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VMR_381_FR_302: Figurenscheibe um 1530/40: Hl. Theodul mit Stifter
(FR_Romont_VMR_VMR_381_FR_302)

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Titel

Figurenscheibe um 1530/40: Hl. Theodul mit Stifter · Saint Théodule

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
Um 1530/40

Ikonografie

Beschreibung

Der geistliche Stifter kniet zu Füssen eines hl. Bischofs. Er trägt über dem Chorkleid eine pelzverbrämte Schaube und hält in den gefalteten Händen das Birett. Sein Namenspatron wird durch den hinter ihm aufgehängten Wandbehang besonders hervorgehoben. Über der Albe trägt der Bischof eine rote Dalmatika und ein gelbes Pluviale. Er hält in der Linken das mit dem Panisellum versehene Pedum als Zeichen seiner geistlichen Würden und in der Rechten ein blankes Schwert. Es dürfte sich damit um den hl. Bischof Theodul von Sitten handeln, der von Karl dem Grossen die weltliche Herrschaft und richterliche Gewalt über das obere und untere Wallis erhalten hatte. Das Figurenpaar befindet sich in einer offenen Halle, über deren Brüstung der Blick auf eine offene Hügellandschaft geht.

Iconclass Code
11H(THEODUL) · männliche Heilige (THEODUL)
7(+5) · Bibel (+ Stifter, Bittsteller (auf jeden Fall mit heiligen Patronen))
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Eisenrot stellenweise berieben.

Technik

Farbloser Monolith. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das in reichen Nuancen von Schwarz- bzw. Braunlot, Eisenrot und Silbergelb sehr fein gemalte Glasgemälde schliesst sich an die Tradition der niederländischen Rundscheibchen an. Auch in Deutschland oder in der Schweiz, wo der hl. Theodul besonders verehrt wurde, sind Rundscheiben dieser Art entstanden (vgl. zwei runde Grisaillescheiben aus dem Wallis im Musée d’art et d’histoire in Genf [Foto SLM 7851]). Die bisherige Literatur postulierte für die vorliegende Scheibe daher einen Innerschweizer Glasmaler. Dass die Scheibe jedoch im oder für das Wallis entstand, wo auch Innerschweizer oder Freiburger Glasmaler tätig waren, ist allerdings kaum denkbar, denn die Ausführungsqualität, die weit über das in diesen Werkstätten Bekannte hinausgeht, spricht viel eher für eine Entstehung im niederrheinischen Raum. In Köln findet sich denn auch das naheliegendste Vergleichsstück zur Scheibe: In einer dortigen Rundscheibe um 1530/40 erkennen wir die gleiche Komposition mit dem hl. Petrus vor aufgespanntem Teppich vor einer Balustrade und den knienden geistlichen Stifter Jan Slebuesch in gleicher Haartracht und Kleidung (Köln, Schnütgenmuseum. Inv.-Nr. M 669. Lymant 1982. S. 230–231, Nr. 148; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 302.1). Beide Scheiben werden nicht zuletzt ihrer zarten Malerei wegen dem gleichen Stilkreis zuzuschreiben sein.

Datierung
Um 1530/40
Zeitraum
1520 – 1550
Eingangsdatum
1997
Schenker*in / Verkäufer*in

Erbengemeinschaft Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Vorbesitzer*in

1997 Ankauf aus dem Nachlass Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich.

Inventarnummer
VMR 381

Bibliografie und Quellen

Literatur

L'art du peintre-verrier. Vitraux français et suisses XIVe–XVe siècle. (Catalogue d'exposition Bourges, Le Parvis des Métiers 28 mai – 28 décembre1998) Bourges 1998. S. 79, Nr. VI.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 302.

Vgl.

Lymant, Brigitte (Bearb.). Die Glasmalereien des Schnütgen-Museums. Köln 1982.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_VMR_381_FR_302
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Philippe Blanc)
Copyright
© Vitromusée Romont
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Inventar

Referenznummer
VMR_381_FR_302
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016