Forschung
Johannes Thormann wurde am 16. April 1682 als Sohn des Georg Thormann und der Martha L'Isle in Bern geboren. 1701 heiratete er Katharina Schellenberg, Tochter des Jakob Schellenberg, und brachte mit ihr acht Kinder zur Taufe. Johannes Thormann wurde Salzbuchhalter und 1722 Vogt zu Aarberg. 1743 gelangte er in den Kleinen Rat. Als solcher war er auch Gesandter an die Tagsatzungen in Baden, bevor er 1749 im Alter von 66 oder 67 Jahren starb (HBLS 6/1931, S. 733; Kessel 2015).
Die Scheibe weist enge Parallelen zur Wappenscheibe Abraham Lienhards von 1707 auf, die sich in Privatbesitz befindet (BE_2371). Es ist aufgrund des gleichen Datums, des gleichen Aufbaus und der gleichen Grösse anzunehmen, dass diese beiden Rundscheiben an den gleichen unbekannten Bestimmungsort gestiftet wurden. Ihre beiden Stifter waren im Salzwesen tätig und übernahmen im Abstand von 14 Jahren die Landvogtei Aarberg.
Die sehr regelmässige Kalligraphie mit den Haken an den unteren Buchstabenenden verbinden beide Scheiben mit einzelnen, von Jakob Forrer signierten Grisaillescheiben wie der Rundscheibe Johann Rudolf Lerbers von 1712 im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Inv.-Nr. LM 6239; Schneider 1971, Bd. 2, Kat.-Nr. 754) oder der ovalen Wappenscheibe Elisabeth von Diesbachs aus der Zeit nach 1702 in Freiburger Privatbesitz (Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nr. 407). Auch stilistisch und technisch sind all diese Scheiben eng verwandt, so dass eine Zuschreibung an den in Köniz arbeitenden Glasmaler Jakob Forrer nicht zu bezweifeln ist.
Datierung
1707
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Bernisches Historisches Museum
Inventarnummer
BHM 23245