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FR_395: Wappenscheibe Philipp Chollet und Anna Maria Brunck 1684
(FR_Privatbesitz_FR_395)

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Titel

Wappenscheibe Philipp Chollet und Anna Maria Brunck 1684

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1684

Ikonografie

Beschreibung

Vor einer zweiachsigen Architektur neigen sich vor gelbem Grund die Vollwappen der Stifter in heraldischer Höflichkeit einander zu. Sie stehen auf marmoriertem Fliesenboden und überschneiden mit der Helmzier den flachen Architrav, an dem Quasten herabhängen. Im blaugrundigen Oberbild erscheinen in einer leuchtenden Mandorla mit Wolkenkranz die Namenspatrone der Stifter. Links steht die Muttergottes mit dem Kind als Himmelskönigin mit Krone und Zepter auf der Mondsichel, rechts hält der Apostel Philippus Buch und Kreuzstab als Attribut. In den Zwickeln liegen Fruchtbouquets auf dem seitlichen in die Tiefe fluchtenden Gebälk. Die mit Roll- und Blattwerk gerahmte Inschrifttafel ist im Fussteil vor einem fruchtbehangenen Podest angebracht.

Iconclass Code
11F4132 · Madonna (in einer Mandorla) auf der Mondsichel (manchmal als Himmelskönigin bezeichnet)
11H(PHILIP) · der Apostel Philippus, mögliche Attribute: Buch, Kreuz, Schüssel mit Schlange, Lanze, Schriftrolle, Stein, Schwert
46A122(BRUNCK) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BRUNCK)
46A122(ZOLLET) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ZOLLET)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Chollet (Zollet): In Blau ein goldenes Hauszeichen mit Tatzenkreuzende; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: über blau-goldenem Wulst ein wachsendes silbernes Pferd.
Wappen Brunck (Bruckh): In Blau ein schreitendes silbernes Lamm Gottes mit der geschulterten rot-weissen Kreuzfahne; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts rot und silbern, links blau und golden; Helmzier: über blau-goldenem Wulst das wachsende Lamm Gottes mit der geschulterten Kreuzfahne.

Inschrift

Stifterinschrift: Hr: Philip Zollet des [G]rossen / Raths der Statt Frÿ[bu]rg, Fr: / Anna Maria Br[un]ckin Sein / Ehgemahlin. An[n]o 1684. [ergänzt]

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Sprünge. Eine keilförmige Ergänzung in der Inschrift. Links leicht beschnitten.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauen, violetten und grünen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Familie Chollet (Zollet) stammte ursprünglich aus Cerniat und liess sich im 16. Jahrhundert in Freiburg nieder. Philipp Chollet, Sohn des Louis Chollet (Ludwig Zollet † 1666), wurde Apotheker und heiratete 1665 Anna Maria Brunck († 4.5.1708), die Tochter des Hofapothekers Reinhard Brunck (Bruckh) in Breisach (Heiratsvertrag vom 8.9.1665 im Archiv des Kapitels St. Nikolaus V 20.179). Zwischen 1657 und 1677 brachte das Paar zehn Kinder zur Taufe. 1658 erwarb Philipp sein Bürgerrecht mit seinem Haus am Liebfrauenplatz, wo er zwischen seinen Brüdern Jakob und Franz Peter wohnte (StAF I, 2 Bürgerbuch II, fol. 172r). 1663 wurde Philipp Chollet als Vertreter des Spitalquartiers in den Grossen Rat gewählt, 1682 in den Rat der Sechzig. 1686–1689 ernannte man ihn zum Venner, und 1689 wurde er Mitglied des Heimlichen Rats. Er war auch Direktor der Sebastiansbruderschaft (StAF RM 238, 1687, p. 315 [29.10.1687]).
Philipp Chollet († 14.4.1703) ist leicht zu verwechseln mit seinem Namensvetter und Neffen aus dem Auquartier, der 1679 als Sohn des Alt-Vogtes von Surpierre Jakob Chollet sein Bürgerrecht am Stalden erneuerte, denn auch er sass später 1679 im Grossen Rat und 1695 im Sechziger Rat. Er war aber von Beruf Zuckerbäcker (StAF RM 236, 1685, p. 363 [30.10.1685]: Hr. Philip Zollet der zuckherbeckh vmb ein wenig almendt... vgl. auch RM 238, 1687, p. 219 [30.6.1687]) und Besitzer eines Gutes im Breitfeld (Kopp 2008. S. 11). Nachdem er 1688 als Vogt in Jaun und 1702 als Vogt in Estavayer geamtet hatte, verstarb er im gleichen Jahr wie der Stifter am 13.1.1703 (Vgl. Amman Besatzungen. S. 75, 177, 320, 345; HBLS II, 1924. S. 570, Nr. 6; DHBS II, 1924. S. 513, Nr. 6; Thürler 1977. S. 79; Foerster 2008/I. S. 37).
Das gleiche Wappen der Chollet fand sich auf einer Wappenscheibe Franz Peter Chollets von 1683. Ein ähnliches mit der goldenen Hausmarke auf blauem Grund, die jedoch nicht mit einem Kreuzende, sondern mit einem Breitende versehen war, sah man noch 1943 auf einem Glasgemälde des 17. Jahrhunderts in Privatbesitz de Zurich-de Reynold im Schloss Pérolles (Vevey Armorial III. 1943. S. 31; Tornare 1989/I. S. 15). Der Verbleib beider Scheiben ist unbekannt.
Die vorliegende Stiftung des Ehepaares Chollet-Brunck ist ganz ähnlich aufgebaut wie die Wappenschenkung Hans Peter Von der Weids und Anna Maria Margaretha Thumbés von 1685 im Freiburger Museum für Kunst und Geschichte (FR_177). Sie entstand ohne Zweifel in der Werkstatt von Leontius Bucher.

Datierung
1684
Eingangsdatum
Unbekannt
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

Unbekannt.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 395.

Vgl.

Amman, Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) fol. 9 (Chollet).

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 74, 256, 306.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) II, 1924. S. 570, Nr. 3.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) II, 1924. S. 513, Nr. 3.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978.

Thürler, Athanas. Die Vögte von Jaun und Plaffeien. In: Beiträge zur Heimatkunde 47, 1977. S. 68–95.

Tornare, Alain-Jacques. Les armoiries des familles de Marsens. Les Chollet. In: Bulletin. Institut fribourgeois d’héraldique et de généalogie 2, avril 1989, p. 14–15.

Kopp, Peter F. Terres. Seigneurs – propriétaires et paysans – fermiers entre Gérine et Gottéron. (Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg, n. s. 2) Fribourg 2008.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 37.

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM), Bürgerbuch II.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Privatbesitz_FR_395
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
FR_395
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Philipp Chollet und Anna Maria Brunck 1684