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SZ_43: Wappenscheibe Plazidus Reimann, Abt von Einsiedeln
(SZ_Schwyz_HausReding_SZ_43)

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Titel

Wappenscheibe Plazidus Reimann, Abt von Einsiedeln

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Müller, Michael IV. · zugeschr.
Datierung
1667
Masse
34 x 20 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum das Abtswappen. Weisser Spiralranken-Hintergrund. Seitlich die Ordensheiligen Meinrad (links) und Plazidus (rechts). Unten Stifterinschrift, begleitet von ovalen Lorbeerkränzen mit den beschrifteten Einsiedler Kirchenpatronen Mauritius (links) und Sigismund (rechts). Über dem Wappen gekrönte Mondsichelmadonna im Strahlenkranz. In den oberen Eckzwickeln Martyrium Meinrads (links) und des hl. Justus (rechts).

Iconclass Code
11F4132 · Madonna (in einer Mandorla) auf der Mondsichel (manchmal als Himmelskönigin bezeichnet)
11H(JUSTUS) · das heilige Kind Justus von Beauvais, mögliche Attribute: Kopf in den Händen, Palmwedel
11H(MAURICE) · Mauritius von Agaunum, Kriegerheiliger und Märtyrer, Befehlshaber der Thebäischen Legion; mögliche Attribute: Banner, Lanze, Schild (mit Kleeblattkreuz)
11H(MEINRAD) · männliche Heilige (MEINRAD)
11H(PLACIDUS) · männliche Heilige (PLACIDUS)
11H(SIGISMUND) · männliche Heilige (SIGISMUND)
46A122(REIMANN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (REIMANN)
Iconclass Stichworte
Inschrift

Von Gottes Gnaden / Placidus Abbte des Fürst:/lichen Gottshauss Einsidlen / Anno 1667
S. Mauritius. / S. Sigismundus. / S. Justus.

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Vier Flickstücke (links neben dem Wappen), Sprünge und Sprungbleie, die Verbleiung erneuert.

Restaurierung: 1898 Adèle Beck (1842–1937), Bern

Technik

Farbloses und farbiges Glas, rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.
Brandmarke 2 auf fast allen Gläsern.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Plazidus Reimann (Einsiedeln 1594–1670 Einsiedeln), Sohn des Johann Jakob und der Ursula Weidmann, legte 1611 seine Profess in Einsiedeln ab, war 1611–17 Philosophiestudent in Dillingen, 1618 erfolgte die Priesterweihe. 1622–28 war Reimann Pfarrer im Kloster Münsterlingen, 1628 Statthalter in Einsiedeln, ab 1629 Abt. Während seiner Amtszeit verteidigte Reimann die Rechte und Privilegien der Abtei, so 1629–45 gegenüber Schwyz in Steuerfragen, während bezüglich der Landeshoheit über Einsiedeln keine Einigung zustande kam. Ab 1646 befand er sich mit dem Bischof von Konstanz in einem ergebnislosen Jurisdiktionsstreit über die Exemtion. Zur Sicherung der Rechte erschien 1640 die erste gedruckte Urkundensammlung, die “Libertas Einsidlensis”. Reimann liess auch die Urkundenbücher “Documenta Archivii Einsidlensis” (14 Bde., 1631–95) anlegen und gab dem Stiftsarchiv das erste nachmittelalterliche Ordnungssystem (Hug, 2010).
Der aus einer alteingesessenen Einsiedler Familie stammende Abt stiftete in seiner langjährigen Amtszeit (1629–1670) zahlreiche Scheiben. 1667 gelangten Glasgemälde in die Kirche Vättis und ins Haus des alten Schreibers in Stäfa (Fäh, 1947, S. 2; Henggeler, 1947, S. 216–217; vgl. GE_116.08). Ob es sich bei der vorliegenden Scheibe um eine der genannten handelt, bleibt offen. Der Einsiedler Abt gab sie sicherlich beim Zuger Glasmaler Michael IV. Müller in Auftrag (vgl. Bergmann, 2004, S. 53).
Reimann ergänzte das Reding-Wappen: In die Mitte des viergeteilten Wappens ist ein gelber Herzschild mit schwarzem Patriarchenkreuz gesetzt, womit der Klostervorsteher seine Bedeutung als Fürstabt von Einsiedeln zum Ausdruck brachte.

Die Scheibe wird genannt in:
Messikommer, 1911, Nr. 5.
Birchler, 1930, S. 600, Nr. 8.
Meyer, 1978, S. 366, Nr. 8.
Bergmann, 2004, S. 53.
Hasler et al., 2020, S. 16, 117.

Datierung
1667
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

um 1910 Auktion München (Lord Sudeley) · [um 1910] Hans Lehmann (Auktionsankauf) · nach 1911 Reding-Haus an der Schmiedgasse, Schwyz (Ankauf Rudolf von Reding)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, U. (2004). Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 4. Bern: Benteli Verlag.

Birchler, L. (1930). Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Bd. 2: Gersau, Küssnacht und Schwyz. Basel: Birkhäuser.

Fäh, J. (1947). Schild und Fenster im alten Amt Kaltbrunnen. In: Heimatkunde vom Linthgebiet 19, S. 1–7, 13–16, 17–24, 25–29.

Hasler, R., Landolt, O., Michel, A., von Reding, N. & Tomaschett, M. (2020). Formen der Selbstrepräsentation: Die Glasscheibensammlung im Reding-Haus an der Schmiedgasse in Schwyz. Schwyzer Hefte, 112. Schwyz, Schweiz: Verlag Schwyzer Hefte.

Henggeler, P. R. (1947). Die Fenster- und Schildstiftungen der Aebte von Einsiedeln. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 9, S. 207–226.

Hug, A. (2010). Plazidus Reimann. Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025732/2010-08-20/

Messikommer, H. (1911). Eingebleite Glasscheiben [im Reding-Haus an der Schmiedgasse]. 3.12.1911, Fama von Reding, Familienarchiv Haus Reding Schwyz.

Meyer, A. (1978). Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausgabe Bd. I: Der Bezirk Schwyz. I. Der Flecken Schwyz und das übrige Gemeindegebiet. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Birkhäuser Verlag.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 12417 (1907)

Bildinformationen

Name des Bildes
SZ_Schwyz_HausReding_SZ_43
Fotonachweise
© Georg Sidler, Schwyz
Aufnahmedatum
2019
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
SZ_43
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020; Michael Tomaschett 2020