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TG_1201: Figurenscheibe Georg (Georgius) Eigenmann (Aigenmann) mit der Auferstehung Christi
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_1201)

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Titel

Figurenscheibe Georg (Georgius) Eigenmann (Aigenmann) mit der Auferstehung Christi

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1611

Ikonografie

Beschreibung

Das Hauptbild zeigt den in rotem Mantel aus dem Grab auferstehenden Christus, umringt von den schlafenden Soldaten. Vor den die Szene rahmenden Pfeilern stehen links der hl. Laurentius mit dem Rost und rechts der hl. Nikolaus im Bischofsornat. Im linken Zwickelfeld über dem violetten Rollwerkbogen ist der hl. Georg zu Pferd als Drachenbezwinger dargestellt. Im gegenüberliegenden Feld wartet die Königstochter kniend auf ihren Erretter. Unten neben der Inschriftentafel sind der kniende Stifter im geistlichen Gewand mit dem Rosenkranz in den Händen sowie ein eingeflickter Wappenschild festgehalten.

Iconclass Code
11H(GEORGE)41 · der hl. Georg und der Drachen: als Ritter in Rüstung reitet er auf einem (weißen) Pferd und schwingt sein Schwert (die Lanze liegt bereits zerbrochen auf dem Erdboden); die betende oder fliehende Prinzessin kann auch dargestellt sein
11H(LAURENCE) · Laurentius von Rom, Märtyrer und Diakon; mögliche Attribute: Buch, Weihrauchgefäß, Kreuz, Dalmatika, Bratrost, Palme, Geldbörse (oder Kelch mit goldenen Münzen)
11H(NICHOLAS)9 · der Bischof Nikolaus von Myra (oder Bari); mögliche Attribute: Anker, Boot, drei goldene Kugeln (auf einem Buch), drei Geldbörsen, drei Kinder in einer Wanne, drei Mädchen - Bildnis eines männlichen Heiligen
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
73E12 · Christus, der in der Regel eine Fahne hält, steigt aus dem Grab (zusätzlich sind häufig schlafende und/oder erschrockene Soldaten dargestellt)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Unbekanntes (eingeflicktes) Wappen: Gespalten von Silber und Rot mit zwei Federn in gewechselten Farben.

Inschrift

Georgiüs Aigenman · / Disser Zeitt Pfarher · / zü Frowenfeld · 1611 ·
BIS TIBI VICENTI / TERRENAM RENVIS // SIT BINA COR[ONA] GEORG... / COELIC[A M]AIOR ERIT
S· LORENT / S· NICOLAVS

Signatur

HM HVG

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Wappen ist ein altes Flickstück. Mehrere Stücke neu ergänzt; mehrere Gläser doubliert; geklebte Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
In seinem 1911 erschienenen Artikel bemerkt Johannes Schinnerer, dass damals die rechte Oberecke ausgebrochen war. Teile des zerbrochenen rechten Oberbilds dürften damals aber noch vorhanden und später wieder eingesetzt worden sein.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe; rückseitig die Brandmarke “6”, eingeritzt auf den Volutenbögen, dem roten Gewand der liegenden Figur und den Heiligennamen sowie auf der Inschrift.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Melchior Schmitter schuf und signierte im Jahr 1611 eine zweite, heute verschollene Scheibe für Georg Eigenmann, die identisch gestaltet ist (vgl. Boesch, 1934, S. 48, Anm. 1). Laut ihrer Stifterinschrift war Eigenmann 1599–1602 Pfarrer zu Altstetten (heute Stadt Zürich) gewesen. 1611 war Georg Eigenmann laut Inschrift Pfarrer in Frauenfeld. Obwohl die Darstellung im Mittelbild etwas schwer lesbar ist, zeigt der Vergleich mit der anderen Scheibe von 1611 (Foto im Schweizerischen Nationalmuseum, Neg. Nr. 27931), dass es mit Ausnahme einiger neuer Ergänzungen dem originalen Zustand entspricht. Während die vorliegende Scheibe den hl. Nikolaus und den hl. Laurentius zeigt, sind auf der verschollenen Scheibe der hl. Gallus sowie der hl. Franziskus dargestellt. Beide Glasgemälde zeigen im Oberbild den Ritterheiligen Georg als Namensvetter des Stifters. Die Abbildung des hl. Nikolaus und des hl. Laurentius ist wohl ihrer Rolle als Kirchenpatrone der Stadtkirche Frauenfelds resp. des Gotteshauses in Oberkirch geschuldet.

Im fünfbändigen Werk über die Familie Eigenmann aus Waldkirch findet sich Georg Eigenmann nicht verzeichnet (Eigenmann, 1983). Es muss deshalb offen bleiben, ob der Stifter ein unbekanntes Mitglied dieser oder einer anderen gleichnamigen Familie war. Weil das Wappen auf der Scheibe eingeflickt ist, lässt es sich zur Identifizierung des Stifters nicht heranziehen. Das wohl originale Wappen auf der verschollenen Scheibe von 1611 zeigt einen aufgerichteten Löwen im Schild und einen wachsenden Mann mit Blumen in der rechten Hand als Helmzier. Die von der Familie Eigenmann bekannten Wappen sind jedoch durchwegs anders gestaltet (vgl. Eigenmann, 1983, Bd. 1, S. 15–29). In Conrad Kuhns Werk (1869, S. 155) ist Georg Eigenmann als Pfarrer in Frauenfeld verzeichnet. Die Angabe des Todesdatums 1608 in Oberkirch muss aufgrund der 1611 datierenden Scheiben korrigiert werden.

Die Scheibe wird genannt in:
Schinnerer, 1909, S. 76.
Bornhauser, 1926, S. 110, Nr. 138.
Boesch, 1934, S. 48.
Boesch, 1949, S. 29.

Datierung
1611
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 2008 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis ca. 1926 Sammlung des Fürsten von Öttingen-Wallerstein, Maihingen · Seit ca. 1926 Badisches Landesmuseum, Karlsruhe · 1934 Privatbesitz Baar (Boesch, 1934) · Bis 2008 Catherine Reinau, Basel

Inventarnummer
T 32103

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bornhauser, K. (1926). Thurgauische Wappen. Ergänzungen und Nachträge. Schweizer Archiv für Heraldik, Bd. 40, Heft 3.

Boesch, P. (1934). Ueber eine Schweizerreise des Winterthurer Malers Jakob Rieter. Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Glasgemälde. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Bd. 36, Heft 1.

Boesch, P. (1949). Die Wiler Glasmaler und ihr Werk. 89. Neujahrsblatt Historischer Verein des Kantons St. Gallen.

Eigenmann, W. (1983). Die Familie Eigenmann von Waldkirch. Herkunft, Heraldik, Stammtafeln und Familienblätter. Eine Übersicht von 1477 bis 1981. [Frenkendorf]: [R. Eigenmann-Roos], 5 Bde.

Kuhn K. (1869), Thurgovia Sacra. Geschichte der katholischen Pfarrgemeinden des Kantons Thurgau. Erste Lieferung (Kapitel Frauenfeld–Steckborn), Frauenfeld: J. Huber.

Schinnerer, J. (1909). Schweizer Glasgemälde in der Sammlung zu Maihingen. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, NF Bd. 11, Heft 1.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_1201
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 2008 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_1201
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

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Zusätzliches Bildmaterial
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