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TG_1924: Bildscheibe Kaspar Hüfly mit Anbetung der Heiligen Drei Könige
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_1924)

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Titel

Bildscheibe Kaspar Hüfly mit Anbetung der Heiligen Drei Könige

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1590

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum erscheinen die Heiligen Drei Könige vor dem Christkind im Schosse Mariens. Seitlich davon stehen vor Pfeilern je zwei Heilige, links Katharina (oben) und Nikolaus sowie rechts Barbara und Jakobus maior. Im Oberbild sind drei Szenen festgehalten. Sie zeigen die Geburt Christi (links), den an den Baum gebundenen hl. Sebastian, der auf Geheiss des Kaisers Diokletian von Pfeilen durchbohrt wird (Mitte), und den Traum Jakobs (rechts). In der Ecke unten links kniet der Stifter neben seinem Wappenschild und der Rollwerkkartusche mit seinem Namen.

Iconclass Code
11H(JAMES THE GREAT) · Jakobus der Ältere (Major), Apostel; mögliche Attribute: Buch, Pilgermantel, -hut, -stab, und -tasche, Muschel, Schriftrolle, Schwert
11H(NICHOLAS)9 · der Bischof Nikolaus von Myra (oder Bari); mögliche Attribute: Anker, Boot, drei goldene Kugeln (auf einem Buch), drei Geldbörsen, drei Kinder in einer Wanne, drei Mädchen - Bildnis eines männlichen Heiligen
11H(SEBASTIAN)62 · der hl. Sebastian, der an einen Baum oder Pfahl gefesselt ist, wird von Pfeilen durchbohrt
11HH(BARBARA) · Barbara, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Kanone(nkugel), Krone, Kreuz, Kelch mit Hostie, Dioscuros (ihr Vater), Pfauenfeder, Schwert, Fackeln, Steinmetzwerkzeuge, Turm
11HH(CATHERINE) · Katharina von Alexandrien, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Krone, Kaiser Maxentius, Palmwedel, Ring, Schwert, Rad
46A122(HÜFLY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (HÜFLY)
71C3121 · Jakobs Traum: während er mit einem Stein als Kissen auf dem Erdboden schläft, sieht Jakob eine Leiter, die von der Erde zum Himmel reicht und auf der Engel herunter- und hinaufsteigen; meist befindet sich Gott auf der Spitze der Leiter
73B13 · Maria, Joseph und das neugeborene Christuskind (Geburt Christi)
73B57 · die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige: sie reichen dem Christuskind ihre Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Hüfly, Kaspar: In Blau drei goldene Hufnägel.

Inschrift

H. Casparus hüfly. Pfar= / her zu Wuppenow. 1590
S. CATRINA / S. NICLAVS / S. BARBARA / S. IACOB MAIOR

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut; ein Sprung und ein Sprungblei; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Stifter war Pfarrer in Wuppenau, einem Pfarrdorf am Nollen nordöstlich von Wil (SG) mit vielen Weilern (Bezirk Münchwilen TG). Bereits im 9. Jahrhundert besass das Kloster St. Gallen in Wuppenau Grund und Boden. Bis 1798 bildeten Schönholzerswilen und Wuppenau im Thurgau das sogenannte Berggericht, ein sanktgallisches Niedergericht. Die Kollatur der 1275 erwähnten Kirche besass die Komturei Tobel von spätestens 1396 bis 1809. 1530 übernahm Wuppenau die Reformation. Gerichtsherr und Kollator bedrängten nach 1531 die Reformierten und 1562 wurden die Pfründen geteilt. 1564–1714 besuchten die Reformierten den Gottesdienst in Neukirch an der Thur, seither in Schönholzerswilen.
Im Jahre 1257 wird in Wuppenau erstmals ein Priester urkundlich erwähnt. Ab 1567 stand die 1638 erwähnte “nicht sehr gross, aber recht und wie sich’s gebührt gebaute” Kirche St. Martin von Wuppenau nach den Reformationswirren wieder den Katholiken zur Verfügung. Vom im Jahre 1567 verbrieften Recht der evangelischen Mitchristen zu einer Abendmahlspredigt an den Nachheiligtagen (Ostern, Pfingsten und Weihnachten) wird bis auf den heutigen Tag Gebrauch gemacht. 1703 erfolgte ein Neubau der Kirche, welche später dem heutigen Gotteshaus Platz machen musste. In den Jahren 1890–1897 wurde die Kirche von Wuppenau nach Plänen von August Hardegger im neugotischen Stil vollständig erneuert. Von der alten Kirche aus dem Jahre 1703 blieb nur der Turmstock übrig. Der alte Turm, der zwischen 1679 und 1688 errichtet worden war, wurde erhöht (Knoepfli, 1955, S. 379-394).

Rahmenpfeiler mit übereinander gestellten Figuren stellte oft der Winterthurer Glasmaler Tobias Erhart dar (vgl. TG_101, TG_1681). Es war aber eine kompositorische Gestaltung, die auch von älteren Glasmalern verwendet wurde. Ein Beispiel ist die von Heinrich Forer, Konventual im Stift St. Gallen, 1579 in Auftrag gegebene Figurenscheibe im Historischen Museum St. Gallen (Egli, Bd. 2, Taf. 12). Diese kann nicht von Erhart (*1569) stammen. In stilistischer Hinsicht lässt sich kein Glasmaler eindeutig als Schöpfer der vorliegenden Scheibe bestimmen. Ausser Erhart kämen etwa auch Wolfgang Breny aus Rapperswil, Caspar Spengler aus Konstanz oder Melchior Schmitter aus Wil in Frage.

Die Scheibe wird genannt in:
Galerie Stuker, 2010, Nr. 7629.

Datierung
1590
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 2013 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

2010 Galerie Stuker, Bern · 2010–2013 Fritz Kummer, Bonstetten

Inventarnummer
T 44959

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egli, J. (1927). Die Glasgemälde des Historischen Museums in St. Gallen. Zweiter Teil: Die vom Kloster St. Gallen, von Bewohnern der st. gallischen Landschaft und des Landes Appenzell gestifteten Scheiben. Glasgemälde verschiedener Herkunft. 67. Neujahrsblatt Historischer Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: Verlag der Fehr'schen Buchhandlung.

Galerie Jürg Stuker, Bern (Herbst 2010), Auktionskatalog. Bern: Auktionshaus Stuker.

Knoepfli, A. (1955). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. II: Der Bezirk Münchwilen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Birkhäuser Verlag.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_1924
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 2013 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_1924
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020