbeiten Hans Jakob Tremps ausmachen. Dass dieser 1665 in Thun geborene Glasmaler 1707 noch arbeitete beziehungsweise lebte, ist übrigens wenig wahrscheinlich und ebenso wenig weiss man, ob damals ein anderer Glasmaler in Thun noch aktiv war.
Datierung
1707
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1916 Schlossmuseum Thun
Vorbesitzer*in
Bis 1916 Liebi-Knechtenhofer
Inventarnummer
Inv. 2766