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BE_2072: Riss für Standesscheibe Bern
(BE_Bern_BHM_BE_2072)

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Titel

Riss für Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Dünz, Hans Jakob · signiert
Datierung
1607

Ikonografie

Beschreibung

Die Wappenpyramide des Standes Bern wird von zwei Engeln begleitet, die über dem Reichsschild die Reichskrone emporheben und ein Palmwedel in den Händen halten. Die Engel stehen auf einem Podest vor Pilastern, die einen schmalen Querbalken mit zwei runden Löchern tragen. Unten wird der Entwurf mit einer Rollwerkkartusche in Doppelprojektion abgeschlossen. Auf der Kartusche der Sockelzone ist in der Achse ein unbekanntes Wappen angebracht, das an die Wappenpyramide stösst.
Die in feinen Tintenstrichen gezeichneten Figuren sind mittels Lavierung körperlich aufgefasst.
Zwischen der Wappenpyramide und der Kartusche steht das Monogramm von Hans Jakob Dünz und die Jahreszahl 1607. Rechts davon war ursprünglich der Besitzervermerk von Hans Rudolf Lando eingefügt gewesen. Dieser ist heute nur noch schwach erkennbar und scheint durch eine fremde Hand entfernt worden zu sein. Der Entwurf ist durch eine Randlinie vom Untersatzblatt abgegrenzt. Oben steht über der Randlinie auf dem Untersatzblatt eine Aufschrift mit dem Namen des Künstlers.

Iconclass Code
11G · Engel
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
44B191 · Krone (als Symbol der obersten Gewalt)
44B194 · Wappen (als Symbol der obersten Gewalt)
Iconclass Stichworte
Engel · Krone · Wappen
Heraldik

Wappen Bern, Reich und unbekanntes Wappen: ein halber Flug.

Inschrift

Zu Füssen des rechten Engles: "HJD. 1607" sowie rechts davon der völlig verblasste, kaum mehr erkennbare Besitzernahme Hans Rudolf Landos. Am oberen Rand des Untersatzblattes in Braun: "Hannß Jacob Düntz Burger vnd Corweibel Zů Bern".

Signatur

HJD

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wasserzeichen: durch Montierung verdeckt
Vertikalknick; Randlinien
Leicht fleckig; alt montiert; 1989 restauriert.

Technik

Feder in Grauschwarz; grau laviert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Auf der Inventarkarte des Bernischen Historischen Museums wird das Monogramm von Dünz als Besitzerzeichen gewertet. Nach Hasler (1996/1997, 1. Bd. S. 294) könnte das Monogramm nach der Ausführung des Entwurf angebracht worden sein, oder es wurde womöglich später erneuert. Dennoch ist die Zeichnung mit den feinen Tintenlinien und der Lavierung typisch für Hans Jakob Dünz. Dementsprechend wird ihm die Zeichnung von der Forschung zugeschrieben (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 204; Paul Leonhard Ganz (Notiz auf Blatt 10 des Sammlungsband VII); Trächsel 1879, S. 96; Reuter 1933, S. 31–32; Speich 1984, S. 44–45).
Das Wappen mit dem halben Flug ist nicht eindeutig identifiziert. Nach Speich (1984, S. 45) bezieht es sich auf die Familie Flügel aus Buchau am Federsee in Oberschwaben. Das Geschlecht lässt sich in Bern jedoch erst ab 1625 nachweisen. Wilhelm Flügel wurde 1625 in Bern eingeburgert und trat der Zunft zu Pfistern bei (Appenzeller 1916, S. 129). Darauf stützend zieht Speich den Schluss, dass das Wappen später eingefügt worden sei. Wie Hasler (1996/1997, 1. Bd. S. 295) allerdings festhält, weist das Wappen keine Spuren einer Überarbeitung auf und unterscheidet sich auch stilistisch mit den dünnen Linien und der Lavierung nicht vom Rest der Zeichnung. Nach ihm ist die Zeichnung ohne Zweifel Hans Jakob Dünz zu zuschreiben. Demzufolge sei auch die Identifikation des Wappens mit der Familie Flügel zu hinterfragen.
Die Komposition der Wappenpyramide mit einem vierten Wappenschild ist ungewöhnlich. Als Beispiele können die Stadtscheibe Stein am Rhein von Lienhard Brun um 1531 in Zürcher Privatbesitz oder auch der Scheibenriss für eine Stadtscheibe Stein am Rhein von Samuel Sybold (BHM 20036.257) angeführt werden (vgl.: Mattern 1983, S. 63).
Zur Beschriftung des Untersatzblattes ist zu ergänzen, dass Dünz das Amt des Chorweibels in Bern erst 1617 antrat.
Ein dem Riss verwandter Entwurf ist im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich überliefert (LM 60836). Er zeigt im Mittelbild zwei Wappen, zwischen diesen ragt ein weiteres Wappen hinein, das vor der in Doppelprojektion ausgeführten Inschriftenkartusche prangert. Der Riss ist von Hans Jakob Dünz signiert und datiert.

Datierung
1607
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Hand Rudolf Lando, Bern (1584–1646). Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.586

Bibliografie und Quellen

Literatur

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 294, Kat. Nr. 339).

Speich, K. (1984). Die Künstlerfamilie Dünz aus Brugg. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Barockzeit im reformierten Stand Bern. Brugg.

Mattern, G. (1983). Die Wappenpyramide, Schweizer Archiv für Heraldik 97, 53–66.

Reuter, W. (1933). Beiträge zur Geschichte der Entwürfe für die schweizer Wappenscheibe im 16. und 17. Jahrhundert. Diss. Frankfurt a. M. Glenhausen.

Trächsel, G. (1879), Hans Jakob Dünz der ältere, Glasmaler, Radirer und Chroweibel, Festschrift zur Eröffnung des Kunstmuseums in Bern 1879. Bern, S. 91–106.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_BE_2072
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
BE_2072
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019