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SR_17: Scheibenriss mit allegorischer Darstellung und zwei leeren Wappenschilden
(BE_Bern_BHM_SR_17)

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Titel

Scheibenriss mit allegorischer Darstellung und zwei leeren Wappenschilden

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1585–1600

Ikonografie

Beschreibung

Der Entwurf zeigt in der Mitte ein Rundbild mit einem Jüngling, der von einem modisch gekleideten Mann auf den Boden geworfen und von diesem mit einem Schwert bedroht wird. Direkt über dem Jüngling steht ein Teufel in einer Mönchskutte und malträtiert ihn mit einem Spiess. Rechts sticht eine kugelbekrönte Frau auf den jungen Mann am Boden ein.
Das Rundbild wird von einem rechteckigen Rahmen eingefasst, der fast vollständig mit Rollwerkkartuschen und Ornamenten bedeckt ist. Links und rechts ist am runden Rahmen je ein Wappen platziert, hinter denen geschmückte Säulen hochlaufen. Der rechteckige Hintergrund ist auf der linken Blattseite laviert und mit Licht- und Schatten räumlich erfasst, während auf der rechten Seite nur die Bleilinien eingezeichnet sind.
Unterhalb des runden Rahmens hat Hans Rudolf Lando den Riss als seinen Besitz gekennzeichnet. In Rot sind Farbangaben eingefügt.

Iconclass Code
11K1 · Teufel in Menschengestalt
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Inschrift

Auf der Kartusche in Braun: "HRLando 1605". Farbangaben in Rot.
Auf der Rückseite: in Braun "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mich HRLando 1605 Jars" und in Helbbraun "6 CF 7. 5 7".

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wasserzeichen: Wappen von Basel.
Horizontal- und Vertikalknick; Randlinien.
Leicht fleckig; Einrisse am unteren Rand.
1982 restauriert.

Technik

Feder in Grauschwarz; zum Teil grau laviert; Verbleiungslinien in Rot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Nach Hasler (1996/1997, 2. Bd. S. 255) handelt es sich bei der Figurenszene vermutlich um eine allegorische Darstellung eines von seinen Lastern bedrängten Mannes. In diesem Sinne könnte die Frauenfigur links die Luxuria (die Wollust) darstellen. Die Szene konnte von der Forschung bislang nicht weiter gedeutet werden.
Die Figurengestaltung erinnert nach Hasler an den Riss für eine Wappenscheibe für Johannes Gänsler in der Sammlung Wyss (BHM 20036.364, SR_16) (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 255). Beide Risse wurden auf dem gleichen Papier gezeichnet, das auch für einen weiteren Riss aus der Sammlung Wyss verwendet wurde (BHM 20016.3348, SR_18). Davon ausgehend stellt sich Hasler die Frage, ob es sich vielleicht um den gleichen Zeichner handeln könnte (1997/1997, Bd. 2 S. 255).

Datierung
1585–1600
Zeitraum
1585 – 1600
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Bis 1605 Ludwig Koch Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.343

Bibliografie und Quellen

Literatur

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (2. Bd. S. 255, Kat. Nr. 651).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_SR_17
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
SR_17
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019