Bestelltes Bild

FR_129: Wappenscheibe Franz Prosper Gottrau und Katharina Thormann 1649
(FR_Freiburg_MAHF_FR_129)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe Franz Prosper Gottrau und Katharina Thormann 1649

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1649

Ikonografie

Beschreibung

Vor den Öffnungen einer zweiteiligen Architektur stehen die vollen Wappen der Stifter. Rahmende Pilaster mit Puttenkopfkapitellen und ein Mittelpfeiler stützen einen blauen schmalen Architrav, über dem zwischen Volutenstücken die Anbetung der Könige dargestellt ist. Maria sitzt vor einem gemauerten Gebäude mit Säulen und hält das Christkind auf dem Schoss. Der älteste König kniet zu ihren Füssen und reicht dem Gotteskind eine Schatulle mit Gold. Am linken Bildrand beobachtet Josef die Szene. Rechts eilt der zweite König herbei. Ihm folgt der violett gekleidete schwarze König in Begleitung eines Dieners. Am Fuss der Scheibe nimmt eine Rollwerkkartusche die Stifterinschrift auf.

Iconclass Code
46A122(GOTTRAU) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GOTTRAU)
46A122(THORMANN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (THORMANN)
73B57 · die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige: sie reichen dem Christuskind ihre Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Gottrau: In Rot ein goldener Pfahl, belegt mit einem roten Herzen, besteckt mit einem schwarzen Hauszeichen; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: über rot-goldenem Wulst ein Männerrumpf mit rot-goldener Stirnbinde, in rotem Wams, belegt mit dem Pfahl des Schildbildes.
Wappen Thormann: In Blau ein goldenes Tor; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: über blau-goldenem Wulst ein wachsender Mann mit blau-goldener Stirnbinde in blauem Gewand, einen goldenen Schlüssel haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: H. Frantz Prosper Gottrow des Rahts alt / Burgermeister zu Fryb: F. Cathry Thorman / sin ehegmahel / 1649.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Notbleie. Einzelne, lokale Schwarzlotverluste (Oberbild).
Restaurierung: 1904/05: Kirsch & Fleckner, Freiburg.

Technik

Farbloses, grünes und rotbraunes Glas. Rotes Überfangglas, z. T. mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, jeweils in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot sowie blauen und violetten Schmelzfarben. Schmelzfarbe stellenweise radiert. Brandmarke: f. Auf der Vorderseite unten graviert: Gotra (?).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Franz Prosper Gottrau aus der Linie de Granges, Sohn des Othmar († 1634) und der Catharina Wild, erneuerte 1627 sein Bürgerrecht. 1611 wurde er für das Neustadtquartier in den Rat der Zweihundert gewählt, 1616 kam er in den Rat der Sechzig. Franz Prosper amtete 1619–1624 als Vogt von Châtel-St-Denis, 1624 als Venner. Er wurde 1628 Heimlicher, 1631 Ratsherr und 1640 Bürgermeister. 1617 unternahm er eine Wallfahrt nach Santiago de Compostela. 1635 erscheint er als Hauptmann eines Freiburger Regiments. Er amtete zudem als erster Verwalter der Stiftung, die sein Bruder Ludwig zugunsten der bedürftigen Familienmitglieder eingerichtet hatte. Der verdiente Staatsmann starb 1655, nachdem er am 9. Juni desselben Jahres sein Testament verfasst hatte. Er war mit Katharina Thormann verheiratet, die ihren Ehemann um etwa 13 Jahre überlebte (StAF RM 219, 1668, p. 122 [24.2.1668] und p. 146 [6.3.1668]. Sie vermachte der Ehefrau Franz von Montenachs ein Haus). Möglicherweise war Katharina die am 8.5.1593 geborene Tochter Jakob Thormann-Zaggots (Taufbuch IIa 3a, p. 38. Jakob Thormann hatte 1597 das Bürgerrecht von Freiburg erworben, war Grossrat, Sechziger und 1614–1619 Vogt von Illens [† 1632]). Das Paar Gottrau–Thormann liess um 1640 in Granges-sur-Marly eine Kapelle errichten, die am 10.6.1642 zu Ehren der hl. Trinität (Dreifaltigkeit) und der Jungfrau Maria eingeweiht wurde (Dellion VIII, 1896. S. 325; Gumy 2003. S. 68–69). Das Portal trägt die Wappen und Initialen der Stifter, die Predella des Retabels die Wappen des Ehepaares. Von der Spendefreudigkeit Franz Prosper Gottraus zeugt zudem sein Wappen auf dem Rahmen eines der Gemälde aus dem Zyklus der Vita des hl. Ignatius (1638–1640) in der Ignatiuskapelle des Kollegiums St. Michael sowie auf einem Tafelgemälde mit der hl. Katharina, signiert von Johannes Koller 1650, in der Nikolauskirche Freiburg (Strub. Kdm FR II. 1956. S. 152 und Kdm FR III. 1959. S. 134).
Der Stifter ist zu unterscheiden von seinem Zeitgenossen und Namensvetter Franz Prosper Gottrau, der 1607 Stadtphysikus wurde, eine wichtige politische Laufbahn einschlug, die ihm das Amt des Schultheissen einbrachte, und schon 1641 verstarb (Bosson 2009. S. 435).
Die Vorlage für das Oberbild mit der Anbetung der Könige verwendete der gleiche Glasmaler schon 1636 für die Scheibe Jost Pythons und Margaretha Gottraus (FR_121). Die in der Fotothek des Nationalmuseums noch Jacques Pettolaz zugeschriebene Scheibe reiht sich in das grosse Werk Jost Hermanns ein, der zu jener Zeit nahezu konkurrenzlos in Freiburg arbeitete. Nur weil er die zahlreich anfallenden Aufträge nicht allein bewältigen konnte, wurde ab und zu auch Hans Heinrich Laubscher aus Biel von öffentlicher und privater Seite in der Saanestadt beschäftigt.

Datierung
1649
Eingangsdatum
1904
Schenker*in / Verkäufer*in

Auktion Messikommer, Zürich

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Sammlung de Trétaigne, Paris. 1904 an der Auktion Messikommer in Zürich erworben.

Inventarnummer
MAHF 3415

Bibliografie und Quellen

Literatur

Auktion der Glasgemälde-Sammlung der Baronin de Trétaigne in Paris und von Glasgemälden aus der ehemaligen Vincent-Sammlung in Konstanz. (Auktionskatalog H. Messikommer in Zürich. 2.–3. Mai 1904) Zürich 1904. S. 18, Nr. 29.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 29.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 9 (14me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. II. 1938. S. 56.

Boesch, Paul. Zur Geschichte der Freiburger Glasmalerei. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 13, 1952. S. 115.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 129.

Vgl.

Généalogies de Gottrau (Staatsarchiv Freiburg) 16a–c (Gottrau).

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 21, 65, 157, 251, 282, 304, 350.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902).

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 478, 531.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) III, 1926. S. 614, Nr. 52.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) III, 1926. S. 503, Nr. 52.

Strub, Marcel. Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg. Tome II: La ville de Fribourg. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 36) Bern 1956.

Strub, Marcel. Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg. Tome III: La ville de Fribourg. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 41) Bern 1959.

Gumy, Serge. Chapelles fribourgeoises. 16 randonnées d’un clocheton à l’autre. Introduction d’Ivan Andrey. Fribourg 2003.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 75, 78.

Bosson, Alain. Docteur! Dictionnaire biographique des médecins fribourgeois (1311–1960), précédé de Médecine et santé dans le canton de Fribourg, recueil d’études. (Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg, n. s. 3) Fribourg 2009.

Gottrau, Nicolas de. Histoire généalogique de la famille de Gottrau. Genève (in Vorbereitung).

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Gottrau am 3.4.2014).

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM), Taufbücher St. Nikolaus.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 4478

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_129
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_129
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016