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FR_204: Wappenscheibe der Geistlichkeit Unserer Lieben Frau in Freiburg 1710
(FR_Freiburg_MAHF_FR_204)

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Titel

Wappenscheibe der Geistlichkeit Unserer Lieben Frau in Freiburg 1710

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1710

Ikonografie

Beschreibung

Zwei mit blauen Mäntelchen bekleidete Engel präsentieren im Zentrum der Scheibe das ovale, lorbeerbekränzte Wappen der Pfarrei der Liebfrauenkirche. Darüber umschliesst eine blau-goldene Rocaille-Kartusche die Muttergottes in einem umwölkten Strahlenkranz. Maria trägt ein violettes Kleid und einen weissen Mantel. Als Himmelskönigin ist sie mit dem Diadem geschmückt und steht als Überwinderin des Bösen bzw. als apokalyptisches Weib auf Mondsichel und Schlange. Sie wird in dieser Verbindung auch als Maria Immaculata (Maria der Unbefleckten Empfängnis) verherrlicht. Auf dem Blattwerk der Rokokorahmung sitzen in den oberen Zwickeln zwei weibliche, von Kindern begleitete Tugenden, von denen die linke zerstört ist. Rechts giesst die Mässigkeit (Temperantia) Wasser aus zwei Kannen in ein Becken. Darunter sind je zwei Wappen in ovalen, von Puttenköpfen bekrönte Rollwerkkartuschen angeordnet. Die zugehörigen Titel der geistlichen Wappeninhaber erscheinen darunter in geschwungenen Inschriftbändern. Am Fuss steht zwischen Blattwerk die geschweifte Tafel mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
11F232 · Immaculata, Purisima: Maria, in der Regel auf einer Mondsichel stehend, steigt vom Himmel herab und befreit die Menschheit von der Erbsünde, manchmal indem sie eine Schlange zertritt
11M42 · Mäßigkeit, Temperantia (Ripa: Temperanza), als eine der vier Kardinaltugenden
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
46A122(GIBACH) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GIBACH)
46A122(GOTTRAU) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GOTTRAU)
46A122(LENZBURGER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (LENZBURGER)
46A122(SCHUELER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHUELER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Unserer Lieben Frau: In Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit den Majuskeln CL.BM.V.
Wappen Lenzburger: In Rot ein liegender gebildeter goldener Halbmond, überhöht von einem pfahlweis nach oben gerichteten goldenen Pfeil mit silberner Spitze und silber-grünen Federn.
Wappen Schueler: In Blau über grünem Dreiberg ein goldenes Hauszeichen, überhöht von einem roten Herz.
Wappen Gottrau: In Rot zwei goldene Pfähle, darüber ein goldener Balken, belegt mit drei roten Herzen.
Wappen Gibach: In Blau ein goldenes Hauszeichen, einen sechsstrahligen goldenen Stern einschliessend.

Inschrift

Stifterinschriften (Mitte): VEN. CLERVS / B. MARIÆ. V. sine / maculâ conceptæ Fri= / burgi Nui- thonum. 1710.
(Links von oben nach unten): Adm R. D. Fr. Nic. Lentzburger Rector.
R. D. Nicolavs Schveler.
(Rechts von oben nach unten:): R. D. Phillippus Gottraw.
R. D. Ignatius Gibach.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie und Sprünge. Wappen Schueler ergänzt. Zwei Blankergänzungen und ein kleines Flickstück.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, jeweils in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot, blauen und violetten Schmelzfarben. Schmelzfarben stellenweise radiert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Liebfrauenkirche, deren Bau in die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts zurückreicht, stand in engem Verhältnis zum benachbarten, 1250 errichteten städtischen Spital und wurde ihm schliesslich vor 1432 inkorporiert (zur Liebfrauenkirche s. Genoud 1947. S. 80–86; Strub. Kdm FR II. 1956. S. 158–201; Cambin/Lachenal 1979. S. 12–15 [mit älterer Literatur]). Der Klerikerkorporation stand ein Rektor vor, der zusammen mit dem Spitalmeister die Wahl der Geistlichen und Seelsorger dem Kleinen Rat unterbreitete. Die Mitgliederzahl der Korporation – im 15. Jahrhundert zwölf – wurde nach und nach bis 1591 auf vier Geistliche reduziert. Erstmals wird Liebfrauen 1665 als Kollegiatsstift aufgeführt, und die vier Geistlichen werden Kanoniker genannt. Eine päpstliche Erhebung zum Kollegiatsstift erfolgte jedoch nie. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts war Maria als Mutter der sieben Schmerzen Patronin der Kirche; im Jahr der Scheibenstiftung 1710 wurde der Hochaltar neu auf Mariä Unbefleckte Empfängnis geweiht, auf die diese Scheibe schon Bezug nimmt. 1932 wurde die Liebfrauenkirche zur Basilika erhoben.
Das Wappen des Klerus mit den Initialen CL[erus] B[eatae] M[ariae] V[iriginis] findet sich bereits auf einem Kruzifix der Zeit um 1641 im Kirchenschatz (Strub. Kdm FR II. 1956. S. 16, 194; Cambin/Lachenal 1979. S. 15).
Die vier Geistlichen des Stifts sind mit Wappen und Inschriften vertreten:
Franz Niklaus Lenzburger (* um 1654) war seit 1679 Chorherr zu Unserer Lieben Frau und amtete seit 1690 auch als Rektor. Er stiftete 1714 eine Scheibe mit der Darstellung seines Wappens und seiner Namenspatrone; sie befindet sich heute im Kloster Hauterive (FR_271).
(Johann) Niklaus Schueler, 1705–1746 Pfarrer von Cressier, war gemäss der bekannten Literatur nicht Chorherr. Er war Mitstifter der Heiligkreuzscheibe (FR_203).
Philipp Gottrau (* 3.12.1673), Sohn des Peter Niklaus Gottrau und der Anna Maria Zurthannen (Freundlicher Hinweis von Nicolas de Gottrau. Nach Dellion VI, 1888. S. 424 Sohn des M. Gottrau, Hauptmann am Weihertor), war seit 1698 Chorherr zu Unserer Lieben Frau. Er starb am 16.1.1738.
Ignaz Gibach (* 20.7.1669) amtete zunächst als Kaplan, bevor er 1707 zum Chorherren gewählt wurde. Er starb am 18.3.1750 (Dellion VI, 1888. S. 424. StAF RM 258, 1707, p. 405 [29.12.1707]).
Obwohl er leider auch in den Kapitelsrechnungen von St. Nikolaus nicht mit Namen genannt wird, kommt als Glasmaler der Scheiben allein Leontius Bucher in Frage. Er erhielt ein Jahr später die gleiche Summe für eine Kapitelscheibe, die in die Sakristei der Kirche St. Nikolaus eingebaut wurde (Comptes de chapitre Saint-Nicolas 1711: "Außgeben: Dem Leontio Buöcher für die wapen des capituls so in der sacristeÿ seindt gethan worden 26 lb 8 ß"). Trotz abweichender Ikonographie bietet die nachweislich für Bucher gesicherte Scheibe des Freiburger Rates von 1701 (FR_197) genügend kompositorische und stilistische Anhaltspunkte für eine Zuweisung dieses Zyklus’ an den Meister, der zu jener Zeit offenbar konkurrenzlos in Freiburg arbeitete.

Datierung
1710
Eingangsdatum
1882
StifterIn

Unserer Lieben Frau, Klerus

Schenker*in / Verkäufer*in

Händler Bern.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Kapelle Dürrenberg bei Gurmels zwischen 1878 und 1881 an einen Berner Händler verkauft und von ihm 1882 für das Museum erworben.

Inventarnummer
MAHF 3431

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_204
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_204
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
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