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FR_268: Wappenscheibe Castella 1597
(FR_Greyerz_Schloss_FR_268)

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Titel

Wappenscheibe Castella 1597

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Heilmann, Christoph · signiert
Datierung
1597

Ikonografie

Beschreibung

Vor gelbem Hintergrund steht das Vollwappen Castella, begleitet von zwei breitbeinig über marmoriertem Boden stehenden Halbartieren. Sie tragen eine Mi-parti Kleidung in den heraldischen Farben der Familie: blau-weiss gestreifte und grüne bzw. blaue Pluderhosen, entsprechende Hemdsärmel und eine schwarze offene Weste sowie auf den kurzhaarigen, bärtigen Häuptern ein Federbarett. Ehrenketten zeichnen beide aus, den rechten Krieger zudem ein Bandelier in den genannten Farben. Die Linke in die Hüfte gestemmt, stützen sich die Schildhalter mit der Rechten auf die Halbarte. Die Figuren stehen vor breiten flachen Pilastern. Als Bogen dient ein geschwungenes Textband mit der Devise der Stifter. Darüber ist, getrennt durch eine rote Puttenkopfkartusche, ein Turnier dargestellt. Zwei Reiter preschen innerhalb der abgezäunten Bahn mit der Lanze aufeinander zu. Am Fuss der Scheibe steht zwischen roten Pilastern in einer gelbgerahmten Rollwerkkartusche die Inschrift.

Iconclass Code
43C396312 · Tjost, Lanzenstechen mit Schranke (mittelalterliches Kampfspiel)
45B · der Soldat; Soldatenleben
45C14(HALBERD) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Hellebarde
46A122(CASTELLA) · Wappenschild, heraldisches Symbol (CASTELLA)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Castella: Fünfmal von Silber und Blau wellenförmig schräggeteilt, darüber ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei grünen Kleeblättern; Helm: blau mit goldenen Spangen und Beschlägen; Helmdecke: grün und silbern; Helmzier: über blau-silbernem Wulst ein halber Flug mit silbernen und blauen Federn, belegt mit dem silbernen Schrägbalken und den drei grünen Kleeblättern des Schildbildes.

Inschrift

Stifterinschrift: LES NOBLES CASTELLES DE / GRVŸERE . ANNO DO͞M 1597.
Devise: SERVIRE DEO REGNARE EST.

Signatur

CH (ligiert)

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Unzählige Notbleie und Sprünge. Grössere Ergänzungen in den Oberbildern, im Oberwappen und in der Beinpartie des rechten Halbartiers. Kleinere Flickstücke im Rollwerkrahmen der Inschrift.

Technik

Farbloses Glas. Rotes Überfangglas, z. T. mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie blauen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Devise – Gott zu Dienen heisst Herrschen – ist jene des Familienzweigs der Castella von Greyerz, der zu Beginn des 15. Jahrhunderts entstanden war (FR_153). Der Bannerherr und Statthalter Louis († 1493) erbte um 1485 über seine Ehefrau Louise Souteir von Corbières die Herrschaft Villarvolard, und sein Sohn Jean durch die Heirat mit Isabelle Musy 1529 die Teilherrschaft von Châtel-Saint-Denis. Seine Nachkommen waren über sechs Generationen hinweg von 1588 bis 1745 Kastellane von Greyerz, die den Freiburger Vögten direkt unterstellt waren. Mehrfach stellten sie auch die Kastellane von Montsalvens. Mit der Monopolisierung dieser einflussreichen sozialen und politischen Stellung gehörten die Castella zu den privilegierten Familien der Freiburger Landschaft.
Es dürfte sich hier um jene Scheibe der Familie Castella handeln, die im Fenster der Familienkapelle Castella in der Pfarrkirche von Greyerz angebracht war und während des Kirchenbrandes von 1856 in die Brüche ging (Vgl. StAF Fonds de famille Dafflon). Allem Anschein nach wurde das schadhafte Stück von der Familie in Verwahrung genommen und so gut wie möglich restauriert.
Die Stiftung der Scheibe steht im Zusammenhang mit den umfassenden Restaurierungsarbeiten der dem hl. Petrus geweihten Familienkapelle. Noch im Januar 1599 liessen die edlen Georges und Rolet de Castella im Namen ihrer Brüder und Vettern Arbeiten daran ausführen (Dellion VII, 1891. S. 22). Die Familie besass zahlreiche Häuser in Greyerz, Bulle und Romont. Rolet Castella (1550–?), Sohn des François, kaufte 1579 ein Haus in Bulle und erhielt 1578 das Bürgerrecht. Er verkaufte zusammen mit seinen Brüdern und Vettern die Herrschaftsrechte von Villarvolard an Nicolas Alex von Bulle.
Die vorliegende Scheibe ist neben der Scheibe für Bartholomäus Reynold 1593 in der Pérolles-Kapelle (FR_7) das zweite gesicherte Werk des Monogrammisten CH. Wenn auch die Initialen in unterschiedlichen Formen, hier ligiert, dort getrennt auftreten, so handelt es sich – wie der Stil deutlich verrät – doch um den gleichen Glasmaler, den man sicher mit Christoph Heilmann identifizieren darf (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 284).

Datierung
1597
Eingangsdatum
Unbekannt
StifterIn

Castella, Familie

Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Greyerz, Schloss

Vorbesitzer*in

Aus der Sammlung de Castella. Zuvor wahrscheinlich in der Familienkapelle Castella in der Pfarrkirche Greyerz.

Inventarnummer
CG 251

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 6448 und 6449

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Greyerz_Schloss_FR_268
Fotonachweise
© Archiv Amt für Kulturgüter, Freiburg (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2012
Copyright
© Château de Gruyères
Eigentümer*in

Greyerz, Schloss

Inventar

Referenznummer
FR_268
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Castella 1597