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FR_125: Ämterscheibe Freiburg 1645
(FR_Freiburg_MAHF_FR_125)

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Titel

Ämterscheibe Freiburg 1645

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1645
Masse
39.2 x 32.2 cm (im Licht); 56.5 x 46 cm (mit Rahmen des 19. Jahrhunderts, im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem, mit Rollwerk eingefasstem Rankengrund steht die Wappenpyramide Freiburgs auf blau marmoriertem Grund. Zwei Löwen dienen als Schildhalter. Sie erheben sich auf einem Steinsockel und präsentieren Schwert und Reichsapfel, die Hinterpranke haben sie auf die einander zugeneigten Schilde gestellt. Mit der anderen Pranke halten sie über der Reichskrone die gezinnten silbernen Türme Freiburgs empor, über denen der Reichsadler schwebt. Im unteren Drittel steht die Stifterinschrift auf farblosem Grund innerhalb einer gelb eingefassten Rollwerkkartusche. Das ovale Mittelbild wird von den 28 Wappen der Ämter, Vogteien und Gemeinden eingefasst, die in einem umlaufenden Band beschriftet sind. In den Zwickeln, die zum Rechteck überleiten, stehen vor gelbem Rollwerkrahmen die Stadtheiligen: oben links die Muttergottes mit dem Kind, rechts der hl. Nikolaus als Bischof mit den drei Kugeln; unten links die hl. Katharina mit dem Schwert und Rad, rechts die hl. Barbara mit dem Kelch und Palmwedel.

Iconclass Code
11F4 · Madonna; d.h. Maria mit dem Christuskind
11H(NICHOLAS) · der Bischof Nikolaus von Myra (oder Bari); mögliche Attribute: Anker, Boot, drei goldene Kugeln (auf einem Buch), drei Geldbörsen, drei Kinder in einer Wanne, drei Mädchen
11HH(BARBARA) · Barbara, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Kanone(nkugel), Krone, Kreuz, Kelch mit Hostie, Dioscuros (ihr Vater), Pfauenfeder, Schwert, Fackeln, Steinmetzwerkzeuge, Turm
11HH(CATHERINE) · Katharina von Alexandrien, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Krone, Kaiser Maxentius, Palmwedel, Ring, Schwert, Rad
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
44B191 · Krone (als Symbol der obersten Gewalt)
44B193 · Kugel (als Symbol der obersten Gewalt; mit einem Kreuz bekrönt)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Freiburg: Geteilt von Schwarz und Silber.
Reichswappen: In Gold ein nimbierter und goldbewehrter schwarzer Doppeladler.
Wappen Greyerz: In Rot ein goldbewehrter silberner Kranich.
Wappen Corbières: In Rot ein silberner Schrägbalken, belegt mit einem schwarzen Raben.
Wappen Romont: In Rot eine silberne Burg.
Wappen Rue: Gespalten von Blau und Rot, belegt mit einem goldenen Rad.
Wappen Estavayer: In Silber eine rote, goldbebutzte Rose.
Wappen Bulle: Geteilt, oben in Silber auf gelbem Boden ein roter Stier, unten von Rot.
Wappen Vuippens: Fünfmal gespalten von Rot und Silber.
Wappen Surpierre: In Blau drei silberne Kugeln (2,1).
Wappen Bossonnens: Blaues Schildhaupt, belegt mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen, darunter fünfmal gespalten von Violett und Silber.
Wappen Châtel-St-Denis: In Gold ein goldbewehrter schwarzer Adler.
Wappen Attalens: In Silber ein steigender goldener Löwe, belegt mit einem grünen Schrägbalken.
Wappen St-Aubin: In Silber ein ausgerissenes sechsblättriges grünes Schilfrohr.
Wappen Vaulruz: In Rot drei in einem silbernen Fluss stehende goldene Bäume mit goldenem Stamm.
Wappen Font: In Rot ein goldener Sporn.
Wappen Cugy: Geviert, 1 geteilt, oben von Silber, unten von Rot mit einem silbernen Pfahl, 2 geteilt, oben in Silber zwei rote Pfähle, unten in Silber drei rote Kugeln, 3 geteilt, oben von Silber, unten von Rot mit zwei silbernen Pfählen, 4 geteilt, oben in Silber drei rote Kugeln, unten in Silber ein roter Pfahl.
Wappen Jaun: In Schwarz ein silbernes Andreaskreuz.
Wappen Plaffeien: In Schwarz ein silberner Balken.
Wappen Corserey: Geviert von Rot und Blau.
Wappen Orbe: In Rot zwei abgewendete goldene Fische.
Wappen Grandson: Fünfmal gespalten von Silber und Blau, darüber ein roter Schrägbalken, belegt mit drei silbernen Muscheln.
Wappen Grasburg: In Silber über schwarzem Dreiberg ein steigender schwarzer Löwe.
Wappen Murten: In Silber auf schwarzem Dreiberg ein steigender roter gekrönter Löwe.
Wappen Hauterive: In Silber, besät mit silbernen Kreuzchen, ein steigender goldener, goldgekrönter Löwe.
Wappen Chenaux: Fünfmal gespalten von Blau und Silber, darüber ein roter Schrägbalken, belegt mit drei goldenen Sternen.
Wappen Montagny: Silbernes Schildhaupt, darunter fünfmal gespalten von Rot und Silber.
Wappen Everdes: Fünfmal gespalten von Rot und Silber.
Wappen Illens: In Rot ein goldenes Andreaskreuz.
Wappen Pont: In Rot ein goldener Schrägbalken, belegt mit einem schreitenden blauen Löwen.

Inschrift

Stifterinschrift: Die Statt Fryburg. / 1645.
Beschriftung der Ämterwappen: Griers, Corbers, Remont, Ruw, Steffies, Boll, Wippinge, Vberstein, Bossonēs, Chastel. S. De:, Attallens, S. Aulbi, Talbach, Font, Cugi, Joun, Plaffeiē, Corserei, Orbach, Grāson, Grasburg, Murten, Alteriff, Chinaule, Montenach, Grüningē, Illingen, Pont.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie und geklebte Sprünge mit winzigen Ausflickungen. Eingefasst in einen ornamentalen Rahmen des 19. Jahrhunderts.
Restaurierung: 1998–2000: Der wohl seit dem 19. Jahrhundert falsch positionierte Wappenkranz in die richtige Position gebracht, Notbleie entfernt, Sprünge geklebt und retuschiert, neu verbleit.

Technik

Farbloses Glas. Rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot, blauen und violetten Schmelzfarben. Auf der Rückseite verschiedenste eingeritzte Brandmarken: 1, 2, 3, 5, 6, m, w.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Zusätzlich zur Standespyramide werden hier auch die Türme des Stadtsiegels mit dem Zähringeradler, der erstmals 1225 belegt ist, dargestellt (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 86). Wo ehemals die Reichskrone repräsentativ in die Höhe gehalten wurde, wird nun das Sinnbild der Stadt optisch in den Vordergrund gerückt.
Wie öfters bei den Ämterscheiben Freiburgs lassen sich auch hier leichte Unterschiede in Glasqualität und Bemalung feststellen, ohne dass wesentliche zeitliche oder stilistische Differenzen auszumachen wären. Die Gläser tragen verschiedene Marken, dennoch sind in der Farbqualität abweichende Scherben oftmals mit dem gleichen Zeichen versehen. Möglicherweise wurden solche in Serie hergestellten Scheiben von ein und derselben Werkstatt bald nach der Entstehung restauriert oder von Anfang an nicht in der ursprünglich konzipierten Weise zusammengesetzt.
Die Aufträge der Stadtscheiben fielen 1645 Jost Hermann zu, der in diesem Jahr neun grosse Wappen und ein kleines Wappen lieferte. Die archivalischen Belege werden auch durch die Stilkritik bestätigt (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 209–211). Sein einziger Konkurrent Hans Gartner wurde zu dieser Zeit von der Obrigkeit nicht mehr beschäftigt.
Der dekorative ornamentale Rahmen des 19. Jahrhunderts entstand wahrscheinlich um 1820/30 in einer französischen Glasmalerwerkstatt und bezeugt in seiner Qualität die Wertschätzung des historischen Glasgemäldes, das damals im Besitz eines französischen Schlossherrn war (Archiv MAHF. Dokumentation Barbara Giesicke 2000).

Datierung
1645
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

Barbara Giesicke, Badenweiler

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Die Scheibe war seit dem 19. Jahrhundert dem französischen Château d'Anet eingebaut und kam von dort 1998 in den englischen Kunsthandel. Im Jahr 2000 von Barbara Giesicke, Antiquarin in Badenweiler, erworben.

Inventarnummer
MAHF 2000-018

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 125.

Archiv Museum für Kunst und Geschichte Freiburg (MAHF).

Weiteres Bildmaterial

Raffael Toussaint, D-79232 March-Holzern

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_125
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Francesco Ragusa)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_125
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016