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FR_151: Wappenscheibe Johann Philipp Buman zu Ehren seines Bruders Jakob 1665
(FR_Freiburg_MAHF_FR_151)

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Titel

Wappenscheibe Johann Philipp Buman zu Ehren seines Bruders Jakob 1665

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1665

Ikonografie

Beschreibung

Im Mittelbild prangt über dem gefliesten grün-schwarzen Marmorboden das Vollwappen des Stifters in einem ovalen Lorbeerkranz. Es verdeckt nahezu vollständig die inneren Pilaster der dreiachsigen Rahmenarchitektur. Die seitlichen blauen Pilaster mit vorgestellten grünen, girlandengeschmückten Säulen tragen einen verkürzten blauen Architrav. Im Oberbild ist zu Seiten einer rollwerk- und maskengeschmückten Kartusche und eines Säulenstumpfes die Belagerung von Montmédy dargestellt. Links fahren die Eidgenossen ihre Geschütze auf. Ein Schützenmeister zündet die hinter Faschinen aufgestellten Kanonen. Das gerüstete Heer erwartet den Befehl zur Stürmung der am See liegenden, stark befestigten Stadt, die sich mit Kanonenfeuer verteidigt. Unterhalb der Beschriftung des Ortes liegen drei getötete Eidgenossen im Felde. Am Fuss der Scheibe nimmt die Stifterinschrift auf farblosem Grund in einem eingerollten Inschriftband die ganze Breite der Scheibe ein.

Iconclass Code
45K21 · Belagerung
46A122(BUMAN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BUMAN)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Buman: Gespalten, rechts in Blau eine silberne Pflugschar mit nach oben weisender Spitze, links in Silber ein ausgerissener grüner Baum mit natürlichem Stamm; Helm silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: blau und silbern; Helmzier: ein wachsender Mann in von Blau und Silber gespaltenem Wams, mit blau-silberner Kopfbinde, in den Händen die silberne Pflugschar und den ausgerissenen Baum des Schildes haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: D. Jacobo Bavman Regis Christianissimi Capitaneo / in obsidione Momedÿ occiso hoc MonvmentV̅ / fraterni Amoris ac grati Animi posvit / Philippvs Bavman patricivs Fribvrgensis/ 1665.
Bildinschrift: Unter der Festung: Momedÿ.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einige Notbleie, drei Sprünge. Zwei Ergänzungen in Helm und Helmzier des Wappens.

Technik

Farbloses, blauviolettes und rotes Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, jeweils in verschiedenen Farbstufen, blauen und violetten Schmelzfarben. Schmelzfarben stellenweise radiert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Gebrüder Johann Philipp (* 1.3.1616) und Jakob (* 20.9.1620) waren Söhne des Ratsherren und Seckelmeisters Jakob Buman (1580–1643) und der Ursula Gottrau (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 93). Ihre Halbschwester Maria Barbara war als Ehefrau Franz Prosper Pythons 1672 Mitstifterin einer Wappenscheibe (vgl. FR_158). Johann Philipp kam 1650 in den Grossen Rat und 1653 in den Rat der Sechzig, amtete 1665–1671 als Vogt von Attalens-Bossonnens und 1677 als Venner des Burgquartiers. Mit seiner Frau Ursula Lanther brachte er zwischen 1646 und 1668 elf Kinder zur Taufe. Er starb am 9.1.1685. Jakob, verheiratet mit Marguerite Raemy, zeichnete sich schon in jungen Jahren als Kapitän einer Kompanie im Regiment von Molondin 1648 aus. 1654 wurde er in den Grossen Rat, 1656 in den Rat der Sechzig gewählt. Beide Brüder kämpften in französischen Diensten vor der lothringischen Stadt und Festung Montmédy, die 1657 nach einer 57-tägigen Belagerung an König Ludwig XIV. fiel und 1659 mit dem Pyrenäenfrieden der französischen Grossmacht zugeschlagen werden sollte. Während Johann Philipp Buman überlebte, erlag sein jüngerer Bruder am 19.7.1657, vier Tage nach dem Sieg, seinen Verletzungen.
Mit der vorliegenden Scheibe setzte Johann Philipp Buman noch Jahre später ein Andenken an seinen Bruder Jakob und an die Ruhmestaten beider in den Diensten des französischen Königs. Sie folgt mit dem vor eine luftige Pilasterarchitektur gesetzten lorbeergerahmten Wappen im Grossen und Ganzen dem formalen Aufbau der Scheibe Python 1663 (FR_148). Auch sie muss mit ihrem hohen künstlerischen Anspruch und ihrer repräsentativen Grösse in einen bedeutenden Kirchenbau, eventuell in die Stadtkirche St. Nikolaus oder in die Liebfrauenkirche gestiftet worden sein. In der Liebfrauenkirche befand sich zu dieser Zeit bereits das 1643 erneuerte Epitaph des Jakob Buman und seiner Familie mit den Porträts der Eltern und Kinder, das 1787 nochmals erneuert wurde (Strub. Kdm FR II. 1956. S. 183–184, Abb. 185; Lüthi 2013. Bd. II. S. 234–236) .

Datierung
1665
Eingangsdatum
Vor 1882
Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt (Bistum Freiburg?)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Unbekannt. Eingang vor 1882 (1881 aus bischöflichem Besitz?).

Inventarnummer
MAHF 3398

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 104, Nr. 303.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 27, Nr. E 18.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 118.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), p. 11.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 10 (16me fenêtre).

Vitraux héraldiques fribourgeois (Exposition Romont, Musée du Vitrail du 28 février au 10 avril 1988). Romont 1988. Nr. 35.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 151.

Vgl.

Amman, Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) fol. 7 (Buman).

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 70, 71, 169, 170, 305, 372.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 473, 520.

Schweizerisches Geschlechterbuch / Almanach généalogique suisse 1, 1905. S. 62–66.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) II, 1924. S. 425, Nr. 6.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) II,1924. S. 342, Nr. 6.

Schweizerisches Geschlechterbuch / Almanach généalogique suisse 5, 1933. S. 110–112 (Buman).

Strub, Marcel. Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg. Tome II: La ville de Fribourg. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 36) Bern 1956. S. 183–184, Abb. 185.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 2, 2003. S. 827 (Familie Buman).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHS) 2, 2003. S. 721–722 (Familie Buman).

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 27–28.

Lüthi, Dave (Direction) en collaboration avec Karina Queijo. Le marbre et la poussière: le patrimoine funéraire romand (XIVe–XVIIIe siècles): Vaud, Neuchâtel, Fribourg, Valais, Jura. 2 vol. (Cahiers d’archéologie romande 143–144) Lausanne 2013.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Buman am 3.4.2014).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_151
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_151
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
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