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TG_22: Stadtscheibe Frauenfeld
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_22)

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Titel

Stadtscheibe Frauenfeld

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Jegli, Hans · zugeschr.
Datierung
um 1625

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund begleiten zwei bekränzte, Stäbe haltende Wildmänner den Schild der Stadt Frauenfeld. Sie stehen auf dem Podium mit der Inschriftenkartusche. Die Rahmung bildet ein von Pfeilern und zwei schmalen Säulen gestütztes Gebälk, an dessen zentralem Rollwerkaufsatz ein Fruchtgebinde hängt. Darüber stützen zwei Putten das Dach eines Baldachins, und zwei weitere blasen Posaune.

Iconclass Code
31A44411 · Wilder Mann
44A1(+4) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Stadt; Gemeinde)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Frauenfeld, Stadt: In Silber steigender, golden bewehrter roter Löwe, von Frau in rotem Gewand und silberner Haube an goldener Kette und goldenem Halsband gehalten.

Inschrift

Die Statt Fravenfeldt (Ergänzung)

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die ganze Fusszone und das Stück mit den Beinen des linken Wildmannes neu ergänzt (wohl in zwei Phasen); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Das Foto des Schweizerischen Nationalmuseums zeigt weniger Sprungbleie (dafür die Sprünge).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die überlieferten Frauenfelder Stadtscheiben zeigen entweder die Gründungssage (TG_20; TG_26; TG_76) oder Schildhalter als zentrales Motiv. Die Schildhalter sind meist Engel (TG_21; TG_76; TG_42; TG_26; Scheibe von 1677, Privatbesitz, Foto Vitrocentre Romont). Wildmänner wie auf der vorliegenden Scheibe erschienen aber bereits 1533 auf einer Stadtscheibe, die ins Gemeindehaus in Unterstammheim ZH gestiftet wurde (Das Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 38, Abb. 23).
Aufgrund der ergänzten Inschrift der Stadtscheibe fehlt eine genaue Datierung. Im Historischen Museum Thurgau befindet sich eine etwas kleinere Frauenfelder Stadtscheibe, datiert 1623, die in stilistischer Hinsicht eng verwandt ist (TG_21). Insbesondere die Gestaltung des “Fräuli mit em Leuli” im Wappen entspricht einander, ebenso ist die Komposition der Scheibe und der Figurenstil sehr ähnlich. Der Winterthurer Glasmaler Hans Jegli hat die Scheibe von 1623 signiert. Bereits 1601 hatte Jegli einen Scheibenriss mit zwei Wildmännern in ähnlicher Körperhaltung signiert (Sammlung Wyss, Bernisches Historisches Museum; Hasler, 1996/97, S. 177, Abb. 560). In seinem Werk finden sich auch wiederholt sehr ähnliche Putten wie im Oberbild des vorliegenden Glasgemäldes, so etwa auf einem Scheibenriss im Kunsthaus Zürich (1622, Inv. Nr. 95). Jegli – orientierte sich offenbar – wie so häufig – an einem Scheibenriss oder einer ausgeführten Scheibe der Werkstatt Murer. So zeigt die von Josias Murer signierte Freiburger Standesscheibe von 1608 (FR_226) zwei Schildhalter mit entsprechender Kopfhaltung. Dieser Standesscheibenzyklus von 1608 und Jeglis Autorschaft geben den Rahmen für die Datierung vor. Jegli trat 1635 das Amt als Grossrat an und scheint seinen Beruf aufgegeben und die von ihm geleitete Werkstatt seinem Sohn Hans Ulrich überantwortet zu haben.
Paul Boeschs Zuschreibung an Jakob I. Weber stützt sich auf die Ähnlichkeit der Schrift (Boesch, 1955, S. 77). Die Inschrift ist aber ergänzt.

Der ursprüngliche Bestimmungsort der vorliegenden Frauenfelder Stadtscheibe ist nicht überliefert. Da sie mit ihrem bögigen (40 x 30 cm) Format zu den grossformatigeren Glasgemälden gehört, war sie vermutlich für ein öffentliches, repräsentatives Gebäude bestimmt. Dabei ist vor allem an das 1626/27 neu errichtete Schützenhaus in Frauenfeld zu denken. 1626 erhielt dieses je eine Scheibe der Stadt Winterthur (Boesch, 1955, S. 113) sowie der Stadt Diessenhofen (Raimann, 1992, S. 202). Die Glasgemälde des Schützenhauses fielen 1795 grösstenteils einem Unwetter zum Opfer. Einige blieben aber vom Hagel verschont und verschwanden aus dem Schützenhaus an unbekannte Orte (Knoepfli, 1950, S. 157).
Daneben käme auch die Zunft zu Kaufleuten in Stein am Rhein in Frage, die 1629/30 etwa 18 Standes- und Stadtscheiben erhielt, darunter auch eine von Frauenfeld (Boesch, 1950, S. 122–125, 174f.; Raimann/Erni, 2001, S. 419; Hasler, 2010, S. 173).

Die Scheibe wird genannt in:
Knoepfli, 1950, S. 182.
Boesch, 1955, S. 77 (Jakob I. Weber).
Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 22f., 38, Abb. 16.
Früh, 2001, S. 61.

Datierung
um 1625
Zeitraum
1608 – 1634
StifterIn

Frauenfeld, Stadt

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1924 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Prof. Gustav Büeler · bis 1924 Antiquar Bolleter, Zürich

Inventarnummer
TD 17

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 32657

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_22
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1924 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_22
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema