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TG_65: Runde Allianzwappenscheibe Sebastian Müller und Margaretha Schobinger (Schouwinger) mit dem Stifter als Bannerträger
(TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_65)

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Titel

Runde Allianzwappenscheibe Sebastian Müller und Margaretha Schobinger (Schouwinger) mit dem Stifter als Bannerträger

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Gallati, Hans Caspar · signiert
Datierung
1669
Masse
17.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Der auf der Schrifttafel stehende, in ein blaues langärmeliges Wams, rote Pluderhosen und einen Federhut gekleidete Scheibenstifter ist in Gestalt eines Bannerträgers dargestellt. Die Fahne mit dem weissen Kreuz auf gelb und schwarz gestreiften Grund in seiner Rechten haltend, umgreift er mit der linken Hand den Griff seines am Gürtel festgebundenen Schwertes. Der Stifterinschrift zu seinen Füssen zentral aufgesetzt ist ein ovaler Lorbeerkranz, in dem ein Engel in roter Tunika die beiden Schilde mit den Wappen von Sebastian Müller und Margaretha Schobinger hält. Hinter den Figuren erscheint eine gebirgige Seelandschaft mit Städtchen und Burg auf felsigen Höhen.

Iconclass Code
11G · Engel
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
46A122(MÜLLER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MÜLLER)
46A122(SCHOBINGER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHOBINGER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Müller, Sebastian: In Gold ein blaues Mühleisen, durchsteckt von schwarzem Hauszeichen.
Wappen Schobinger, Margaretha: In Rot auf grünem Dreiberg eine natürliche Turteltaube.

Inschrift

Fen: Sebasti: an Müller / des Raths vnd [Ki]rchen Pfle / der Statt Wÿll Fr. / Margreta sch[ou]wÿ[nger] / sein Ehe f:... (in eckigen Klammern die durch Bleie verdeckten Teile)
16 69 ·

Signatur

HCG

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Sprung und zwei Sprungbleie.

Technik

Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Fähndrich Sebastian Müller entstammte einer bedeutenden Familie aus der Stadt Wil SG, wo er Rat und Kirchenpfleger war. Wie Paul Boesch 1949 aufzeigen konnte, handelt es sich beim Frauenwappen mit dem Vogel auf dem Dreiberg um dasjenige der Wiler Familie Schobinger (Schowinger). Der verstümmelte Name von Müllers Gattin lautete demnach “Margaretha Schouwinger” (K. Ziegler las den Namen 1936 irrtümlicherweise als “Riggenschwiler”). Ihr Wappen findet sich zusammen mit demjenigen Sebastian Müllers ebenfalls auf einer zusammengeflickten Scheibe (Foto 19692 im Schweizerischen Nationalmuseum; Boesch, 1949, S. 33, Nr. 8).

Paul Boesch weist Müllers Rundscheibe aufgrund des Monogrammes HCG in überzeugender Weise dem Wiler Glasmaler Hans Caspar Gallati zu. Dieses links unterhalb des um die Wappen gelegten Blattkranzes hingesetzte Monogramm ist heute durch das Randblei vollständig verdeckt, auf der Aufnahme des Schweizerischen Nationalmuseums aber klar erkennbar. In einer jüngst von Margrit Früh entdeckten Inventarliste von Glasgemälden, die der Ittinger Klosterverwalter Giezendanner 1849 der Kloster-Zentralverwaltung Frauenfeld übergab, wird auch die vorliegende Scheibe genannt (Staatsarchiv Thurgau, Inv. 4’393’4/37; vgl. Früh, Bilderwelten). Sie wurde demnach ursprünglich in die Kartause Ittingen gestiftet, gelangte bei der Klosteraufhebung nach Frauenfeld und 1859 in die Sammlung des neu gegründeten Historischen Vereins des Kantons Thurgau. Heute befindet sie sich wieder in der Kartause. Warum das Wiler Ehepaar eine Scheibe nach Ittingen stiftete, ist bislang ungeklärt.

Das Motiv eines Bannerträgers auf einer Allianzscheibe ist ungewöhnlich. Bannerträger sind meistens den Standes-, Stadt- und Gemeindescheiben vorbehalten. Eine andere Allianzscheibe, auf der ein Bannerträger erscheint, befindet sich heute auf Schloss Altenklingen (TG_160). Ihr Stifterehepaar stammt ebenfalls aus dem Kanton St. Gallen.

Die Scheibe wird genannt in:
Büchi, 1890, S. 38, Nr. 21.
Stähelin, 1890, S. 41, Nr. 10.
Boesch, 1935, S. 276, Nr. 5.
Ziegler, 1936.
Boesch, 1949, S. 33, Nr. 8, Abb. 16.
Früh, 1992, S. 51.

Datierung
1669
Herstellungsort
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau

Inventarnummer
T 74 (Historisches Museum Thurgau)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1935). Die Wiler Glasmaler H C G und H B G. Hans Caspar und Hans Balthasar Gallati. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, NF XXXVII, 1935.

Boesch, P. (1949). Die Wiler Glasmaler und ihr Werk. 89. Neujahrsblatt Historischer Verein des Kantons St. Gallen.

Büchi, J. (1890). Beschreibendes Verzeichnis der Glasgemälde des thurgauischen historischen Museums. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Früh, M. (1992). Führer durch das Ittinger Museum in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Kanton Thurgau, Ittinger Museum.

Früh, M. (in Bearbeitung). Bilderwelten der Ittinger Kartäuser (Arbeitstitel).

Stähelin (1890). Catalog (Inventarium) der thurgauischen historischen Sammlung. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Ziegler, K. (1936). Ein Wiler Glasgemälde in Frauenfeld. Wiler Zeitung, 7.1.1936.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 32153

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_65
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_65
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020