Forschung
Rundscheiben mit umlaufender Bildlegende und Darstellungen aus Christi Passion oder Heiligenleben waren zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Nürnberg und Köln verbreitet (vgl. Caviness et al., 1985, S. 149, Abb.; Schmitz, 1913, Tafel 21). Während diese nur in Grisaille, mit Schwarzlot und Silbergelb, gearbeitet sind, weist die vorliegende Scheibe Eisenrot und blaue Schmelzfarbe auf. Sie ist sicherlich einige Jahrzehnte später entstanden. Vergleichbar sind zwei im Historischen Museum Frankfurt bewahrten Rundscheiben, ebenfalls mit breiter umlaufender Bildlegende, von 1579 resp. 1585 (Beeh-Lustenberger, 1965, Nr. 67 und 69). Beide entstanden in Hessen. Für die vorliegende Rundscheibe mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts lässt sich somit festhalten, dass sie wahrscheinlich ebenfalls in Deutschland gegen Ende des 16. Jahrhunderts entstand.
Die Scheibe ist unpubliziert.
Datierung
um 1580
Zeitraum
1550 – 1650
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in