Forschung
Ein Anton Fegely erneuerte 1627 mit seinem Bruder Peter sein Bürgerrecht mit dem väterlichen Haus in der Lausannegasse (StAF I, 2 Bürgerbuch II, fol. 159r). Dieser Anton († vor 1660) war der Sohn des Herrn von Cugy Johann Georg Fegely († 1625) (SGHCF. Anton wäre demnach auch Bruder von Beat Niklaus [FR_374]. Ein Anton Vögelin war 1620 Student in Freiburg im Breisgau. Büchi 1907. S. 147, Nr. 218). Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Scheibenstifter aber eher um jenen Anton Fegely, der am 21.3.1606 als Sohn des Jakob Fegely und der Anna von Affry getauft wurde und 1633 aus dem Neustadtquartier in den Grossen Rat gewählt wurde (1637 wurde Anton als Grossrat wahrscheinlich von seinem Bruder Petermann abgelöst, der 1644 in den Rat der Sechzig übertrat. Amman Besatzungen. S. 69 und 164; Foerster 2008/I. S. 51). Angeblich 1640 zum Ritter des Hl. Grabes geschlagen, war er 1650 Hauptmann der Französischen Garde (In der Généalogies de Gottrau 9a–e wird er mit Franz Anton gleichgesetzt, der mit Françoise Marie Elisabeth de Vevey, Tochter des Franz Peter de Vevey aus Estavayer, verheiratet war. Der Sohn des Peter Fegely und der Elisabeth d’Estavayer wurde jedoch erst am 5.10.1635 geboren und starb 1716 in Domdidier. Vgl. SGHCF). Anton Fegely setzte am 20.10.1644 in Metz eine Testamentsklausel auf, in der er als Hauptmann und Major im Regiment von Oberst von Praroman seinem Neffen Franz Anton Wild, Sohn Johann Heinrich Wilds und seiner Schwester Barbara Fegely, den Zins und Zehnten in Engertswil vermachte (StAF, Familienarchiv Fegely, parchemins 20.10.1644. Im Fall dessen frühzeitigen Ablebens setzte er seinen Neffen Franz Anton Fegely, Sohn seines Bruders Peter, zum Erben ein).
Der Glasmaler des frühen 20. Jahrhunderts, der sicher mit dem Zürcher Karl Wehrli gleichzusetzen ist, orientierte sich bei der Komposition der seitlichen und unteren Rahmenteile an einem Wappenscheibenriss für Kaspar II. Thoma von St. Blasien. Dieser aus stilistischen Gründen Hans Jakob Plepp in Basel zugeschriebene Riss muss dem Restaurator wohl über die Musterblätter Warneckes zur Verfügung gestanden haben (Bern, Historisches Museum. Slg. Wyss Inv.-Nr. 20036.249; Warnecke 1878. Taf. 70, Nr. 268 und Warnecke 1880/1883. Taf. 32; Hasler 1996/1997. Bd. I. S. 103–104; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 240.1). Eine Zuschreibung der vorliegenden Scheibe verbietet sich schon allein aufgrund des geringen Originalbestandes.
Auf welchem Weg die Scheibe in die Kirche von Barberêche gelangte, ist unbekannt, möglicherweise spielte dabei der Besitzer des benachbarten Schlosses Petit-Vivy, Oberst Niklaus von Praroman (FR_128), in dessen Regiment der mutmassliche Stifter diente, eine Rolle.
Datierung
1641 und 19. Jh.
Zeitraum
1641 – 1900
StifterIn
Eigentümer*in