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FR_230: Wappenscheibe Hans Possart und Anna Graf 1660
(FR_Freiburg_Burgergemeinde_FR_230)

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Titel

Wappenscheibe Hans Possart und Anna Graf 1660

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1660

Ikonografie

Beschreibung

Vor der zweiachsigen Architektur und vor farblosem Grund stehen die beiden einander leicht zugeneigten Wappen der Stifter. Die rahmenden, nahezu verdeckten Pilaster und die blaugrüne Mittelsäule tragen ein schmales blaues Gebälk, über dem zwischen maskenverzierten roten Podesten die Anbetung der Könige dargestellt ist. Vor dem Sockel am Fuss der Scheibe steht die blau-gelb gerahmte Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122(GRAF) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GRAF)
46A122(POSSART) · Wappenschild, heraldisches Symbol (POSSART)
73B57 · die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige: sie reichen dem Christuskind ihre Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Possart: Geteilt, oben in Gold eine schwarze Kugel mit kreuzweisem goldenem Gespänge, unten in Schwarz eine goldene Kugel mit kreuzweisem schwarzem Gespänge, überhöht von einem goldgestielten silbernen Gerbermesser; Helm: silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: ein wachsender goldgekleideter Mann, die Kugeln des Schildbildes in den Händen haltend.
Wappen Graf: In Blau über grünem Dreiberg eine gestürzte und gebildete goldene Mondsichel, überhöht von einem silbernen Kruckenkreuz; Helm: silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: ein wachsender blaugekleideter Mann, in den Händen das silberne Kruckenkreuz und die goldene Mondsichel haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: H. Hans Posshart gewesner siec[henvogt] / F. ANNA Graff sin Ehegmah[el 1660] [die Textergänzung nach alter Beschreibung].

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einzelne Notbleie und Sprünge. Ergänzung rechts in der Inschrift und oben links im Maskaron.

Technik

Farbloses und rotes Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Scheibe stammt aus der Wallfahrtskapelle Bürglen, wo sie Max de Techtermann um 1900–1907 noch sah und erwähnte (Archiv MAHF Max de Techtermann. Inventar der kirchlichen Kulturgüter 1900–1907). Auch Marcel Strub beschrieb sie 1959 noch an Ort. Die Scheibe war jedoch damals schon in schlechtem Erhaltungszustand und hatte ihr Datum verloren. Sie war in der Sakristei deponiert, deren Fenster sie einst geschmückt hatte.
Anlass der Stiftung war der Neubau der Sakristei 1659. Das Gewölbe trägt dieses Datum und ist mit den Wappen des Standes Freiburg, des Siechenvogts und Scheibenstifters Hans Possarts sowie des Leprosenhauses selbst geschmückt.
Die Possart oder Bosshart wurden 1627 ins Patriziat von Freiburg aufgenommen. Hans Ignaz Posshart, Sohn des Bauherren Michael († 1667) und der Elisabeth Gavet (auch Bavo), erwarb 1643 sein Bürgerrecht und kam 1644 aus dem Neustadtquartier in den Grossen Rat (Sein Haus in der Neustadt hatte er von Hans Balliardt [†] erworben. StAF RM 194, 1643, p. 441 [23.10.1643]: Hans Possart bittet den Rat um Wasser für seine Werkstatt). Er amtete 1644 als Ohmgeltner, war 1650–1653 Kirchmeier von St. Nikolaus, 1655–1660 Siechenvogt von Bürglen, 1665–1670 Vogt von Illens und 1679–1688 Zöllner an der Sense. 1657 war Hans Possart in den Prozess der sogenannten "Pengelbrüder" verwickelt, einer Vereinigung von Bürgern, die sich heimlich zusammengefunden hatten, um ihre politische Karriere auf unlautere Weise voranzutreiben. Die Obrigkeit liess die Verdächtigen verhaften, stellte eine Untersuchung an, strafte die Übeltäter dann aber relativ gnädig (Foerster 2002/II. S. 79–80). Hans Possart konnte in der Politik verbleiben, doch blieb er nur Grossrat. Er starb am 28.4.1699 (Possart hatte einen Namensvetter [† 5.9.1710], der 1673 ebenfalls in den Grossen Rat gewählt wurde). Seine Frau Anna Graf (Graff) stammte möglicherweise aus dem Solothurner Altbürgergeschlecht, da ihr Wappen jenem ähnlicher ist als dem der Freiburger Graf. Zwischen 1642 und 1669 liess das Paar neun Kinder taufen. Hans Possart stiftete die vorliegende Scheibe in dem Jahr, in dem er sein Amt als Siechenvogt seinem Nachfolger überliess und setzte damit noch einmal ein Zeichen seiner Tätigkeit an seinem Wirkungsort. Das Gerbermesser in seinem Wappen dürfte darauf hinweisen, dass der Stifter den Gerberberuf ausübte.
Die Fensterarbeiten in Bürglen sind auch quellenmässig belegt, doch bleiben die Namen des Glasers und Glasmalers leider unerwähnt (StAF Comptes Bourguillon/Rechnung des Siechenvogts [Hans Possart] von Bürglen Nr. 44e [1659/60]: "dem glaser vmb acht neüwgemachter fenster, darvon j in der cur, 5 in der gemeinen stuben, vnd 2 in der sacristÿ gewesen 35 lb"). Aus stilistischen Gründen kommt als Urheber der Wappenscheibe nur der Freiburger Glasmaler Jost Hermann in Frage.

Datierung
1660
StifterIn

Possart, Hans Ignaz (1626–1699) · Graf, Anna (?–?)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Freiburg, Burgergemeinde

Vorbesitzer*in

Aus der Wallfahrtskapelle Bürglen.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_Burgergemeinde_FR_230
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Bourgeoisie de la Ville de Fribourg
Eigentümer*in

Freiburg, Burgergemeinde

Inventar

Referenznummer
FR_230
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Hans Possart und Anna Graf 1660