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BE_4875: Riss zu Wappenscheibe Stift Beromünster
(BE_Bern_BHM_BE_4875)

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Titel

Riss zu Wappenscheibe Stift Beromünster

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1577

Ikonografie

Beschreibung

Das Wappen des Stifts Beromünster wird rechts vom Erzengel Michael begleitet. Dieser hält die Seelenwaage in seiner linken Hand und hat mit der anderen das Schwert über seinem Kopf erhoben. Die Rahmenarchitektur ist nur in der linken Blatthälfte vollständig ausgeführt, rechts sind lediglich die Umrissen eingezeichnet. Manieristische Ornamente schmücken die Säulen und den Bogen der Architekturrahmung.
Die Zeichnung ist in feinen dünnen Tintenlinien wiedergegeben. Eine gleichmässige Schraffur verleihen dem Umhang und der Kleidung des Erzengels Tiefe und Lebendigkeit.
Unterhalb der Säulenbasis sind links zwei Monogramme und eine Jahreszahl eingefügt. In der Mitte rechts neben dem Wappen ist in anderer Farbe der Eigentumsvermerk Hans Rudolf Landos angebracht.

Iconclass Code
11G1831 · Psychostasis: der Erzengel Michael wägt die Seelen und ersticht den Teufel
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen des Stifts Beromünster: [in Rot] ein auf einem [goldenen] Schrägbalken schreitender [goldener] Löwe; Helmzier: ein aus einer Krone wachsender Pfauenwedel

Inschrift

Unterhalb der linken Rahmensäule: "TS HIP 1577". Rechts neben dem Schildfuss in Braun: "HRLanndo / 1605". Auf der Rückseite in Braun: "Erkauffdt von Ludwig Koch Durch mich HRLando 1605 Jars".

Signatur

HIP

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wasserzeichen: Baselstab mit Turm
Horizontalknick
Oben leicht beschnitten; hinterlegte Ausbrüche am unteren Rand; Papier stellenweise gebräunt; Faltspuren und Einrisse; 1980 restauriert.

Technik

Feder in Braunschwarz

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Wertung der beiden ligierten Monogramme unterhalb der Säule hat in der älteren Forschung für Verwirrung gesorgt (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S, 104). Stolberg interpretierte das ligierte Monogramm HIP fälschlicherweise als Besitzerzeichen von Hans Jakob Dünz (Stolberg 1905, S. 78–79). Erst Thöne und ihm folgend Ganz haben richtig festgestellt, dass das Monogramm auf Hans Jakob Plepp zurückgeht (Thöne 1936, S. 99; Ganz 1966, S. 63). Sie haben Plepp als Urheber des Entwurfs bestimmt, der auf eine heute verschollene Vorlage von Tobias Stimmer zurückgeht.
Später bezeichnete Hans Rudolf Lando seinen Besitz mit seinem Namen und dem Kaufhinweis auf der Rückseite. Demzufolge kann davon angenommen werden, dass bei Plepps Tod 1597/98 das Blatt in den Besitz Ludwig Kochs überging, der es 1605 an Hans Rudolf Lando verkaufte (M. Gartenmeister 2019, S. 58).

Datierung
1577
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Bis 1605 Ludwig Koch Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.124

Bibliografie und Quellen

Literatur

Gartenmeister, M. (2019). "Erkauffdt durch mich HRLando", Der Glasmaler Hans Rudolf Lando als Sammler von Scheibenrissen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 76 (3), 51–74.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 104, Nr. 106).

Ganz, P. L. (1966). Die Basler Glasmaler der Spätrenaissance und der Barockzeit. Basel/Stuttgart.

Thöne, F. (1936). Tobias Stimmer. Handzeichnungen. Freiburg i. Br.

Vorlage

Tobias Stimmer

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_BE_4875
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
BE_4875
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019