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FR_80: Wappenscheibe Hans Keller 1601
(FR_Freiburg_MAHF_FR_80)

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Titel

Wappenscheibe Hans Keller 1601

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1601

Ikonografie

Beschreibung

Ein hochovaler Blätterkranz mit Früchten und Bändern rahmt das Vollwappen vor blauem wolkigem Damastgrund. Maskenverzierte violette Manschetten bilden die vier Endpunkte des Kranzes. Vor der rahmenden Rollwerkarchitektur sitzen in den Zwickeln vier allegorische Frauengestalten: links oben (grossteils ergänzt) Justitia (die Gerechtigkeit) in blauem Kleid mit Schwert und Waage; rechts oben Fides (der Glaube) in rotem geschürztem Kleid, blauem, die Brust freilegendem Mieder. Sie hält den Kelch mit der Hostie und im rechten Arm das Buch, die jüdischen Gesetzestafeln und das Kreuz in der linken Hand. Zu ihrer Seite steht ein nackter Putto mit der Heiliggeisttaube. Unten links blickt Prudentia (die Klugheit) in den gewölbten Spiegel, während sich um ihren rechten Arm die Schlange windet. Rechts unten sitzt Fortitudo (die Stärke) neben einem Löwen. In ihrer Linken hält sie das untere Säulenende, während der gestürzte obere Schaftteil zu ihren Füssen steht. Sie trägt eine Kriegertracht mit Federbuschhelm und Schulterkacheln. Die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift findet sich am Fuss der Scheibe.

Iconclass Code
11M31 · Glaube, Fides (Ripa: Fede, Fede catholica, Fede christiana, Fede christiana catholica), als eine der drei theologischen Tugenden
11M41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M43 · Stärke, Fortitudo, als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122(KELLER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (KELLER)
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Keller: In Rot zwei gekreuzte silberne Schlüssel, dazwischen ein silberner Doppelhaken; Helm:
silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen; Helmdecke: rot und silbern; Helmzier: ein nackter, aus
silbernem Ärmel wachsender silberner Vorderarm, einen silbernen Schlüssel haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: H. Hans Keller / der Zÿtt Venner / zů Frÿburg / 1601.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie und Sprünge. Oberteil der Justitia ergänzt. Ein Flickstück am linken Rand.

Technik

Farbloses und violettes Glas. Rotes Überfangglas verschiedener Färbung, z. T. mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb in verschiedenen Farbstufen und blauen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Keller war seit 1587 Bürger von Freiburg. Von Beruf war er Arzt und Chirurg, zudem besass er 1584–1591 den Status des Stadtwundarztes und 1599–1614 des Stadtarztes. In Wallenried gehörten ihm etliche Güter (StAF RM 163, 1612, p. 106 [24.2.1612]). Am politischen Geschehen seiner Stadt nahm er regen Anteil. 1586 kam er für das Neustadtquartier in den Rat der Zweihundert und siedelte 1588 ins Spitalquartier über. Der 1593 zum Sechziger aufgestiegene Staatsmann wurde 1594 Heimlicher, amtete 1594–1599 als Vogt von Corbières und ab 1600 als Venner des Spitalquartiers. Schliesslich gelangte Hans Keller 1604 in den Kleinen Rat. Er hielt dieses Amt bis zu seinem Tod am 16.9.1625 inne.
Hans Keller liess sich im gleichen Jahr 1601 noch eine weitere, grössere Wappenscheibe herstellen (FR_79). Beide Glasgemälde, die keinen Hinweis auf den Beruf des Stifters geben, stammen sicherlich vom gleichen Glasmaler, der im Umkreis bzw. in der Nachfolge Christoph Heilmanns arbeitete und vielleicht mit Peter Heinricher gleichzusetzen ist (s. FR_79). Kompositorisch ähneln sich beide Scheiben sehr, doch sind die Allegorien in den Zwickeln verändert. Auch Martin Martini lehnte sich an das Kompositionsschema solcher Wappenscheiben an, als er 1608 das Exlibris für den Kanzler Wilhelm Techtermann schuf (Galbreath Armorial II. 1936. S. 664, Abb. 2200; Vevey 1923. S. 138–139, Abb. 121. Vgl. auch das Exlibris Diesbach von Martin Martini 1609: Vevey 1923. S. 33, Abb. 31; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 80.1). Dass sich solche Graphiken und Glasgemälde gegenseitig beeinflussten, kann auch davon abgeleitet werden, dass die Rahmenmotive der Glasgemälde häufig mit gedruckten Titelblättern und Exlibris verwandt sind (vgl. Isler-de Jongh 2002. S. 25).

Datierung
1601
Eingangsdatum
1956
StifterIn

Keller, Hans († 1625)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Sammlung Vincent in Konstanz, später Sammlung Bourgeois in Lausanne. 1956 an der Auktion Stuker erworben.

Inventarnummer
MAHF 1956.008

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_80
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_80
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Hans Keller 1601