Bestelltes Bild

BE_2122: Scheibenriss mit Parabel vom Stäbebrechen
(BE_Bern_BHM_BE_2122)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Scheibenriss mit Parabel vom Stäbebrechen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Lando, Hans Rudolf · Signiert
Datierung
1607

Ikonografie

Beschreibung

Im Mittelbild ist die antike Parabel vom Stäbebrechen gezeigt. Links liegt im Bett der sterbende Vater (in der antiken Fabel wird der Vater Scylurus genannt), der seine Söhne zur Eintracht ermahnt. Er fordert seine Söhne auf, ein Bündel von Stöcken zu zerbrechen, als dies nicht gelingt, sollen sie die Stöcke einzeln brechen. Um das Bett herum stehen die Söhne in antiker Kriegerrüstung, die einen zerbrochenen Stab in den Händen halten. Im Vordergrund versucht einer der Söhne einen ganzen Bündel von Stäben zu brechen. Das Gesicht des Vaters ist braunrot aquarelliert und hervorgehoben, während der Rest der Zeichnung mit Grau laviert ist. Dadurch wird der Szene Räumlichkeit und Dynamik verliehen.
Der die Szene umgebende Rahmen ist nicht ausgeführt worden, allerdings sind in Schwarz die Glasstücke eingezeichnet worden. Im Mittelbild ist mit roten Linien der Verlauf des Bleinetzes aufgemalt.
Verschiedene Farbangaben in Rot und in schwarzer Tinte wurden ebenfalls eingefügt.
Unterhalb des Figurenbildes hat Hans Rudolf Lando sein Monogramm mit Jahreszahl eingefügt.

Iconclass Code
98B(SCYLURUS)68 · der Tod des Scylurus: auf seinem Sterbebett fordert der Scythenkönig seine achtzig Söhne auf, ein Bündel von Stöcken (oder Pfeilen) zu zerbrechen; als sie dazu nicht in der Lage sind, zerbricht er die Stöcke einzeln, um den Söhnen beizubringen, daß sie vereint stark, getrennt aber schwach seien
Iconclass Stichworte
Inschrift

Am oberen Rand: "Wÿl Sÿnn Rÿch bestat Ihn Eÿnigkeÿdt / Ihn Gottesforcht. Lÿebe, gerechtigkeÿdt / vonn keÿnem g Gwalt nit w[...]t [?] zerstreunet / 1607". Unten rechts in Grau: "HRL / 1607" und darunter in Braun "41100". Farbangaben.

Signatur

HRL

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wasserzeichen: Wappenpyramide Bern-Reich mit zwei Löwen.
Horizontal- und Vertikalknick; unten beschnitten; Papier leicht fleckig.
1987 restauriert.

Technik

Feder in Schwarz; grau laviert, braunrot aquarelliert (Kopf des sterbenden Vaters); Spuren von Vorzeichnung in grauem Stift (Rahmung); in braunrotem Pinsel Angaben der Verbleiungslinien innerhalb des Figurenbildes.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die narrative Szene des Mittelbildes geht auf eine bereits in der Antike bekannte Parabel zurück, die zur Einigkeit auffordert und die daraus entstehende Stärke dokumentiert. Die Parabel ist unter anderem in Aesops Fabelsammlung überliefert.
Die Parabel wurde auch von Tobias Stimmer auf einem Scheibenrissen (Berlin Staatliche Kunstbibliothek Inv. Nr. 881 815) illustriert (Tobias Stimmer 1984, S. 416–417). Auch von Daniel Lindtmayer haben sich Entwürfe mit dieser Szene erhalten (Darmstadt Hessisches Landesmuseum AE 321, Paris Musée du Louvre, Inv. 18.725 oder Berlin Staatliche Museen Kupferstichkabinett Inv. 830) (vgl. Thöne 1975, S.159 u. 165). Wie Hasler ausführt, wurde die Parabel jedoch erst durch die Radierung Christoph Murers "Vermanung an ein Lobliche Eydgenoschafft zur Einigkeit" (Basel Kunstmuseum Inv. 1832.3619) ein nationales Bildthema (Hasler 1996/1997, S. 30). Murer hat darin die Parabel als Nebenszene in eine Darstellung mit dem Stanser Bundesschwur von 1481 eingefügt (Zeichen der Freiheit 1991, Kat. Nr. 54). Die Radierung Murers habe sich schnell verbreitet und diente auch als Vorlage auch für Glasgemälde. In der Kirche in Grosshöchstetten hat sich eine Gemeindescheibe Biglen mit diesem Motiv erhalten (BE_331). Im Victoria & Albert Museum (Inv. 2374) wird ein Scheibenriss von Peter Stöcklin aufbewahrt, der ebenfalls die Szene im Mittelbild zeigt. Überdies ist im Bernischen Historischen Museum ein Leinwandbild von Humbert Marschet (1584–1586) erhalten, das für das Berner Rathaus bestimmt gewesen war.
Das Monogramm "HRL" ist eindeutig Hans Rudolf Lando zu zuweisen. Er hat es in der gleichen Farbe wie die Lavierung eingefügt. Es ist folglich als Künstlersignatur zu deuten und nicht als Eigentumsvermerk (M. Gartenmeister 2019, S. 63–65).

Datierung
1607
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Seit dem 19. Jh. in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.473

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_BE_2122
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
BE_2122
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019