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FR_138: Wappenscheibe Franz Joseph Wild 1660
(FR_Freiburg_MAHF_FR_138)

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Titel

Wappenscheibe Franz Joseph Wild 1660

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1660

Ikonografie

Beschreibung

Ein hochovaler Lorbeerkranz, der mit Bändern umwunden und mit Früchten und Rosetten verziert ist, umgibt das volle Stifterwappen vor gelbem Grund. Es erhebt sich auf einem gelben Boden vor einer blauen Wandfläche. Zwei seitliche Arkaden mit vorgestellten Säulen bilden über hohen Postamenten die seitliche Rahmung. Über dem volutenverzierten Architrav ist die hl. Familie in einer Landschaft dargestellt: auf einem Feldweg mit Steinen und zwei Ortschaften auf Hügeln im Hintergrund fassen die Eltern den Jesusknaben in ihrer Mitte an den Händen. Josef hält Lilie und Wanderstock in der Linken. Grüne Säulen trennen die Szene von den über Voluten hockenden Puttenallegorien, die links mit dem Kelch und der Hostie den Glauben, rechts mit dem Anker die Hoffnung symbolisieren. Am Fuss der Scheibe steht die Inschriftkartusche zwischen rollwerkverzierten Podesten.

Iconclass Code
11M31 · Glaube, Fides (Ripa: Fede, Fede catholica, Fede christiana, Fede christiana catholica), als eine der drei theologischen Tugenden
11M32 · Hoffnung, Spes (Ripa: Speranza divina e certa), als eine der drei theologischen Tugenden
46A122(WILD) · Wappenschild, heraldisches Symbol (WILD)
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
73B81 · die Heilige Familie (allein): Trinitas terrestris
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Wild: In Blau mit goldenem Schildrand eine liegende goldene Mondsichel; Helm: silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: drei silberne Straussenfedern.

Inschrift

Stifterinschrift: Frantz IOSEPH Wild PATRI: / CIVS vnd der zeit Großwei: / bel zu Fryburg. 1660.
Im Flickstück: Ein Ersam...

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Stark gesprungen, zahlreiche Notbleie. Teilweise doubliert (Oberbild, unterer Teil rechts). Flickstücke, z. T. auch mit jüngeren Gläsern des 19. Jahrhunderts. Inschriftfragment: "Ein Ersam".

Technik

Farbloses und rotes Glas. Rotes Überfangglas mit Ausschliff nur im Flickstück. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie blauen, violetten und grünen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Franz Joseph Niklaus Wild (21.12.1634–1666), Sohn des Ratsherren Hans Heinrich Wild und der Barbara Fegely, studierte 1651 in Freiburg i. Br. (Büchi 1907. S. 150, Nr. 265). Der im Neustadtquartier Freiburgs wohnende Herr von Villargiroud wurde 1657 Grossrat, 1660–1663 Grossweibel, 1662 Sechziger und 1663–1666 Landvogt von Rue. Er war seit 1655/56 mit Anna Maria Fivaz, Tochter des Johann Georg Fivaz, verheiratet (Nach der Généalogie de Gottrau war seine Frau eine Tochter des Heinrich Fivaz, Vogt von Vuissens, und Anna Känels). Mit seiner Frau liess sich Franz Joseph Wild um 1655/60 auch eine Allianzwappenscheibe herstellen, deren Inschrift verlorenging und dessen Wappen abweicht (VMR_148_FR_323). Sein Sohn Johann Heinrich ist ebenfalls durch eine Scheibenstiftung bekannt (FR_206). Das Glasgemälde zeigt kompositorisch grosse Verwandtschaft mit den Scheiben der Familie Python, die zwei bis drei Jahre jünger sind (FR_144, FR_148, FR_149), jedoch sicher der gleichen Glasmalerhand entstammen, in der wir Jost Hermann erkennen dürfen.

Datierung
1660
Eingangsdatum
Vor 1882
Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Unbekannt. Vor 1882.

Inventarnummer
MAHF 3500

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 104, Nr. 297.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 26, Nr. E 12.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 121.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 9 (15me fenêtre).

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 138.

Vgl.

Généalogies de Gottrau (Staatsarchiv Freiburg) 35 (Wild).

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 71, 171, 365, 459.

Büchi, Albert. Freiburger Studenten an auswärtigen Hochschulen. In: Freiburger Geschichtsblätter 14, 1907. S. 128–160.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 499, 562.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VII, 1934. S. 352, Nr. 19.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) VII, 1933. S. 322, Nr. 19.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 210.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Wild am 3.4.2014).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_138
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_138
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Franz Joseph Wild 1660