Bestelltes Bild

FR_40: Wappenscheibe Sebold von Praroman 1541
(FR_Freiburg_MAHF_FR_40)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe Sebold von Praroman 1541

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Ban, Heinrich · zugeschrieben
Datierung
1541

Ikonografie

Beschreibung

Zwischen zwei Säulen steht über einem Sockel vor blauem Damastgrund der Scheibenstifter in stolzer Haltung und prachtvoller Zeittracht neben seinem Wappen. Die modisch geschlitzte gelbe Beinkleidung mit betonter Schamkapsel, der üppig in Falten gelegte, auffallend rote Kurzmantel und das kecke Federbarett zeugen von der stutzerhaft aufgeputzten Mode der damaligen Zeit. Als wehrhafter Eidgenosse trägt der im besten Mannesalter stehende Stifter das Schwert an der linken Hüfte. Das Oberbild gibt eine Hirschjagd wieder, bei der drei Hunde das Tier in ein aufgespanntes Netz hetzen, wo es dem verfolgenden Jäger mit dem Spiess hoffnungslos ausgeliefert sein wird. Der Sockel trägt auf seiner Oberseite die Jahrzahl 1541. Vor diesem flattert ein Band, das die Stifterinschrift aufnimmt.

Iconclass Code
43C11 · Jagen; die Jagd
46A122(PRAROMAN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PRAROMAN)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Praroman: In Schwarz ein gebogenes silbernes Fischgerippe; Helmdecke: schwarz und silbern; Spangenhelm: stahlblau mit goldenen Beschlägen; Helmzier: ein silberner Brackenrumpf mit schwarzen Ohren.

Inschrift

Stifterinschrift: SEBOLT VŌ PER̄OMAN DER ZŸT LANDTVOGT Zv̊ GRANSE̅N̅.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Zahlreiche Sprünge und Notbleie. Zwei kleine Ergänzungen im Sockel und Oberbild.
Restaurierung: Johann Heinrich Müller, Bern.

Technik

Farbloses, gelbes, blaues, hellblaues und purpurnes Glas in verschiedenen Tönen. Rotes Überfangglas, z. T. mit sehr sorgfältigem rückseitigem Ausschliff. Bemalt mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die von Praroman gehören zu den bedeutendsten patrizischen Familien Freiburgs und sind schon seit dem 13. Jahrhundert aktenkundig. Ihr Wappen wurde den Gebrüdern Guillaume und Jakob von Praroman 1436 bestätigt (Urkunde verloren Amman 1919. S. 76.). 1862 starb das Geschlecht aus (Vevey Armorial II. 1938. S. 84).
Sebold von Praroman, Sohn des Ludwig, muss um 1510 geboren worden sein. Er beendete 1532 seine Studien in Paris. Da er 1526 seinen Vater verloren hatte, wurde er von seinem Onkel Petermann aufgezogen. Sebold wurde 1536 in die Zunft der Krämer aufgenommen. Er sass 1537–1543 im Grossen Rat und 1543–1554 im Rat der Sechzig. 1540–1545 amtete er als Landvogt von Grandson, 1550–1554 als Schultheiss (Vogt) von Estavayer. Sein Schloss Vivy verkaufte er 1558 dem Schultheissen Peter Amman von Freiburg (vgl. FR_43) für 1’800 Kronen. Seit dem 21.4.1550 war er mit Bernardine de Vuippens, Tochter des Aymon und der Margret von Praroman verheiratet. Mit ihr brachte er einen Sohn, Petermann, zur Taufe. Wie andere verlor auch Sebold von Praroman viel Geld durch den Bankrott des Grafen Michel de Gruyère (StAF RM 70, 1552/53, p. 218 [30.1.1553]). Da seine Frau Bernardine sich weigerte, seine Schulden zu bezahlen, kam es zu heftigen Streitigkeiten (StAF RM 83, 1561/I, p. 82 [20.2.1561], p. 84 [21.2.1561] u. a. RM 84, 1561/II, p. 181–182 [2.10.1561], p. 195 [10.10.1561]). Sebold war sicher 1580 noch am Leben, sein genaues Todesdatum ist unbekannt (StAF SR 355, 1580/I, fol. 2r). Eine weitere Scheibenstiftung Sebold von Praromans aus dem Jahr 1554 befindet sich ebenfalls im Freiburger Museum für Kunst und Geschichte (FR_46). Die hier im Oberbild dargestellte Jagd war ein herrschaftliches Privileg und gehörte zu den standesgemässen Freizeitbeschäftigungen der Freiburger Elite (Vgl. Höchner 2010. S. 59–60).
Die Scheibe wurde im späten 19. Jahrhundert durch den Berner Glasmaler Johann Heinrich Müller restauriert und ergänzt. Eine dazu angefertigte Bleistiftpause des Restaurators befindet sich im Fonds Müller des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich (SLM Fach 13/Mappe R. Inv.-Nr. LM 24498.61. Versehen mit der Bezeichnung: Marcuard-Curchod (?) (Corrodi?). Wohl ehemals Besitz Henri Marcuard, Bern; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 40.1).
Aufgrund der hohen Qualität der Ausführung und der stilistischen Bezüge zu zahlreichen Freiburger Scheiben, die eine homogene, auf der bernischen Glasmalertradition fussende Gruppe bilden, kann als Glasmaler des vorliegenden Stücks am ehesten der neu zugezogene Freiburger Stadtglasmaler Heinrich Ban gelten (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 211).

Datierung
1541
Eingangsdatum
1944
StifterIn

Praroman, Sebold von (um 1510–nach 1580)

Schenker*in / Verkäufer*in

Galerie Fischer, Luzern

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Wohl aus der Sammlung Henri Marcuard. Erworben 1944 an der Auktion Fischer.

Inventarnummer
MAHF 1944-013

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_40
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_40
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2015

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Sebold von Praroman 1541