Forschung
Ludwig von Wattenwyl (19.8.1669–14.2.1740), war ein Sohn des Welschseckelmeisters Hans Jakob (1623–1695) und der Johanna Stürler (* 1635). 1699 heiratete er Salome Maria Thormann, Tochter des Ratsherren Beat Ludwig. Von Wattenwyl, der Besitzer eines Rebguts in Féchy war, gelangte nach seiner Offizierszeit in französischen Diensten 1701 in den Grossen Rat von Bern. 1712 diente er als Oberst im Toggenburgerkrieg. 1716 stieg er in den Kleinen Rat auf, amtete 1719–1721 als Zeugherr, 1721–1728 als Welschseckelmeister und 1733–1737 als Venner zu Pfistern. 1723 führte er als Oberkommandant der Waadt die Untersuchung gegen den Waadtländer Rebellen Jean Daniel Abraham Davel (1670–1723) durch. Von 1723–1731 präsidierte von Wattenwyl auch das Direktorium des Grossen Spitals zu Bern und von 1725–1729 zusätzlich die dortige Baukommission (HLS 13/2014, S. 291f.; Born 1991, S. 51f.).
Eine weitere Scheibe stiftete Ludwig von Wattenwyl 1730 in die Kirche Stettlen.
1710 sind als Glasmaler in Bern Andreas Fueter und der aus Winterthur gebürtige Jakob Forrer nachgewiesen. Von den Werken dieser beiden Meister sind es diejenigen Fueters, die Ludwig von Wattenwyls Stiftung stilistisch näher stehen. Dies zeigt sich an dessen Bernscheibe von 1710 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6949), die in ihrer gepflegten Malweise, insbesondere der feingliedrigen Gestaltung des um das Wappen gelegten Blattkranzes, Wattenwyls Glasgemälde in Erinnerung ruft. Zudem sind Fueters Arbeiten auch im Schriftcharakter damit besser vergleichbar (im Gegensatz zu Forrers Scheiben besitzen bei diesen die einzelnen Buchstaben an ihren unteren Enden keine diagonal nach unten auslaufende Hasten).
Datierung
1710
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in