Runde Bildscheibe Ulrich Löhrer mit dem Barmherzigen Samariter

Ikonografie

Beschreibung

Das Hauptbild zeigt den von seinem Pferd gestiegenen Barmherzigen Samariter, der unter einem Baum den am Boden liegenden, ausgeraubten und entkleideten Mann stützt und ihm aus einem Becher kühlendes Wasser über den Kopf giesst. Die Szene wird am oberen Rand von einer Schriftrolle mit der Bildlegende umfasst. Das untere Scheibendrittel füllen die Stifterinschrift und das in ihrem Zentrum befindliche, von einem Blattkranz in Rollwerkform umrahmte Vollwappen Ulrich Löhrers.

Iconclass Code

46A122(LÖHRER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (LÖHRER)
73C861 · die Parabeln Christi: der barmherzige Samariter (Lukas 10:30-37)

Iconclass Stichworte

heraldisches Symbol · Lukas 10 · Samariter · Wappen · Wappenschild

Heraldik

Wappen Löhrer, Ulrich: Steigender gebildeter Mond auf Dreiberg, überhöht von sechsstrahligem Stern; Helmzier: steigender, gebildeter Mond auf Dreiberg, überhöht von sechsstrahligem Stern

Inschrift

Herr Vlrich Löhrer, deβ alten / Raths Vnd Spitelmaister / Zu Bisch= offZell. / Ano 1685
Christus Jesus den man hat genent / Ein Samariter hilft behend. // Vnd Zeigt auch die Parabel wol / wie man den Nächsten Liebe soll.

Signatur

IMSP Conβtaz

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Sprung.

Technik

Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Ulrich Löhrer (3.8.1636–28.10.1689) aus Bischofszell war von Beruf Barbierer (Chirurg) sowie 1664–1672 Kirchenpfleger, 1670 evangelischer Schulamtspfleger, 1673 Rat, 1675 Altrat und 1682/87 Spitalmeister. Am 20. August 1660 heiratete er in Bischofszell Anna Güttinger (22.1.1637–3.10.1697), die Tochter Peters und der Anna Rietmann. Sie schenkte ihm zwischen 1662 und 1676 drei Söhne und drei Töchter (Bischofszeller Geschlechter).

Die in Grisaille gemalte Rundscheibe ist signiert vom Konstanzer Glasmaler Joachim Spengler. Es handelt sich um das einzige signierte Werk dieses Glasmalers.

Die Scheibe wird genannt in:
Heberle, 1891, Nr. 429.
Rahn, 1890, Nr. 476.
Boesch, 1947, S. 59, Nr. 26.
Ortsmuseum Bischofszell, 1971, S. 39 (ausgestellt im Raum XIV).
Knoepfli, 1975, S. 31.

Datierung

1685

Ursprünglicher Standort

unbekannt

Herstellungsort

Costnitz · Konstanz · Landkreis Konstanz · Regierungsbezirk Freiburg · Baden-Württemberg · Deutschland

Eigentümer*in

Historisches Museum Bischofszell

Vorbesitzer*in

Bis 1890 Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz · Sammlung Guyer-Zeller, Zürich

Inventarnummer

14109

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bischofszeller Geschlechter (2016). Löhrer, Hans Ulrich. Abgerufen von: http://www.bischofszellergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F102&main_person=I198

Boesch, P. (1947). Sechs Rundscheiben von Bischofszell von 1660. Thurgauische Beiträge zur Vaterländischen Geschichte, Bd. 83.

Heberle, J. M., Köln (1891). Katalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung der Herren C. und P.N. Vincent in Konstanz am Bodensee. Versteigerung zu Konstanz am Bodensee, den 10. September 1891. Köln.

Knoepfli, A. (1975). Bischofszell. Schweizerische Kunstführer. Basel: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Das Ortsmuseum Bischofszell (1971). Wegleitung, verfasst vom Amt für thurgauische Kunstdenkmäler-Inventarisation und Denkmalpflege.

Rahn, J.R. (1890). Die schweizerischen Glasgemälde der Vincentschen Sammlung in Constanz. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XXII, Heft 6.

Bildinformationen

Name des Bildes

TG_Bischofszell_Ortsmuseum_TG_1613

Fotonachweise

Aufnahmedatum

2018

Eigentümer*in

Historisches Museum Bischofszell

Inventar

Referenznummer

TG_1613

Autor*in und Datum des Eintrags

Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

Bestelltes Bild

Kontaktdaten