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FR_351: Bildscheibe Humbert Gady 1575: Marcus Curtius
(FR_Privatbesitz_FR_351)

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Titel

Bildscheibe Humbert Gady 1575: Marcus Curtius

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1575

Ikonografie

Beschreibung

Im Bildteil der Scheibe ist die Legende des römischen Volkshelden Marcus Curtius dargestellt. Auf seinem prächtig aufgezäumten Pferd mit blauer Brokatschabracke stürzt sich der Held in voller Rüstung, den Streithammer in der Hand, in den flammenden Abgrund (vgl. VMR_168_FR_305, mit der detaillierteren Schilderung und den literarischen Quellen). Im Hintergrund sind vor der Stadtkulisse Krieger und Frauen versammelt. Die Darstellung wird von einem grünen Rollwerkrahmen eingefasst, in dessen Scheitel eine braunrote Kartusche das Stiftungsdatum nennt. Das untere Viertel der Scheibe nimmt das Wappen auf, um das sich ein Band mit der Stifterinschrift windet.

Iconclass Code
46A122(GADY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GADY)
98B(CURTIUS, M.)68 · der Tod (die Selbstaufopferung) des Marcus (Manlius) Curtius: er sprengt mit seinem Pferd in eine Erdspalte mit tödlichen Dämpfen
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Gady: In Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit einem roten Herzen zwischen zwei sechsstrahligen roten Sporenrädchen.

Inschrift

Stifterinschrift: . 15 Vmber. Gady. 75.
Datum: 1575.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Zwei Notbleie und drei Sprünge.

Technik

Farbloses, grünes und rosabraunes Glas. Rotbraunes Überfangglas mit stufenlos auslaufendem rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot und blauen Schmelzfarben. Schmelzfarben stellenweise radiert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Gady gehören zu den patrizischen Geschlechtern von Freiburg und wurden mit Humbert Gady, dem Stifter der Scheibe, 1595 ins Bürgerrecht der Stadt aufgenommen. Er gehörte ab 1572 dem Grossen Rat an und amtete 1576–1581 als Vogt von Pont. Sein Vogtsiegel, das er 1579–1602 benutzte, zeigt jedoch mit dem Hammer zwischen zwei Sternen über einem Dreiberg eine andere Variante des Wappens (StAF Correspondances baillage Pont, Fonds de Praroman; Vevey Armorial III. 1943. 1943. S. 47, Abb. 55). 1598 wurde Humbert Mitglied des Freiburger Rats der Sechzig. Er führte 1581–1601 die Wirtschaft zum Jäger und wohnte in der Metzgergasse. Seiner 1563 geschlossenen Ehe mit Katharina von Lanthen-Heid, einer Tochter Christoph von Lanthen-Heids von Hattenberg und Anna Billards, entsprangen fünf Kinder.
Die Scheibe ist die einzige erhaltene Rundscheibe des vielbeschäftigten Monogrammisten CH, der mit Christoph Heilmann zu identifizieren ist. Sie ist zudem das früheste datierte Werk, das man diesem vielbeschäftigten Glasmaler zuschreiben kann.

Datierung
1575
Eingangsdatum
Unbekannt
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

Unbekannt.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 351.

Vgl.

Amman, Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) fol. 14 (Gady).

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 495, 529.

Galbreath, D. L. Armorial vaudois. 2 Bde. Baugy sur Clarens 1934–1936. Bd. I. 1934. S. 263.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) III, 1926. S. 369, Nr. 1.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) III, 1926. S. 300, Nr. 1.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 5, 2006. S. 61.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 5, 2006. S. 343.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 66.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Gady am 3.4.2014).

Staatsarchiv Freiburg (StAF).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Privatbesitz_FR_351
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
FR_351
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016