Forschung
Der aus dem Beruf des Kohlefabrikanten abgeleitete Familienname Kolly ist eine Verkleinerungsform von Kohler. Als sprechendes Wappen zeigt das Schildbild daher flammende Kohlen, bisweilen gezündete Granaten (SGHCF: keine Angaben zu Personen). Die Familie ist in zahlreichen Gemeinden nachgewiesen und wurde mit dem Schuhflicker Peter 1416 in Freiburg eingebürgert. In den 40er Jahren des 17. Jahrhunderts werden zudem zwei Männer dieses Namens in Freiburg zu Hintersässen aufgenommen, am 3.12.1643 Peter Koli von Schwarzenburg und am 22.10.1648 Pierre Kholi von Riedt in der Pfarrei Treffels (d'Essert/Treyvaux) (StAF I, 7 Hintersässenrodel III, fol. 38r. RM 194, 1643, p. 512: "Peter Koli von Schwartzenburg ein pfister… ist sÿnem bruder vnd großvatter zuglÿch angenommen worden"). Peter Kolly war Bäcker und wurde als Weisspfister 1648 in die Zunft der Pfister aufgenommen (StAF Corporations 3.2 Bäckerzunft / Abbaye des boulangers fol. 121r. Auch belegt in RN 259, fol. 181r und 184r [als Zeuge 14.3.1656 und 11.3.1656]). Er war ein Bruder des Jacques und des Claude Kolly von Arconciel. 1657–1660 lehrte er seinen Stiefsohn Franz Peter Fillistorf das Pfisterhandwerk (StAF RN 1124, fol. 150r–151r [5.2.1671] und RN 260, unpag [6.5.1660]). Er wird 1679/80 als verstorben vermeldet (StAF SR 475, 1679/80, p. 31: "Peter Kollis s[eligen] niderlaßgelt vff rechnung per Affentranger 50 lb"). Da ihm sein Pfisterhandwerk nicht genügend Geld einbrachte, wünschte er 1659, in die Dienste Hauptmann Wecks einzutreten, um nach Genua zu ziehen, wurde aber von der Obrigkeit daran gehindert (StAF RM 210, 1659, p. 8 [14.1.1659]). 1677 erlaubte man ihm, in seinem Haus auf der oberen Matte einen Backofen einzurichten (StAF RM 228, 1677, p. 16 [18.1.1677]. Vgl. auch RM 227, 1676, p. 361 [9.12.1676] betreffend Einsprache der Nachbarschaft). Das Paar Peter Kolly und Antonia Haberkorn brachte am 8.10.1654 den Sohn Peter zur Taufe (StAF Taufbuch II a 5a, p. 421). Die Ehefrau war eine Tochter Franz Haberkorns, als dessen Erbe Peter Kolly ab 1662 auftrat (Vgl. StAF RM 213, 1662, p. 8 [10.1.1662]; RM 215, 1664, p. 443 [6.11.1664]; RM 216, 1665, p. 476 [21.10.1665]).
Das vorliegende Werk belegt, dass der Freiburger Glasmaler Jost Hermann für eine weniger bemittelte Handwerkerschicht auch kleinere Rundscheiben herstellte.
Datierung
1670
Eingangsdatum
1881
StifterIn
Kolly, Peter († 1679/80?) · Haberkorn, Antonia (?–?)
Schenker*in / Verkäufer*in
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in
Aus bischöflichem Besitz 1881 angekauft.
Inventarnummer
MAHF 3520