Forschung
Der Scheibenstifter entstammte der Familie Wetter aus der Stadt St. Gallen. Diese besass mehrere Angehörige mit dem Vornamen Hans Jakob. 1594 erhielt der Kaufmann Hans Jakob Wetter einen Wappenbrief, worin diesem das Wappen in der vorliegenden Form zugesprochen wurde (Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, 7/1934, S. 501).
Eine weitere runde Monolithscheibe von Hans Jakob Wetter befindet sich im Besitz des Historischen Museums St. Gallen. Das 1634 datierte Glasgemälde zeigt eine Darstellung der Fortuna (HMSG 25).
Wetters Stiftung im Schloss Altenklingen ist vollkommen analog komponiert wie die beiden ebenfalls dort befindlichen Rundscheiben des Ehepaares Schlumpf von 1640 (TG_181; TG_182). Das Glasgemälde Wetters dürfte demnach ebenfalls 1640 entstanden und für den gleichen Ort wie diese beiden Rundscheiben bestimmt gewesen sein. Mindestens vier weitere Rundscheiben von St. Galler Bürgern der Familie Schlumpf gehörten ursprünglich zur Serie (ehemals Eremitage St. Petersburg, Boesch, 1944, 158, Nrn. 130–133).
Als Hersteller der Scheiben zog Paul Boesch den St. Galler Glasmaler Heinrich Guldi in Betracht. Von Heinrich Guldi (geb. 1606), der bei Hans Jakob Nüscheler in Zürich in der Lehre war, ist jedoch keine einzige signierte oder durch Quellen gesicherte Scheibe überliefert. Boesch wies ihm dennoch ein umfangreiches Werk zu, basierend auf der Schreibart der Zahl 1 in den Jahreszahlen mit einem kleinen Kringel (Boesch, 1956, 27–34). Wenn auch von diesen Scheiben sicherlich einige in der gleichen Glasmalerwerkstatt entstanden, lässt sich die Zuschreibung aller an eine einzige Werkstatt nur aufgrund dieses Merkmals nicht vertreten. Ausserdem ist auch Boeschs Identifizierung des betreffenden Glasmalers mit Heinrich Guldi hypothetisch. Der Schöpfer der vorliegenden Scheibe bleibt unbekannt.
Die Scheibe wird genannt in:
Fiechter-Zollikofer, 1920, S. 33, Nr. 12.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 33.
Boesch, 1956, S. 25, 29.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 49, Nr. 12.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 121.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. D5 (33).
Datierung
1640
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in
Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen