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PB_13: Standesscheibe Bern mit Bannerträger
(Unbekannt_Lempertz_1903_PB_13)

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Titel

Standesscheibe Bern mit Bannerträger

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1525
Masse
43.5 × 33 cm (Licht- oder Rahmenmass)

Ikonografie

Beschreibung

In einer Rahmenarkade der vor Damastgrund in gespreizter Haltung in einem Feld mit Blattpflanzen stehende Berner Bannerträger. In einen Halbharnisch gekleidet und mit wallendem Federbarett auf dem Kopf präsentiert er stolz die Fahne seiner Stadt, deren Eckquartier wie jenes im 1512 verliehenen Juliusbanner die Heiligen Drei Könige bei der Anbetung des Christkindes zeigt. In der Ecke unten links erhebt sich zu Füssen des Bannerträgers der vom bekrönten Reichsschild überhöhte Standesschild. Im Sockelfeld der Fusszone die Stifterinschrift.

Iconclass Code
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern: (In Rot goldener) Schrägbalken, belegt mit einem (schwarzen) Bären. Reichswappen: (In Gold schwarzer) Doppeladler.

Inschrift

Der loblich stand Bern jm Jar ·1·5·2·5·

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit der Inschrift in der Fusszone ergänzt (Katalog Heberle von 1884). Nach Johann Karl Bossard sollen auch der linke Arm des Bannerträgers und der Damast neu sowie zudem Fahne und Schild mit Öl nachgemalt sein. Diese Angaben Bossards entziehen sich einer sicheren Beurteilung, solange die Scheibe verschollen bleibt und damit keiner Bestandesanalyse unterzogen werden kann. Mehrere Sprungbleie.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Wie im Auktionskatalog Heberles von 1884 vermerkt, dürfte die Inschrift mit dem Stiftungsjahr 1525 eine Ergänzung darstellen. Weil das Glasgemälde sich stilistisch in die Zeit um 1525 datieren lässt, könnte diese Jahresangabe jedoch durchaus historisch korrekt erneuert worden sein. Sofern es die Berner Obrigkeit an einem Ort in ihrem Staatsgebiet zur Aufstellung bringen wollte, hat sie den Auftrag zu seiner Ausführung einem unbekannten heimischen Meister übertragen. Falls sie es in einen Bau ausserhalb ihres Landes gestiftet hat, ist dafür als Herstellungsort aber auch eine Werkstatt in der Fremde in Betracht zu ziehen.

Wie Zeiners Zyklus aus Baden befand sich die Scheibe vielleicht in der Chartreuse bei Hilterfingen, der 1819–1821 erbauten Sommerresidenz des Berner Staatsmanns Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833). 1831 wurde die Chartreuse von Rudolf Emil Adolf de Rougemont (1805–1844) erworben, und zwar unter Einschluss der dortigen Scheibensammlung von Mülinens. Nach de Rougemonts Tod blieb dessen Witwe Adele von Bonstetten (1814–1883) bis 1863 dort wohnhaft. Damals übersiedelte sie ins Schloss Hünegg, das sie und ihr zweiter Gemahl Albert von Parpart (1813–1869) nahe der Chartreuse hatten errichten lassen. Zu den von ihnen damals von dort in die Hünegg übenommenen Glasgemälden könnte auch die Bannerträgerscheibe Berns gehört haben. Denkbar ist aber auch, dass sie erst nach 1863 in den Besitz des Paares gelangt ist. Beim Tode der Adele von Bonstetten war sie jedenfalls in der Hünegg, wurde sie doch von deren Erben Franz von Parpart, dem Neffen Alberts, 1884 von dort nach Köln an die Auktion bei J. M. Heberle überführt. Nach Johann Karl Bossard wurde die Scheibe bei der Auktion für 960 Mark von Karl Ferdinand Thewalt (1833–1902) ersteigert. In Köln ansässig und dortiger Bürgermeister, baute sich dieser eine grosse Kunstsammlung auf, die nach seinem Tod 1903 im Kunsthaus Lempertz für über eine Million Goldmark unter den Hammer kam. Dort gelangte das Glasgemälde für 500 Mark an den Basler Seidenfabrikanten Rudolf Vischer (1852–1927), der seit 1891 mit Louise Maria Burckhardt verheiratet war (Kartei "Ortskatalog" von Heinz Matile im Bernischen Historischen Museum). Über seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt.

Die Scheibe wird genannt in:
Heberle, 1884, S. 38, Nr. 524.
Bossard, 1884, Nr. 524.
Kunsthaus Lempertz, 1903, S. 38, Nr. 578, Taf. 9.
Hasler, 2023, S. 47, Nr. 23.

Datierung
um 1525
Zeitraum
1520 – 1530
Vorbesitzer*in

Vielleicht bis 1831 Niklaus Friedrich von Mülinen und bis 1863 Rudolf Emil Adolf de Rougemont bzw. Adele von Bonstetten, Chartreuse (Hilterfingen) · Seit oder nach 1863–1884 Albert von Parpart und Adele von Bonstetten, Schloss Hünegg (Hilterfingen) · 1884 Franz von Parpart bzw. Auktion Heberle, Köln · 1884–1903 Karl Thewalt, Köln · Seit 1903 Rudolf Vischer-Burckhardt, Basel

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bossard, J. K. bzw. K. S. (1884). Notizen zu Verkaufspreisen, Käufern, Zustand und Datierung der Glasgemälde, eingebunden im Exemplar des Kölner Heberle-Auktionskatalogs von 1884 der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1.

Heberle, J. M. (1884). Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thuner-See, Köln 20.10.1884, Köln: J. M. Heberle.

Kunsthaus Lempertz (Hrsg.) (1903). Katalog der reichhaltigen, nachgelassenen Kunst-Sammlung des Herrn Karl Thewalt in Köln. Versteigerung 4.–14. November 1903. Köln: Lempertz.

Bildinformationen

Name des Bildes
Unbekannt_Lempertz_1903_PB_13
Fotonachweise
aus: Kunsthaus Lempertz (Hrsg.) (1903). Katalog der reichhaltigen, nachgelassenen Kunst-Sammlung des Herrn Karl Thewalt in Köln. Versteigerung 4.-14. November 1903. Köln: Lempertz, Nrn. 578, Taf. 9. https://doi.org/10.11588/diglit.16863#0181

Inventar

Referenznummer
PB_13
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2023