Forschung
1903, als die katholische Kirche von Weinfelden erbaut wurde, holte die Kirchenvorsteherschaft Offerten für die Verglasung der Kirchenfenster ein. Dem Aufruf folgten folgende Glasmaler: Karl Wehrli, Zürich; Lütz und Elmpt, Emmishofen, Huber-Stutz, Zürich; Meyner, Winterthur; Jakob Georg Röttinger, Zürich; Friedrich Berbig, Zürich; Emil Oskar Beck, Basel.
Jakob Georg Röttingers vorgeschlagene “Muster” gefielen am Besten. Die Verwendung von Opalgläsern erzielte bei seiner Offerte eine Preisreduktion (was bei anderen einen Aufschlag bedeutete). Daher erhielt der Glasmaler den Zuschlag und führte die zwölf Rundbogenfenster sowie sieben Okuli mit Blumengirlanden und einer Kartusche am Scheibenfuss aus.
Von der Umsetzung von Figurenfenstern wurde 1903 aus Kostengründen abgesehen. Dreissig Jahre später erhielten jedoch zehn der zwölf Fenster eine neue Zugabe: Gottlieb Engeler und Wilhelm Klotz schufen zehn biblische Figuren und fügten sie in die bestehenden Fenster ein.
Das St. Galler Kloster Magdenau, welches 1903 das Fenster stiftete, hatte wiederholt Glasgemälde in den Thurgau geschenkt. Zweimal, 1559 und 1618, wurde das Schwesterkloster Tänikon bedacht, sowie 1563 wahrscheinlich auch das Kloster Feldbach bei Steckborn. Die heute im Historischen Museum Thurgau bewahrte Wappenscheibe der Magdenauer Äbtissin Dorothea Geilinger war vermutlich für ein Gebäude im Thurgau bestimmt (TG_231).
Datierung
1903/1934
Zeitraum
1903 – 1934
Eigentümer*in
Katholische Kirchgemeinde Weinfelden