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FR_183: Wappenscheibe Franz Philipp von Lanthen-Heid und Maria Magdalena Fegely um 1691
(FR_Freiburg_MAHF_FR_183)

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Titel

Wappenscheibe Franz Philipp von Lanthen-Heid und Maria Magdalena Fegely um 1691

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
Um 1691

Ikonografie

Beschreibung

Zwei bleckende Löwen mit rückwärts gewendeten Köpfen stehen auf marmoriertem Fliesenboden und halten die beiden unter einer Krone vereinten, dicht gedrängten Wappenschilde der Stifter. Über der Krone, die zwischen den drei Zacken mit je drei silbernen Kugeln bereichert ist, setzen die Kleinode an. Die Rahmenarchitektur besteht aus schlichten steinfarbenen Pilastern und einer trennenden Mittelstütze, die einen verzierten gelben Balken als Abschlussleiste trägt. In den oberen Ecken sind Waffentrophäen als Füllwerk aufgehängt. Im ergänzten Fussteil der Scheibe steht die Inschriftkartusche ebenfalls zwischen Waffentrophäen.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
45L311 · Kriegs- oder Schlachttrophäe
46A122(LANTHEN-HEID) · Wappenschild, heraldisches Symbol (LANTHEN-HEID)
48C73 · Musikinstrumente; Gruppe von Musikinstrumenten
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Lanthen-Heid: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein goldener Halbmond zwischen zwei fünfstrahligen goldenen Sternen, beseitet von zwei silbernen Schrägbalken, 2 und 3 unter silbernem Schildhaupt fünfmal gespalten von Silber und Rot; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und silbern; Helmzier: über goldener Krone ein wachsender Mann in von Silber und Schwarz gespaltenem Wams, in den Händen eine goldene Mondsichel und einen goldenen Stern haltend.

Inschrift

Stifterinschrift (ergänzt): Jr: Hauptman Franz Philipp von Lanthen / genandt Heÿdt Schuldtheis der Statt Frÿburg / Herr zu Cvgÿ vnd Avmont, Fr: Maria / Magdalena Fegeli Sein Ehgemahlin / Anno 1691.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Sehr viele Notbleie und Sprünge. Ergänzungen: Inschrift, rechte Waffentrophäen, rechter Löwe, linkes Oberwappen und kleinere Teile. Sprünge im Wappen zur Hälfte mit Doublierungsglas gesichert. Ein winziges Flickstück.
Restaurierung: Um 1880/1890: Johann Heinrich Müller, Bern.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot und wenig blauen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

(Johann) Franz Philipp von Lanthen-Heid, Sohn des Landvogts von Attalens Franz Niklaus und der Maria Beatrix von Reynold, wurde am 31.7.1651 in Cugy geboren. Als Herr von Cugy, Vesin und Aumont wurde er 1670 für das Auquartier in den Grossen Rat gewählt, 1676 in den Rat der Sechzig und 1679 in den Kleinen Rat. 1685–1688 amtete er als Bürgermeister. Er gehörte 1686–1688 auch zu den Botschaftern, die zu König Ludwig XIV. geschickt wurden, um die der Stadt Freiburg geschuldeten Summen einzufordern. Zwischen 1688 und 1712 übte er in den geraden Jahren das höchste Amt des Schultheissen aus. 1699 erhielt er von der Kanzlei in Freiburg einen Adelsbrief. Im gleichen Jahr wurde er auch zum Ritter des hl. Michaelsordens geschlagen. Vom franko-italienischen Geist und Geschmack geprägt, liess (Johann) Franz Philipp um 1698–1701 das neo-palladianische Lustschloss La Poya errichten (vgl. Corboz 1977; Pro Fribourg 127, 2000). Lanthen-Heid war seit 1672 mit Maria Magdalena Fegely (* 17.4.1652), einer Tochter Petermann Fegelys und Dorothea von Diesbachs, verheiratet und zeugte mit ihr elf Kinder. Seine Tochter Maria Elisabeth heiratete Franz Roman von Diesbach (vgl. FR_200). Franz Philipp von Lanthen-Heid starb am 4.7.1713 an einem Schlaganfall. Sein Testament, das seine reichen Besitztümer darlegt, umfasste neben dem Poya-Schloss auch jene in Cour, Cugy und Montet, ferner ein Haus in der Reichengasse (heute Nr. 56) sowie Mühlen, Bauernhäuser, Weinberge und Wälder. Ein Porträt des bedeutenden Staatsmannes aus dem Jahr 1686 hat sich im Schloss La Poya erhalten (Abb. bei Schaller. In: FA 1914, pl. XIX). Das Ehepaar stiftete schon 1685 eine Wappenscheibe (FR_176).
Die vorliegende Scheibe wurde offensichtlich durch den Berner Glasmaler Johann Heinrich Müller (1822–1903) im späten 19. Jahrhundert restauriert, denn es haben sich aus seiner Hand Skizzen erhalten, die zur Ergänzung der Scheibe dienten (Bernisches Historisches Museum, Nachlass Müller, dep. Romont, Vitrocentre; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 183.1 und 183.2). Das genaue Entstehungsdatum der Scheibe ist nicht gesichert, auch wenn der Restaurator der Scheibe offenbar auf Bruchstücke der Inschrift zurückgreifen konnte.

Datierung
Um 1691
Zeitraum
1680 – 1700
Eingangsdatum
1907
Schenker*in / Verkäufer*in

Auktion Messikommer, Zürich.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus einer ausländischen Sammlung. 1907 bei Messikommer, Zürich, erworben.

Inventarnummer
MAHF 3402

Bibliografie und Quellen

Literatur

Gemälde und Antiquitäten aus dem Nachlass der Fräulein Laura Ernst in Verwahrung des Herrn Alfred Ernst, Konservator der Kunsthalle Winterthur, sowie eine Sammlung schweizerischer Glasscheiben aus ausländischen Privatbesitze. (Auktionskatalog Messikommer, Zürich. 2.–4. Dezember 1907) Zürich 1907. S. 9, Nr. 698.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 85.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag. (als 1693 und 1691!).

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 12 (20me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. I. 1935. S. 72 und Bd. III. S. 43.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 183.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 6, 23, 74, 175, 282.

Schaller, Romain de. Le château de la Poya. In: Fribourg Artistique à travers les âges 1914, pl. XIX–XXI.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) IV, 1927. S. 606, Nr. 10.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) IV, 1928. S. 453, Nr. 10.

Corboz, André. Néo-palladianisme et néo-borrominisme à Fribourg: l’énigme du château de la Poya (1698–1701). In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 34, 1977. S. 187–206.

Castella, Pierre de. Considérations sur la généalogie de la famille Fégely. Monnaz 1998. (Staatsarchiv Freiburg Généalogies diverses 328) Feuille 6.

La Poya. Pro Fribourg 127, 2000.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 7, 2008. S. 650, Nr. 1.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 7, 2008. S. 536, Nr. 1.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 109, 111.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (von Lanthen, Fégely am 3.4.2014).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_183
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_183
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Franz Philipp von Lanthen-Heid und Maria Magdalena Fegely um 1691