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FR_344: Rundscheibe um 1510/20: Herakles und Hesione
(FR_Privatbesitz_FR_344)

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Titel

Rundscheibe um 1510/20: Herakles und Hesione

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Niederlande · Südniederlande
Datierung
Um 1510/20

Ikonografie

Beschreibung

In einem Boot führt Herakles die Königstochter Hesione übers Meer. Die Jungfrau kniet in prächtiger Kleidung, das Haar unter einer Haube hochgesteckt, im Bug des Bootes und ringt verzweifelt die Hände. Sie wird von einem gehörnten Drachen bedroht. Der junge Beschützer in ritterlicher Kleidung, mit Rüstung, Waffenrock und Helm mit Federbusch angetan, erhebt die Streitkeule gegen das Meeresungeheuer. Vom Ufer aus beobachten die Bewohner von Troja das Geschehen, während im Hintergrund ein Schiff übers Meer segelt.

Iconclass Code
94L511 · Herkules befreit Hesione, die Tochter des Laomedon, indem er ein Seeungeheuer tötet
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Ein geklebter Sprung.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der griechische Mythos erzählt vom trojanischen König Laomedon, dem Apollon und Poseidon geholfen hatten, die Stadtmauern zu errichten (Metamorphosen des Ovid XI, 199–217; Apollodorus, Bibliothek II, 103–104, 136). Als die Götter aber vom König um den vereinbarten Lohn betrogen wurden, sandte Apollon zur Strafe die Pest, Poseidon ein Meeresungeheuer, das Mensch und Tier verschlang. Um die Götter zu versöhnen, sollte Laomedon gemäss Orakelbefragung diesem Drachen seine Tochter Hesione zum Frass bieten. Daher versprach Laomedon demjenigen, der seine Tochter retten und das Ungeheuer töten würde, die göttlichen Rosse, die einst sein Grossvater von Zeus erhalten hatte. Herakles gelang es, Hesione zu befreien und die Bestie zu töten, doch verweigerte Laomedon auch diesmal den versprochenen Lohn. Herakles eroberte später mit Hilfe einer Streitmacht die Stadt Troja und tötete den wortbrüchigen König. Neben manchem sekundären Motiv findet sich vor allem das Hauptelement dieser Erzählung in vielen Sagen, Märchen und Legenden wieder: ein junger Held zieht aus, um eine Königstochter von einem Drachen zu befreien. Die Antike kennt eine fast identische, ältere Sage im Abenteuer des Perseus, Ahnherrn des Herakles, und der Königstochter Andromeda, die der Held heiratet. Ins Christliche umgedeutet erscheint das Motiv in der Heiligenlegende des Ritters Georg, der die Königstochter Margaretha vor dem Drachen rettet. In der Renaissance wurden die antiken Themen von Perseus und Andromeda sowie Herakles und Hesione wieder aufgenommen, boten sie doch den Künstlern zudem auch die Gelegenheit, einen Frauenakt darzustellen.
Die Rundscheibe ist eine sehr frühe nachantike Darstellung des Themas. In der Kleidung und Rüstung sowie im Gebaren Hesiones ist sie noch stark dem Mittelalter verpflichtet. Dass es sich nicht um Perseus, sondern um Herakles handeln muss, wird allein aus der Bewaffnung ersichtlich, ist doch die Keule, die sich der Held im Hain von Nemea selbst geschnitzt hatte, das bekannteste Attribut des Herakles. Das Schiff im Hintergrund verweist auf seine eben erfolgte neunte Heldentat: Seiner Rückfahrt von Themiskyra, wo er das Wehrgehenk der Amazonenkönigin Hippolyte erobert hat, folgt unmittelbar die Befreiung Hesiones. Eine ganz ähnliche Scheibe, die offenbar nach gleicher Vorlage entstand, befindet sich heute in Privatbesitz in Newport USA (Corpus Vitrearum checklist USA IV. S. 215: dort aber als Perseus und Andromeda interpretiert; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 344.1).
Die ausserordentlich feine Zeichnung und der Stil des Glasgemäldes sprechen für eine Entstehung um 1510/20 im südniederländischen Raum. Es gehörte augenscheinlich zu einer Serie von Rundscheiben, die Herakles Heldentaten zum Thema hatten und von der sich drei weitere in Privatbesitz Paris und Amsterdam erhalten haben (Freundlicher Hinweis Kees Berserik, Niederlande).

Datierung
Um 1510/20
Zeitraum
1490 – 1540
Eingangsdatum
1980/90
Schenker*in / Verkäufer*in

Handel Aix-en-Provence, Frankreich.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Niederlande · Südniederlande
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

In den 1980er Jahren in Aix-en-Provence, Frankreich, erworben. 2015 Handwechsel in Freiburger Privatbesitz.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Privatbesitz_FR_344
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
FR_344
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016