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BE_6431: Bildscheibe Ulrich Frutiger und Hans Bur (Baur) mit Hochzeit zu Kana
(BE_Bern_BHM_5630)

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Titel

Bildscheibe Ulrich Frutiger und Hans Bur (Baur) mit Hochzeit zu Kana

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Lohner, Kaspar · signiert
Datierung
1640
Masse
30.3 x 20.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Hauptbild schildert die Hochzeit zu Kana (Jo 2, 1–12). Der Herr sitzt in violettem Mantel vorne links am langen, in die Tiefe fluchtenden Tisch, an dem sich die Hochzeitsgesellschaft zum Mahl versammelt hat. Die seitlich von blauen Bordüren mit zentralen roten Kopfkartuschen gerahmte Figurenszene schliessen nach vorne Amphoren mit Wasser ab, deren Inhalt Christus in Wein verwandeln wird. Am Scheibenfuss befinden sich zu Seiten der Schrifttafel die Wappen der Stifter Ulrich Frutiger und Hans Bur (Baur). Das Oberbild mit der Darstellung des Bethlehemitischen Kindermordes ist vermutlich ein Fragment aus einer anderen alten Scheibe (s. u.).

Iconclass Code
11D · Christus
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
73B63 · der Bethlehemitische Kindermord
73C611 · das Hochzeitsmahl in Kana (Johannes 2:1-11)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Ulrich Frutiger, Hans Bur (Baur)

Inschrift

V̊llrich Frutiger Der Zÿtt Stift / Schaffner Vnd Hanns Bur / Beid zů Oberhoffen. ANNO / 1640 CL

Groβ schutz diβ nöw geborne kind / vβ der dreÿ Wÿsen gab gewint // Der Stern die wÿsen fürt Zum Herren, den sÿ mitt ihren gaben ehren

Signatur

CL

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Oberbildszene mit dem Bethlehemitischen Kindermord unterscheidet sich stilistisch zwar in keiner Weise von der zentralen Darstellung. Weil die darin festgehaltene Bildlegende sich auf die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige bezieht, ist jedoch davon auszugehen, dass unter dem Oberbild ursprünglich diese Anbetungsszene zu sehen war. Die beiden Gläser mit dem Bethlehemitischen Kindermord bilden demnach Fragmente aus einem zerstörten Glasgemälde mit der Anbetungsszene, das von der gleichen Hand wie die vorliegende Scheibe geschaffen wurde. Dass man es bei diesen Gläsern mit Fragmenten zu tun hat, darauf weist ebenfalls das zur Verbreiterung des Oberbildes zwischen ihnen eingefügte Glasstück. Einige kleinere Gläser neu ergänzt; Sprünge und zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der wie Hans Bauer 1640 in Oberhofen ansässige Ulrich Frutiger nennt sich in der Stifterinschrift Stiftsschaffner. Weil einige Angehörige der Familie Frutiger im späten 17. und im 18. Jahrhundert Schaffner des Bächiguts bei Hünibach (Hilterfingen/Oberhofen) am Thunersee waren, dürfte auch er dort als Schaffner gewirkt haben. Dieses Bächigut war von 1459 bis 1528 im Besitz der Kartause Thorberg. Bei der Reformation ging es an den Staat Bern über, der das ehemalige Klostergut Bächi als Lehen an dortige Landleute verpachtete (von Mülinen 1879, S. 15f. und Teil IV, S. 258).

Die Oberbildszene mit dem Bethlehemitischen Kindermord und mit der sich auf die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige beziehenden Bildlegende stammt offenbar aus einer Scheibe, in deren Zentrum diese Anbetungsszene festgehalten war. Im Bayerischen Nationalmuseum in München befindet sich interessanterweise eine Scheibe, die im rechten Oberbild die identisch gestaltete Szene des Bethlehemitischen Kindermords und im Hauptbild die Anbetung der Heiligen Drei Könige zeigt (Inv. Nr. G 801; Hans Brunner, Interlaken, undatiert, 29,50 x 20,50 cm; vgl. Schinnerer 1908, Kat. Nr. 258). Auch die Inschrift auf den beiden Oberbildern entspricht derjenigen der als Flickstücke eingesetzten Oberbildern der vorliegenden Scheibe. Da die Scheibe in München mehrere Flickstücke aufweist und auch ihre beiden Oberbilder einen unterschiedlichen Schriftduktus aufweisen, ist schwierig zu beurteilen, wie sie im Originalzustand aussah. In stilistischer Hinsicht unterscheiden sich die beiden Scheiben. Sie stammen sicher nicht aus derselben Werkstatt, möglicherweise lag ihnen aber eine gemeinsame Vorlage vor.

Wie aus dem Vergleich mit dem Monogramm von Kaspar Lohner auf der Stiftung der Landschaft Äschi von 1624 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 2999) hervorgeht, handelt es sich bei dem auf der vorliegenden Scheibe hinter der Jahreszahl festgehaltenen schnörkelhaft wirkenden Zeichen um die Initialen dieses Thuner Glasmalers. Darauf weist auch die stilistische Verwandtschaft der Scheibe zu Werken Lohners wie beispielsweise den 1623 entstandenen Glasgemälden Pieren/Lauber und Jakob Rubis im Bernischen Historischen Museum hin (BHM Bern, Inv. 6515, 32487).
Für die Darstellung der Hochzeit zu Kana verwendete Lohner die gleiche Vorlage wie der Berner Glasmaler, der 1651 die dem gleichen Thema gewidmete Bildscheibe für Hans und Jost Joder sowie ihren beiden Frauen anfertigte (Kat. Stuker 2017, Nr. 1104).

Datierung
1640
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1905 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Offerte Zimmermann an das BHM Bern (laut Notiz auf Foto SNM Zürich).

Inventarnummer
BHM 5630

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern pro 1905, Bern 1906, S. 48.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 11.

Vgl.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Heft 1 (Oberland und Emmenthal), 1879.

Johannes Schinnerer, Katalog der Glasgemälde des Bayrischen Nationalmuseums, München 1908.

Auktionshaus Stuker, Bern, Katalog Frühlingsauktion, Donnerstag 15.–Dienstag 20. Juni 2017 (Möbel und Kunstgewerbe, Asiatica).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 5954, 9092 (Kaspar Lohner, Thun)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_5630
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1905 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_6431
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema Bildscheibe Ulrich Frutiger und Hans Bur (Baur) mit Hochzeit zu Kana