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TG_253: Fragmente einer Scheibe der Müller und Bäcker zu Weinfelden
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_253)

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Titel

Fragmente einer Gesellschaftscheibe der Müller und Bäcker zu Weinfelden

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Spengler, Wolfgang · signiert
Datierung
1680
Masse
31.5 x 25.9 im Licht (Glastafel im Holzrahmen)

Ikonografie

Beschreibung

Auf der Glasplatte vereint sind insgesamt elf Fragmente aus einer Scheibe der Müller und Bäcker zu Weinfelden. Fünf davon enthalten je ein Stifterwappen mit der jeweiligen Namensinschrift. Ein Weiteres zeigt die leicht beschnittene Stifterinschrift und ein Anderes ein in einer Stadtgasse vor einem Brotladen stehendes Paar. Auf den übrigen vier Glasstücken erscheinen die vier Jahreszeiten in Gestalt von Sitzfiguren. Den Frühling symbolisiert eine nur mit einem Mantel bekleidete Frauengestalt mit einer Blumenvase in der Hand, den Sommer eine Ebensolche mit einem Ährenbündel in der Hand, den Herbst ein neben einem Rebenstock auf einem Weinfass sitzender nackter Knabe in rotem Mantel und mit Früchten in der Hand sowie den Winter ein alter Mann, der sich an einem Feuertopf wärmt.

Iconclass Code
23E4 · menschliche Tätigkeiten (bei der Einteilung des Jahres in vier Jahreszeiten)
46A122(BORNHAUSER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BORNHAUSER)
46A122(KELLER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (KELLER)
46A122(NUEFER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (NUEFER)
46A122(REINHART) · Wappenschild, heraldisches Symbol (REINHART)
47B1811 · Bäcker
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Keller, Joachim: In Blau ein halbes goldenes Mühlrad, überhöht von sechsstrahligem goldenem Stern; Helm: silbern; Helmdecke: golden und blau; Helmzier: ein wachsender blauflügeliger Engel in blauem Gewand mit dem halben goldenen Mühlrad in der rechten und dem sechsstrahligen goldenen Stern in der linken Hand.
Wappen Nuefer (Nuoffer), Kaspar: In Rot eine silberner Majuskel N, im Schildfuss begleitet von einem sechsstrahligen goldenen Stern; Helm: silbern; Helmdecke: blau, rot und golden; Helmzier: ein wachsender grauflügeliger Engel in rotem Gewand mit einer goldenen Brezel in der linken Hand.
Wappen Reinhart, Joseph: In Blau ein schwarzer Gegenastpfahl schräglinks, rechts oben und links unten begleitet von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen; Helm: silbern; Helmdecke: golden, blau und rot; Helmzier: ein wachsender grauflügeliger Engel in rotem Gewand mit einer goldenen Brezel in der linken Hand.
Wappen Bornhauser, Johannes: Über grünem Schildfuss ein natürliches Haus mit Treppengiebel, überhöht von den ligierten silbernen Majuskeln B und H; Helm: silbern; Helmdecke: golden, blau und rot; Helmzier: ein wachsender blauflügeliger Engel in rotem Gewand mit einer goldenen Brezel in der rechten Hand.
Wappen Reinhart, Hans: In Blau ein schwarzer Gegenastpfahl schrägrechts, links oben und rechts unten begleitet von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen; Helm: silbern; Helmdecke: golden, blau und rot; Helmzier: ein wachsender grauflügeliger Engel in rotem Gewand mit einer goldenen Brezel in der rechten Hand.

Inschrift

Hanβ Joachim Keller Müller // Casper Nuoffer // Johanes Bornhuser // Joseph Renhart // Hanβ Renhart
Gott gab in morgens himelbrot / vnd wachtlen gnug deβ Abents sp[ot] / das feldt vnd Zeldt Voll wachtlen sasse[n] / die sie mit grosen freuden Assen / Dises Ehren wappen verehren die... / herr gesetzen Müler Vnd Beckhen [zvo] / Weinfelden. dem Besitzer dises [haus] / es hanβ Jacob Keller zue guot[em] / Angedenckhen, Ao 16 80.
früll ing // Summer // Herbst // Winter

Signatur

WSP v̊ Cos

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einzelne Fragmente zerbrochen und geklebt.

Technik

11 Glasfragmente zwischen zwei Glastafeln doubliert und geklebt. Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Anhand der elf Fragmente lässt sich das ehemalige Aussehen der Scheibe nicht genau rekonstruieren. Laut der Stifterinschrift müssen die Müller und Bäcker von Weinfelden die Scheibe 1680 an einen Hans Jakob Keller gestiftet haben. Dabei handelt es sich wohl um den dortigen Burger, Gerichtsherrn und Bäcker dieses Namens, der 1682 zusammen mit Jakob Someli eine Scheibe ins dortige Schützenhaus stiftete (TG_86) sowie 1680 alleine (Bornhauser, 1926, S. 113, Nr. 15) und 1683 (TG_1375) zusammen mit zwei Gerichtskollegen eine Wappengabe machte. 1696 hielt der Obervogt in Weinfelden fest, dass es achtzehn Bäckereien gab (Lei, 1983, S. 168).
Der Spruch auf der Scheibe bezieht sich auf die Speisung der Israeliten mit Manna und Wachteln (2 Mos 16). Wahrscheinlich gehörte zur Scheibe auch eine Darstellung dieser biblischen Szene. Nur selten haben sich solche Stiftungen von Zünften und Gewerbetreibenden erhalten (vgl. Bergmann, 2004, S. 50–51; Hasler, 2010, 33–36; Bergmann, 2014, 90–94). Eine Stiftung der Zürcher Zunft der Pfister und Müller von 1605 befindet sich im Schweizerischen Nationalmuseum (Dep. 3095; Schneider, 1971, Bd. 2, Nr. 466). Der Konstanzer Glasmaler Wolfgang Spengler, der die Scheibe der Bäcker und Müller signierte, schuf bereits 1677 eine Wappenscheibe für die Bäcker, nämlich die Pfisternzunft von Chur. Diese ist verschollen, drei zugehörige Zunftscheiben sind aber im Rätischen Museum in Chur erhalten (Erb, 1979, S. 228, Abb.).

Die Scheibe wird genannt in:
Bornhauser, 1926, S. 112, Nr. 4, S. 113, Nrn. 25/31.

Datierung
1680
Ursprünglicher Standort
Gebäude, Weinfelden · Haus des Hans Jakob Keller
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1893 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1893 Brenner, Posthalter, Frauenfeld (Zettel auf Holzrahmen)

Inventarnummer
T 22457

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, U. (2004). Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 4.

Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. und 17. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz. Reihe Neuzeit, Bd. 6. Bern etc.: Peter Lang, 2 Bde.

Bornhauser, K. (1926). Thurgauische Wappen. Ergänzungen und Nachträge. Schweizer Archiv für Heraldik, Bd. 40, Heft 3.

Erb, H. (1979). Das Rätische Museum. Ein Spiegel von Bündens Kultur und Geschichte. Chur: Stiftung Rätisches Museum.

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Lei, H. (1983). Weinfelden. Die Geschichte eines Thurgauer Dorfes. Weinfelden: R. Mühlemann.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_253
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1893 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_253
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020