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FR_176: Wappenscheibe Franz Philipp von Lanthen-Heid und Maria Magdalena Fegely 1685
(FR_Freiburg_MAHF_FR_176)

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Titel

Wappenscheibe Franz Philipp von Lanthen-Heid und Maria Magdalena Fegely 1685

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1685

Ikonografie

Beschreibung

Auf gelbem Bretterboden stehen über gekreuzten Palmblättern die beiden von einer Krone überhöhten Stifterwappen. Vom abschliessenden blauen Architrav hängen zwei Quasten herab. Den Rahmen bilden offene Architekturen mit Brüstungen und vorgestellten Säulen, die einen verkürzten Architrav tragen, und deren Trommeln mit Waffentrophäen besteckt sind. Am Fuss rahmen violette Podeste mit Löwenkopfmasken die Stifterinschrift auf farblosem Grund.

Iconclass Code
45L311 · Kriegs- oder Schlachttrophäe
46A122(FEGELY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (FEGELY)
46A122(LANTHEN-HEID) · Wappenschild, heraldisches Symbol (LANTHEN-HEID)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Lanthen-Heid: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein goldener Halbmond zwischen zwei goldenen Sternen, beseitet von zwei silbernen Schrägbalken, 2 in Rot mit silbernem Schildhaupt zwei silberne Pfähle, 3 fünfmal gespalten von Rot und Silber mit silbernem Schildhaupt.
Wappen Fegely: In Rot mit goldenem Schildrand ein silberner goldbewehrter Vogel.

Inschrift

Stifterinschrift: Jr: Hauptman Frantz Philip uon / Lanten genandt Heidt deß Raths und / Burgermeister der Statt Frÿburg Herr / zů Cvgi vnd Avmont, Fr: Maria Mag: / dalena Fegeli sein Ehgemahlin. 1685.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einzelne Notbleie. Neben der Inschrift und im Mittelteil ergänzt. Leichte Korrosionsspuren mit Schwarzlotverlusten. Kleinere Glasausbrüche.
Restaurierung: 1904/05: Kirsch & Fleckner, Freiburg: Oberbild entfernt.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot, blauen, grünen und wenig violetten Schmelzfarben, letztere mit Schwarzlot schattiert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

(Johann) Franz Philipp von Lanthen-Heid, Sohn des Landvogts von Attalens Franz Niklaus und der Maria Beatrix von Reynold, wurde am 31.7.1651 in Cugy geboren. Als Herr von Cugy, Vesin und Aumont wurde er 1670 für das Auquartier in den Grossen Rat gewählt, 1676 in den Rat der Sechzig und 1679 in den Kleinen Rat. 1685–1688 amtete er als Bürgermeister. Er gehörte 1686–1688 auch zu den Botschaftern, die zu König Ludwig XIV. geschickt wurden, um die der Stadt Freiburg geschuldeten Summen einzufordern. Zwischen 1688 und 1712 übte er in den geraden Jahren das höchste Amt des Schultheissen aus. 1699 erhielt er von der Kanzlei in Freiburg einen Adelsbrief. Im gleichen Jahr wurde er auch zum Ritter des hl. Michaelsordens geschlagen. Vom franko-italienischen Geist und Geschmack geprägt, liess (Johann) Franz Philipp um 1698–1701 das neo-palladianische Lustschloss La Poya errichten (vgl. Corboz 1977; Pro Fribourg 127, 2000). Lanthen-Heid war seit 1672 mit Maria Magdalena Fegely (* 17.4.1652), einer Tochter Petermann Fegelys und Dorothea von Diesbachs, verheiratet und zeugte mit ihr elf Kinder. Seine Tochter Maria Elisabeth heiratete Franz Roman von Diesbach (vgl. FR_200). Franz Philipp von Lanthen-Heid starb am 4.7.1713 an einem Schlaganfall. Sein Testament, das seine reichen Besitztümer darlegt, umfasste neben dem Poya-Schloss auch jene in Cour, Cugy und Montet, ferner ein Haus in der Reichengasse (heute Nr. 56) sowie Mühlen, Bauernhäuser, Weinberge und Wälder. Ein Porträt des bedeutenden Staatsmannes aus dem Jahr 1686 hat sich im Schloss La Poya erhalten (Abb. bei Schaller. In: FA 1914, pl. XIX). Eine zweite Scheibe des Stifterpaares befindet sich gleichfalls im Besitz des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg (FR_183)

Datierung
1685
Eingangsdatum
1904
Schenker*in / Verkäufer*in

Auktion Messikommer, Zürich.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Sammlung de Trétaigne, Paris. 1904 an der Auktion Messikommer in Zürich erworben.

Inventarnummer
MAHF 3438

Bibliografie und Quellen

Literatur

Auktion der Glasgemälde-Sammlung der Baronin de Trétaigne in Paris und von Glasgemälden aus der ehemaligen Vincent-Sammlung in Konstanz. (Auktionskatalog H. Messikommer in Zürich. 2.–3. Mai 1904) Zürich 1904. S. 20, Nr. 33 (dort noch mit angeflicktem Oberteil beschrieben).

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 74 (1698?).

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 12 (20me fenêtre).

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 176.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 6, 23, 74, 175, 282.

Schaller, Romain de. Le château de la Poya. In: Fribourg Artistique à travers les âges 1914, pl. XIX–XXI.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) IV, 1927. S. 606, Nr. 10.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) IV, 1928. S. 453, Nr. 10.

Corboz, André. Néo-palladianisme et néo-borrominisme à Fribourg: l’énigme du château de la Poya (1698–1701). In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 34, 1977. S. 187–206.

Castella, Pierre de. Considérations sur la généalogie de la famille Fégely. Monnaz 1998. (Staatsarchiv Freiburg Généalogies diverses 328) Feuille 6.

La Poya. Pro Fribourg 127, 2000.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 7, 2008. S. 650, Nr. 1.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 7, 2008. S. 536, Nr. 1.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 109, 111.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (von Lanthen, Fégely am 3.4.2014).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 4493 (mit nicht zugehörigem Oberbild)

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_176
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_176
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Franz Philipp von Lanthen-Heid und Maria Magdalena Fegely 1685