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VO_1: Zuckerdose
(FR_Romont_VMR_VO_1)

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Titel

Zuckerdose

Art des Objekts
Werkstatt / Atelier
Datierung
1830–1840
Masse
17.40 cm Höhe (mit Deckel)

Ikonografie

Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Deckelknauf geleimt. Bestossungen.
Restaurierungen: Alte Leimung Deckelknauf.

Technik

Siegellackrotes Glas. Das wohl mit Metalloxyden siegellackrot gefärbte Glas wurde mit Hilfe einer mehrteiligen Metallform hergestellt. Die Form für die Partie zwischen dem Rand des Fusses und der Lippe war sechsteilig; für jedes Feld zwischen zwei Pfeilern wurde ein Element hergestellt. Ein siebtes Formstück wurde für die Ausformung des Fusses mit seinem Sternmuster benötigt, ein achtes für den separat hergestellten Deckel.
Die Herstellung der Metallformen erforderte einen grossen Aufwand, mussten die einzelnen Teile doch passgenau aufeinander abgestimmt sein. Dass die Formnähte kaum sichtbar sind, ist einerseits auf die gute Arbeit der Formbauer zurückzuführen, anderseits auch auf den Umstand, dass das Glas nach der Entnahme aus der Form noch feuerpoliert wurde.
Gewisse Partien der Zuckerdose wurden nach der Auskühlung auch noch zusätzlich geschliffen, so die Standfläche, der Rand und zum Teil auch die obere Fläche des Fusses, weiter der Rand der Lippe des Gefässes. Am Deckel musste eine grössere Partie geschliffen werden, war doch der spätere Knauf zuerst konisch ausgebildet, da er sonst nicht aus der Form hätte entnommen werden können; der Rand des Deckels ist ebenfalls geschliffen.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Modell der Zuckerdose findet sich im Musterbuch der Pariser Firma Launay Hautin (1840), und zwar im zweiten Teil, der folgendermassen eingeführt wird: « 2me Partie: Cristaux moulés en plein / Note: Les articles compris dans la 2me Partie ne se fabriquent que dans les Numéros ou dimensions indiqués à chaque pièce et ils s’expédient tous de Paris. Les initiales B. et St.L. indiquent ceux qui se fabriquent soit à Baccarat soit à StLouis, d’où on peut les tirer directement. »
Einmal kommt die Zuckerdose auf Tafel 46 vor (s. Geiselberger, 2016). Sie hat die Nummer 1732, und « St.L. » besagt, dass die Glashütte in Saint-Louis die Herstellung besorgte. Ein zusätzlicher Text gibt über Funktion, Form und Dekor Auskunft: « Sucrier fe conique m. sablée gothique » (fe steht für forme, m. für moulure). Auf der zweiten Darstellung auf Tafel 48 ist die Zuckerdose mit der Nummer 1758 als Bestandteil eines « Verre d’Eau » (dem französischen Ausdruck für ein Service) aufgeführt, das aus einem « Plateau », einer « Carafe à eau », einem « Verre à eau », einem « Sucrier » und einer « Carafe à fleur d’orange » besteht (s. Geiselberger, 2016). Ensembles, die sich aus diesen fünf Elementen zusammensetzen, sind im Katalog Launay Hautin vielfach zu finden.
Auf den Tafeln wird nicht angegeben, aus was für Glas die Zuckerdose hergestellt ist. Die meisten erhaltenen Stücke, die sich im Katalog Launay Hautin finden lassen, sind transparent farblos. Einige Typen scheinen aber vorwiegend aus andersfarbigem Glas hergestellt worden zu sein, unter anderem derjenige der hier vorgestellten Zuckerdose; die wenigen Vergleichsstücke sind ebenfalls siegellackrot opak. Ein Exemplar mit Deckel befindet sich in der Sammlung Vogt (Müller, 2013; Vogt, 2010, 2011) und je eines ohne Deckel in den Sammlungen Braun (Müller, 2013; Braun, 2009) und im Glasmuseum Passau (ehemals Slg. Geiselberger, 2016, S. 5. Müller, 2013; Vogt, 2010). Von unbekannten Produzenten sind Zuckerdosen mit zum Teil übereinstimmenden neugotischen Motiven auch farblos transparent hergestellt worden, jedoch weisen sie nicht dieselbe Gesamtform auf und werden um 1900 datiert (Vogt, 2011).
Im Katalog Launay Hautin (1840) sind neben der hier vorgestellten Zuckerdose etwa zwei Dutzend weitere Stücke mit neugotischen Motiven und Sablé-Oberfläche aufgeführt. Im Katalog von 1841 kommen solche Gläser (mit Ausnahme der Nr. 2667 auf Tafel 87) nicht mehr vor. Es ist also davon auszugehen, dass die entsprechende Produktion um 1840 weitestgehend eingestellt wurde. Wann sie begonnen hat, lässt sich nicht genau feststellen, eine Spanne zwischen 1830 und 1840 scheint aber für die Entstehung der hier vorgestellten Zuckerdose wahrscheinlich. (Im Musterbuch von 1840 sind auch Tafeln vorhanden, die bereits früher produzierte Stücke zeigen. Zu früheren, nur bruchstückhaft erhaltenen und schwer zugänglichen Musterbüchern von Launay Hautin siehe Geiselberger (2006)).

Datierung
1830–1840
Zeitraum
1830 – 1840
Eingangsdatum
2017
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Inventarnummer
VO 1

Bibliografie und Quellen

Ausstellungen

Ab 10.04.2017: Dauerausstellung, Vitromusée Romont, Romont

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_VO_1
Fotonachweise
© Vitromusée Romont (Foto: Erwin Baumgartner, Basel)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Inventar

Referenznummer
VO_1
Autor*in und Datum des Eintrags
Erwin Baumgartner 2017

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Zuckerdose