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VMR_224_FR_147: Vitrail de Nicolas Malliard, conseiller, seigneur de Châtonnaye et Vuisternens, banneret de Romont
(FR_Romont_VMR_VMR_224_FR_147)

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Titel

Wappenscheibe Niklaus Malliard 1662 · Vitrail de Nicolas Malliard, conseiller, seigneur de Châtonnaye et Vuisternens, banneret de Romont

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1662

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Rankengrund steht in ovalem Lorbeerkranz das Vollwappen des Stifters zwischen Architekturöffnungen, vor denen sich über breiten Podesten Säulen mit Volutenkapitellen erheben. Im Oberbild rahmen volutenverzierte Architekturelemente die zentrale Rollwerkkartusche mit Frauenmaske und Fruchtdekor. Die Inschriftkartusche am Fuss der Scheibe wird links von einem Engel in blauer Tunika gehalten, der einen Schild in der Rechten trägt; sein verlorenes Pendant rechts wurde durch ein Flickstück ersetzt.

Iconclass Code
11G · Engel
46A122(MALLIARD) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MALLIARD)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Malliard: Geviert, 1 und 4 in Rot über silbernem Dreiberg ein wachsender doppelschwänziger goldener Löwe, unten begleitet von einer leeren silbernen Devise, 2 und 3 in Rot ein goldener Schrägbalken, begleitet von zwei silbernen Schrägbalken; Helm: blau mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kettte; Helmdecke: rot, silbern und golden; Helmzier: ein wachsender goldener Löwe.

Inschrift

Stifterinschrift: J. Niclaus Malliard des grossen / Rahts Herr zu Chastonaye / vnndt Vvisternens venner der statt / Remondt / 1662.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie und Sprünge, ein Haarriss. Zwei Flickstücke. Rückseitig korrodiert.

Technik

Farbloses Glas. Rotes Überfangglas, z. T. mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Niklaus Malliard gehörte einem edlen Geschlecht von Romont an, das 1623 ins Bürgerrecht von Freiburg aufgenommen worden war. Er wurde am 6.11.1632 als Sohn des Jean, des Herrn von Châtonnaye, Vuisternens und Drognens, geboren. Malliard durchlief eine steile politische Karriere. 1656 ernannte man ihn zum Venner von Romont, 1655 wurde er ins Freiburger Patriziat aufgenommen. Er kam 1657 in den Grossen Rat, 1663 in den Rat der Sechzig. 1667–1672 amtete er als Vogt von Chenaux-Estavayer. Nachdem er 1676 in den Kleinen Rat gewählt worden war, wurde er 1687 mit der freiburgischen Gesandtschaft zu König Ludwig XIV. geschickt, um die französischen Schulden einzufordern. Malliard übernahm 1691–1694 in Freiburg das Amt des Bürgermeisters, wurde 1700 zum Oberst befördert und erwarb 1702 das zweithöchste Amt Freiburgs als Statthalter des Schultheissen. Niklaus Malliard starb über 70-jährig am 10.4.1709. Neben der vorliegenden Scheibe stiftete Niklaus Malliard 1675 auch eine nur archivalisch überlieferte Scheibe ins Kloster der Minimen in Romont (AC Romont MC 20, fol. 131v [3.2.1675] und 180r [20.9.1675]; tir. LIII, no 19. Nach Lauper 1995. S. 38).
Die vorliegende Scheibe schliesst sich stilistisch und formal an die Serie von Scheibenstiftungen der Familie Python von 1662 und 1663 an (FR_144, FR_148, FR_149).

Datierung
1662
Eingangsdatum
1881
Schenker*in / Verkäufer*in

Bistum Freiburg.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

1881 vom MAHF aus bischöflichem Besitz erworben. Heute als Leihgabe im Vitromusée Romont.

Inventarnummer
MAHF 3406

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 104, Nr. 299.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 27, Nr. E 14.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 122.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 10 (16me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. III. 1943. S. 72.

Vitraux héraldiques fribourgeois (Exposition Romont, Musée du Vitrail du 28 février au 10 avril 1988). Romont 1988. Nr. 17.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 147.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 22, 72, 171, 282, 285.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 483, 540.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 9, Nr. 12.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) IV, 1928. S. 646–647, Nr. 12.

Schweizerisches Geschlechterbuch / Almanach généalogique suisse 6, 1936. S. 360–363, v a. 361.

Lauper, Aloys. «Clausa est Janua» L’ancien couvent des capucins de Romont. In: Patrimoine fribourgeois / Freiburger Kulturgüter 4, 1995, p. 36–45.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 118 (als Maillard).

Archives communales (AC) Romont: Manuals du conseil (MC).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_VMR_224_FR_147
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
VMR_224_FR_147
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Niklaus Malliard 1662