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SZ_36: Allianzwappenscheibe Niklaus von Graffenried und Katharina May
(SZ_Schwyz_HausReding_SZ_36)

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Titel

Allianzwappenscheibe Niklaus von Graffenried und Katharina May

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1628
Masse
30 x 17.7 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

In einer mehrteiligen Architektur die beiden Vollwappen von Graffenried und May. Weisser Spiralranken-Hintergrund. Unten Kartusche mit Stifterinschrift. Im Oberbild Tuba blasende Putten.

Iconclass Code
46A122(GRAFFENRIED VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GRAFFENRIED VON)
46A122(MAY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MAY)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Inschrift

Jr. Niclaus Von Graff/enriedt Schaffner Jm Hm-/derlacker huβ. vnd fr: Catharina / Mey syn Ehegemachel: 1628:

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Am rechten Rand beschnitten. Wenige Sprünge.

Technik

Farbloses und farbiges Glas, rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff, aufgeschmolzenes Rotglas (Helmzier), Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.
Brandmarke 2 auf allen Gläsern.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Niklaus von Graffenried (1580–1643), der Sohn Hans Rudolfs und Verena von Mülinens, und Katharina May (1584–1658) waren seit 1604 verheiratet und hatten acht Kinder. Von Graffenried amtete in Bern als Schaffner im Interlakenhaus und als Inselmeister.
Ihr Glasgemälde von 1628 gehört zu einem für einen unbekannten Ort gefertigten von Graffenried’schen Wappenscheibenzyklus. Darauf weisen die zwei ähnlich komponierten, in den Massen übereinstimmenden Allianzscheiben, die einerseits die Wappen Hans Rudolf von Graffenrieds (1555–1604) und dessen drei Frauen, andererseits diejenigen Abraham von Graffenrieds (1580–1620) und Ursula von Diesbachs (1578–1628) zeigen. Diese beiden in unbekanntem Besitz (Stuker, 1973, Nr. 4718) beziehungsweise im Bernischen Historischen Museum (BHM Inv. 40045; BE_1560) befindlichen Werke sind demnach Nachstiftungen, die Hans Rudolf von Graffenrieds dritte Frau Magdalena Zehender (1566–1638) und Abraham von Graffenrieds Gattin Ursula von Diesbach als Auftraggeberinnen hatten. Während es sich bei Niklaus von Graffenried um den Sohn Hans Rudolfs handelt, ist Abraham mit beiden genannten Familienvertretern nicht näher verwandt. Der Wappenzyklus, dem diese drei Glasgemälde vermutlich entstammen, dürfte somit relativ umfangreich gewesen sein. Die Nachstiftungen zu Ehren Hans Rudolfs und Abrahams befanden sich bis 1973 im Schloss Löwenberg der Familie de Rougemont. Es ist deshalb gut möglich, dass sie unter Mathilde de Rougemont aus Schloss Hünegg beziehungsweise der Chartreuse in den 1794 von deren Familie erworbenen Landsitz Löwenberg bei Murten im Kanton Freiburg gekommen sind.
Die dem Zyklus zugehörige Scheibe im BHM (BE_1560) lässt sich dem Berner Glasmaler Abraham Sybold zuweisen. Eng verwandt ist auch die signierte Wappenscheibe Johann Jakob Heimbergs von 1624 (BE_188).

Im Schweizerischen Nationalmuseum gibt es von Johann Heinrich Müller eine Pause dieser Scheibe, worauf die Aussenrahmung rechts fehlt (Inv. LM 24498.39, Foto SNM 147274). Zudem ist diese Scheibe als farbige Zeichnung im Album Emanuel Edmund von Graffenrieds (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum dokumentiert (Inv. 6202.44).

Die Scheibe wird genannt in:
von Reding, [1906], Nr. 9.
Messikommer, 1911, Nr. 45.
Birchler, 1930, S. 608, Nr. 45.
Meyer, 1978, S. 368–369, Nr. 45.
Hasler, 1996/97, S. 225.
Hasler et al., 2020, S. 110.

Datierung
1628
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

bis 1906/07 Schloss Eichbühl, Hilterfingen · seit 1906/07 Reding-Haus an der Schmiedgasse, Schwyz

Bibliografie und Quellen

Literatur

Birchler, L. (1930). Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Bd. 2: Gersau, Küssnacht und Schwyz. Basel: Birkhäuser.

Galerie Jürg Stuker, Bern (1973). Auktionskatalog 117–125, 22.11.–19.12. Bern: Galerie Jürg Stuker.

Hasler, R. (1996/97). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2 Bde., Bern: Stämpfli Verlag AG.

Hasler, R., Landolt, O., Michel, A., von Reding, N. & Tomaschett, M. (2020). Formen der Selbstrepräsentation: Die Glasscheibensammlung im Reding-Haus an der Schmiedgasse in Schwyz. Schwyzer Hefte, 112. Schwyz, Schweiz: Verlag Schwyzer Hefte.

Messikommer, H. (1911). Eingebleite Glasscheiben [im Reding-Haus an der Schmiedgasse]. 3.12.1911, Fama von Reding, Familienarchiv Haus Reding Schwyz.

Meyer, A. (1978). Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausgabe Bd. I: Der Bezirk Schwyz. I. Der Flecken Schwyz und das übrige Gemeindegebiet. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Birkhäuser Verlag.

von Reding, M. (um 1906). Glasgemälde in Eichbühl. Scheiben im grossen Salon. Fama von Reding, Familienarchiv Haus Reding Schwyz.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 19953 (1907)

Bildinformationen

Name des Bildes
SZ_Schwyz_HausReding_SZ_36
Fotonachweise
© Georg Sidler, Schwyz
Aufnahmedatum
2019
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
SZ_36
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020; Michael Tomaschett 2020