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FR_135: Wappenscheibe Anton Python 1653
(FR_Freiburg_MAHF_FR_135)

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Titel

Wappenscheibe Anton Python 1653

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1653

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen des Stifters steht auf einem blau-grün und schwarz geschachten Boden vor einer dreiachsigen Architektur. Grüne Säulen mit Girlandendekor, violetten Basen und Kapitellen stehen seitlich vor den rahmenden blauen Pilastern. Zusammen mit den inneren blauen Säulen trugen sie ein nicht mehr sichtbares Gebälk, an dem zwei Lorbeergehänge befestigt sind. Statt des Gebälks und des wohl ursprünglichen Oberbildes ist heute eine Belagerungsszene eingeflickt, die aus der Hand des gleichen Glasmalers stammt wie der Rest der Scheibe. Links beraten vor ihrem Zeltlager die Angreifer, rechts sind zwischen Faschinen die Kanonen auf die befestigte Stadt gerichtet. Am Fuss trägt eine blau-gelbe Rollwerkkartusche die Stifterinschrift.

Iconclass Code
45K21 · Belagerung
46A122(PYTHON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PYTHON)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Python: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein steigender goldener Löwe, 2 und 3 fünfmal schräg geteilt von Schwarz und Gold; Helm: silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: ein wachsender goldener Löwe mit gold-schwarz gewundenem Halsband.

Inschrift

Stifterinschrift: H. Antoni Python der Zit venner zů Fry: / burg vnd gewesner Landtuogt zů Gryers. / 1653.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie. Wenig Schwarzlotverluste. Oberbild und ein kleiner Scherben im linken Pilaster eingeflickt.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Anton Python, Sohn Peter Pythons († 1654), erhielt 1627 das Bürgerrecht, kam 1635 für das Neustadtquartier in den Grossen Rat, amtete 1639 als Geldtagskammerschreiber und 1640 als Ratsschreiber. Er war 1643 Sechziger, 1652–1654 Venner im Neustadtquartier und 1645–1650 Vogt von Greyerz. 1654 stieg er in den Kleinen Rat auf und verblieb dort bis zu seinem Tod 1666. Er diente 1663 auch als Abgeordneter nach Paris bei der Erneuerung des Bündnisses zwischen Ludwig XIV. und den Eidgenossen. Im November 1665 wurde er wegen krimineller Geschäfte verurteilt (StAF RM 216, 1665, p. 548 und 553 [24. und 26.11.1665]).
Zehn Jahre nach diesem Glasgemälde stiftete Anton Python 1663 eine doppelt so grosse Scheibe (FR_148). Erhalten hat sich auch sein Siegel um 1645 als Landvogt von Greyerz (StAF Korrespondenz der Landvogtei Greyerz).
Das Glasgemälde ist aufgrund seiner zeitlichen Stellung und stilistischen Merkmale ein typisches Werk des Freiburger Glasmalers Jost Hermann. Der Löwe der Helmzier schliesst sich in direkter Weise an die Wappenhalterlöwen der Stadtscheibe um 1650 an (FR_131).

Datierung
1653
Eingangsdatum
1891
Schenker*in / Verkäufer*in

Basel

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

1891: Ankauf in Basel. Heute als Leihgabe im Schloss Greyerz.

Inventarnummer
MAHF 3418

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 30, Nr. 71 (handschriftlicher Nachtrag).

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 129.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 9 (15me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. II. 1943. S. 94.

Boesch, Paul. Zur Geschichte der Freiburger Glasmalerei. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 13, 1952. S. 115.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 135.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 21, 69, 165, 305, 382, 461, 487.

Leu, Hans Jakob. Allgemeines Helvetisches, Eydgenössisches oder Schweizerisches Lexicon XIV, 1758. S. 693.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 486, 548.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 504, Nr. 6.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) V, 1930. S. 357, Nr. 6.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 153.

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM), Korrespondenz der Landvogtei Greyerz.

Weiteres Bildmaterial

MAHF (P. Bosshard).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_135
Fotonachweise
© Archiv Amt für Kulturgüter, Freiburg (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_135
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016