Forschung
Die Glasmalerei ist Teil eines Fensterzyklus, der sich ursprünglich in der Villa Jacob, St. Gallen, befand. Die 1874/5 errichtete Villa wurde seit den 1930er-Jahren von den Barmherzigen Krankenbrüdern, später von der Gemeinnützigen und Hilfs-Gesellschaft der Stadt St. Gallen, als Betagten- und Pflegeheim Josefshaus geführt.
1959/60 wurde die Ostseite und der vormalige Salon der Villa nach den Plänen des St. Galler Architekten Hans Burkard (1895–1970) zu einer Kapelle mit rechteckigem Chor und Sakristeiraum ausgebaut. Der neue Kapellenanbau sah je drei bodentiefe Fenster an der Nord- und Südseite vor. Es gibt keine Informationen über die bauzeitliche Verglasung oder den Zustand um 1959/60. Heinrich Stäubli entwarf und realisierte den farbigen Fensterzyklus mit abstrakten und figürlichen Darstellung für die Kapelle, zu dem dieses Fenster gehört, erst im Jahr 1990.
Der zu diesem Fenster gehörende Entwurf (HS_430) zeigt im Wesentlichen die ausgeführte Arbeit, allerdings noch ohne die Stifterinschrift. Ausgehend von Anmerkungen auf anderen Entwürfen zu diesem Fensterzyklus ist anzunehmen, dass die Familien Schenk als Stifter aller Glasmalereien fungierten.
2020 wurden die Glasmalereien im Zuge des Umbaus und der Umnutzung des Pflegeheims zum Hospiz aus der Villa Jacob ausgebaut: 6 grossformatige rechteckige Kapellenfenster und ein kleines rechteckiges Oberfenster (gemperli stauffacher, Inventarliste Kapelle Villa Jacob, 3072_13). Zwei der sechs Kapellenfenster gingen an die Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf nach Luzern. Sie wurden dort in die Kapelle des Pflegeheim Steinhof, Steinhofstrasse 10, 6005 Luzern, eingebaut. Die vier verbleibenden Fenster, darunter dieses, gingen als Schenkung an das Vitromusée Romont (VMR_10045, VMR_10046, VMR_10047, VMR_10048).
Datierung
1990
Eingangsdatum
10.2021
Schenker*in / Verkäufer*in
Schenkung Familie Kriemler
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in
Inventarnummer
VMR_10048