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FR_70: Wappenscheibe Georg Werly 1600
(FR_Freiburg_MAHF_FR_70)

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Titel

Wappenscheibe Georg Werly 1600

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Heilmann, Christoph · zugeschrieben
Datierung
1600

Ikonografie

Beschreibung

Vor weissem Damastgrund und vor einer zweiachsigen Architektur ist links zu Pferd der Namenspatron des Stifters, der hl. Georg, dargestellt. Sein unter dem hochgeschobenen Visier freiliegendes Antlitz wird durch einen langen Schnauzbart charakterisiert. Der reich gezäumte Schimmel bäumt sich über dem zusammengekauerten Drachen auf, der mit umgewendetem Kopf zu seinem Bezwinger aufblickt. Der Heilige trägt die volle Ritterrüstung mit Spangenhelm und Federbusch und stösst seine Lanze durch den Hals des Ungeheuers. Dem Heiligen steht das Vollwappen des Stifters gegenüber. Die seitliche Rahmenarchitektur mit den roten Kapitellen ist schlicht und wird von Figur und Wappen nahezu verdeckt. Der Architrav ist reich mit Rollwerk, Fruchtgirlanden und Voluten geschmückt. Das Oberbild stellt zwischen rahmenden Säulen-Pilasterpaaren eine Belagerungsszene dar. Die durch eine doppelte Wehrmauer und zahlreiche Türme geschützte Stadt liegt vor einem Gewässer und wird von den hinter Faschinen stehenden Kanonen bedroht. Diese werden von den mit Hüten, Lederwämsen und gebauschten Hosen charakterisierten Schützenmeistern bedient und gezündet. Links haben die Belagerer ihre Zeltstadt aufgestellt, während sich im Vordergrund, zum Angriff bereit, die gerüsteten Krieger beraten. Am Fuss steht zwischen zwei Postamenten die braunrote Rollwerktafel mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
11H(GEORGE) · der Kriegerheilige und Erzmärtyrer Georg (Georgius); mögliche Attribute: Banner (rotes Kreuz auf weißem Feld), (rotes) Kreuz, Drachen, (weißes) Pferd, zerbrochene Lanze, Schild (mit Kreuz), Schwert
45K21 · Belagerung
46A122(WERLY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (WERLY)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Werly: In Blau zwei übereinandergestellte goldene Stiere mit einer Lilie zwischen den Hörnern; Helm: silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: über blau-goldenem Wulst ein wachsender goldener Stier mit einer Lilie zwischen den Hörnern, an einem Halsband ein schwarz-silberner Federbusch, zwischen den Hufen eine Hellebarde haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: Houptman Georg / Werly der zit Lant / vogt zu Gryers. 1600.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einzelne Notbleie, ein Sprung.

Technik

Farbloses, rotes und braunrotes Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, jeweils in verschiedenen Farbstufen sowie blauen Schmelzfarben. Schmelzfarben stellenweise radiert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Georg Werly (um 1566–1616), Sohn des Jakob, war seit 1595 für das Auquartier Grossrat, 1598 Sechziger, 1598–1603 Landvogt zu Greyerz und 1608–1616 Kleinrat. Er diente zudem als Hauptmann in Genua und war seit 1596 mit Elisabeth Von der Weid, Tochter des Jost Von der Weid und der Katharina von Garmiswil, verheiratet. Der Hauptmann starb nach sechs Tagen Fieber und Seitenweh im Mai 1616 in Genua und wurde unter Bedauern und Klagen der Herrschaft und Amtsleute im dortigen Jesuitenkollegium beigesetzt (StAF RM 167, 1616, p. 308 14.5.1616]). Unter den sieben Kindern starb der gleichnamige Sohn Georg als Hauptmann am 20.2.1625 ebenfalls in Genua (Die Verwechslung von Vater und Sohn ist leicht möglich und die Angaben zu beiden sind oft widersprüchlich und verwirrend. Georg Werly d. J. war 1617–1621 Grossrat und 1621–1624 Sechziger. Foerster 2008/I. S. 207. Er wurde 1622 Hauptmann zu Genua [vgl. StAF RM 173, 1622, p. 281 und 286]). Ein Flügelaltar, 1607 aus dem Atelier oder der Nachfolge des Malers Adam Künimann, mit den Wappen und Initialen des Ehepaares ziert die Kapelle St. Anna in Epagny und zeugt noch heute von der Spendefreudigkeit Werlys (Villiger 1993. S. 206–207. Aus der Einsiedelei von Châtelet). Das Privileg, dem ursprünglichen Wappen zwei goldene Lilien hinzuzufügen, hatte der französische König Heinrich III. dem Herrn von Vuissens, Hans Werly, 1582 verliehen (Amman 1920. S. 106–109; vgl. [[FR_58](/objects/FR_58)).
Die Scheibe gehörte sicher zur gleichen Serie wie die Stiftung Niklaus Werlys (FR_71). Sie wurde in der Fotothek des Schweizerischen Nationalmuseums Zürich Christoph Heilmann zugewiesen, während Bernhard Anderes Wilhelm Heimo als Glasmaler postulierte (Handschriftliche Notizen im Nachlass Anderes, Vitrocentre Romont). Das Glasgemälde lässt sich mit seinen gelängten Figuren des Oberbildes, der Gestaltung von Wappen und Helmdecke und der reich verzierten Architektur sicher Christoph Heilmann zuschreiben, der vereinzelt mit dem Monogramm CH signierte. Der strenge Stil seines Frühwerks erscheint hier bereits leicht gemildert.

Datierung
1600
Eingangsdatum
Vor 1882
Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Eingang vor 1882.

Inventarnummer
MAHF 3509

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 104, Nr. 293.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 26, Nr. E 8.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 156.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 6 (9me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. II. 1938. S. 115.

Glasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen aus dem Schweizerischen Museum für Glasmalerei Romont und in der Region von Romont / Raconte-moi le vitrail … Une introduction par le biais d’exemples exposées au Musée Suisse du Vitrail à Romont et de vitraux de la région de Romont. Hrsg. Schweizerisches Museum für Glasmalerei, schweizerisches Zentrum für Forschung und Information zur Glasmalerei / Éd. Musée Suisse du Vitrail, Centre

de recherche et d’information sur le vitrail. Romont 2001. S. 19, Nr. 7.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 70.

Vgl.

Généalogies de Gottrau (Staatsarchiv Freiburg) 33 (Werly).

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 19, 61, 152, 382.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 486, 560.

Amman, Alfred d’. Lettres d’armoiries et de noblesse concédées à des familles fribourgeoises. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 1920, p. 31–40, 67–77, 106–122.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VII, 1934. S. 452, Nr. 15.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) VII, 1933. S. 255, Nr. 15.

Villiger, Verena. Pierre Wuilleret. (Ausstellungskatalog Freiburg, Museum für Kunst und Geschichte 2. April bis 15. August 1993) (Freiburger Künstler 10) Bern 1993.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 206–207.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Werly am 3.4.2014).

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 6372

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_70
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_70
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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