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TG_1967: Gemeindescheibe Ricken
(TG_Kreuzlingen_Rutishauser_TG_1967)

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Titel

Gemeindescheibe Ricken

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1550

Ikonografie

Beschreibung

An einem langen, reich gedeckten Tisch ist eine in ein lebhaftes Gespräch verwickelte Gruppe von Männern zum Mahle versammelt. Sie wird von einer grün gekleideten Frau bedient, die sich links vor dem Tisch mit einem der Männer unterhält. Das Mahl findet in einer mit einem Bretterboden belegten Stube statt, deren Rückwand mehrere Butzenfenster besitzt. Den Scheibenfuss füllt die von zwei Kopfmedaillons flankierte Stifterinschrift. Das als Flickstück eingefügte Oberbild über den violetten Kapitellen der Rahmenstützen zeigt eine an einem Gewässer gelegene Stadt, die von einem am gegenüberliegenden Flussufer stationierten Heer belagert wird.

Iconclass Code
41C5 · kultisches Mahl, Festmahl, Bankett, Gastmahl
44B23 · Stadtregierung
Iconclass Stichworte
Inschrift

Die gantz gmeindt zůry / ggenh und das fenster geschenktt / 1550

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Oberbild ein altes Flickstück und fünf weitere solche Flickstücke am unteren rechten Rand des Mittelbildes. Die Inschriftentafel ist möglicherweise ebenfalls ein Flickstück (siehe Feld “Forschung”). Die Bemalung stellenweise stark korrodiert; einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit beidseitigem und rosa Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Mit der Gemeinde “zury / ggenh” muss der Ort Ricken im Toggenburg (Kanton St. Gallen) gemeint sein. Es sind keine weiteren Stiftungen aus dieser Gemeinde bekannt (vgl. Boesch, 1935; 1954).
Die Darstellung eines Gastmahls für die Stiftung einer Gemeinde ist ungewöhnlich. Üblicherweise ist das von zwei Schildhaltern gehaltene Gemeindewappen dargestellt. Thurgauische Beispiele dafür sind die Gemeindescheiben von Ermatingen 1596 (TG_77), Weinfelden um 1608 (TG_78),Basadingen 1676 (TG_128), Tägerwilen 1629 (TG_273), Wagenhausen 1570 (Gemeindehaus Unterstammheim, Raimann/Erni, 2001, S. 469, Abb. 440) sowie Hans Jeglis Scheibenrisse von 1607 für Buch und Uesslingen (Schweizerisches Nationalmuseum, Inv. Nrn. 6/34, 1922/1108). Zwei weitere erhaltene Thurgauer Gemeindescheiben zeigen eine neutestamentarische Darstellung (Mettendorf, TG_44) und die Legende Wilhelm Tells (Braunau und Tägerschen 1697, Schweizerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. IN 112b, Schneider, 1971, Bd. 2, Nr. 709). Die Darstellung eines Mahls wurde hingegen oft für Gesellschaftsscheiben gewählt, so für die Stiftung der Zunft zum Grimmen Löwen (um 1627, TG_122) der Berner Zunft zu Kaufleuten (Riss, 1574, BE_4156), für eine Bildscheibe von sechs (Künstler-)Gesellen von 1568 (Sonnenburggut Schaffhausen, Hasler, 2010, Nr. 98) oder für eine Schützenscheibe von 1568 (Privatbesitz SH, Hasler, 2010, Nr. 187). Es ist nicht auszuschliessen, dass das Inschriftstück der vorliegenden Scheibe ein Flickstück ist und ursprünglich nicht zur Darstellung des Gastmahls gehörte. Das Glas des Stücks und dessen korrodierter Zustand passt jedoch gut zu den anderen Gläsern, ebenso ist die Datierung 1550 für das Mittelbild stimmig. Eine zeitgleich entstandene Rundscheibe mit einer sehr ähnlichen Darstellung eines Gastmahls befindet sich im Schweizerischen Nationalmuseum (LM 20093, Pendant zu einer Gerichtsscheibe, Schneider, 1971, Bd. 1, Nr. 238). Wer die vorliegende Scheibe schuf, ist unbekannt.

Die Scheibe ist unpubliziert.

Datierung
1550
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen

Inventarnummer
HRK 40094

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1935). Die Toggenburger Scheiben. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Toggenburgs im 16. bis 18. Jahrhundert. 75. Neujahrsblatt Historischer Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: Verlag der Fehr'schen Buchhandlung.

Boesch, P. (1954). Toggenburger Scheiben. Toggenburgerblätter für Heimatkunde. Lichtensteig: A. Maeder Söhne, 17. Jg., 1/2.

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Raimann, A., Erni, P. (2001). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. VI: Der Bezirk Steckborn. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde. Stäfa: Th. Gut & Co.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Kreuzlingen_Rutishauser_TG_1967
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen
Eigentümer*in

Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen

Inventar

Referenznummer
TG_1967
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020