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PB_30: Sonne und Mond, Fragmente aus Kirchenfenster
(Unbekannt_Lempertz_1903_PB_30_Mond)

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Titel

Sonne und Mond, Fragmente aus Kirchenfenster

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1850
Masse
∅ 32 cm (Sonne) und 30 cm (Mond) (Licht- oder Rahmenmass)

Ikonografie

Beschreibung

Die beiden Gestirne in Rundscheibenform besitzen menschliche Züge. Die Sonne im Strahlenkranz erscheint dabei en face, während das weibliche, tuchumhüllte Mondgesicht im Profil wiedergegeben ist.

Iconclass Code
10 · (symbolische) Darstellungen von Schöpfung, Kosmos, Kosmogonie, Universum und Leben (im weitesten Sinne)
24A6 · die Sonne als Gesicht, Rad etc. dargestellt
24B6 · Mondlicht
Iconclass Stichworte
Inschrift

keine

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige Sprungbleie im Mondgesicht. Gemäss der Beschreibung im Auktionskatalog Heberle's von 1884 befanden sich damals die beiden rund gestalteten Scheiben in modernen Fassungen. Eine solche lässt sich in der Abbildung des Auktionskataloges des Kunsthauses Lempertz von 1903 nur im Falle des Mondes wahrnehmen.

Technik

Nach dem Kölner Auktionskatalog Heberle's von 1884 ist das Sonnenbild "schwarz auf gelbem Grund" und das Mondgesicht "schwarz gemalt".

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die besten Vergleichsbeispiele zu den zwei Rundscheiben mit dem Sonnen- und dem Mondgesicht finden sich in bernischen Kirchen. Damit gemeint sind einerseits das Sonnengesicht über dem guten Schächer in dem 1441 aus Ulm ins Berner Münster gelieferten Passionsfenster (Kurmann-Schwarz 1998, S. 152, 168f., Abb. 8, 29) und andererseits dasjenige aus der Zeit um 1522 in der Kirche Zweisimmen, wo es wie im Münster einst zu einer Kreuzigungsgruppe gehört hat (BE_2337). An beiden genannten Orten ist das Pendant zur Sonne, der Mond, nicht mehr erhalten. Aufgrund der nahen Verwandtschaft der dort aus spätgotischer Zeit erhaltenen Sonnenbilder zu demjenigen aus der Hünegg ist davon auszugehen, dass die betreffenden Mondbilder auch eine ähnliche Gestalt wie das vorliegende gehabt haben werden. Ungeachtet der Analogien zu den spätgotischen Werken in Bern und Zweisimmen bieten das aus der Hünegg stammende Sonnenbild und sein Pendant bezüglich ihrer Datierung Probleme. Die Auktionskataloge von 1884 und 1903 lassen ihre zeitliche Ansetzung offen und Johann Karl Bossard bezeichnet die beiden 1884 zum geringen Preis von 16 Mark unter den Hammer gekommenen Stücke kommentarlos als "neu". Obwohl seine zu den damals versteigerten Glasgemälden gemachten Beurteilungen nicht immer über alle Zweifel erhaben sind, halten wir sie im vorliegenden Fall für vertretbar. Zu verweisen ist insbesondere auf das Mondgesicht, das in seinem kühlen, starren Ausdruck an den Stil der Glasmalereien aus dem Historismus erinnert. Wir folgen hier deshalb Bossard, auch wenn eine wirklich gesicherte Datierung erst möglich wäre, wenn die beiden verschollenen Stücke wieder zum Vorschein kommen und einer genauen Untersuchung unterzogen werden könnten.

Wenn das Sonnen- und Mondbild neuzeitliche Arbeiten darstellen, dann sind es entweder Kopien nach spätgotischen Originalen wie denjenigen in Bern und Zweisimmen oder Ergänzungen, die als Ersatz für alte zerstörte Stücke in ein heute nicht mehr vorhandenes Bildfenster einer Kirche eingesetzt waren. Als Werke des Historismus können sie kaum viel früher als 1850 entstanden sein. Es ist deshalb davon auszugehen, dass Adelheid von Bonstetten sie nicht aus dem Scheibenbestand der von ihr mit ihrem ersten Gemahl seit 1835 bewohnten Chartreuse besessen hat. Vielmehr dürfte sie und ihr zweiter Gatte Albert von Parpart die Stücke für ihre Sammlung erst erworben haben, nachdem sie 1863 von der Chartreuse in ihr neu erbautes Schloss Hünegg umgezogen waren. Nach dem Tode Adeles wurden die beiden Fragmente durch Franz von Parpart, dem Neffen Alberts und dem Erben der Hünegg, 1884 nach Köln an die Auktion bei J. M. Heberle überführt. Dort wurden sie laut Johann Karl Bossard zusammen für 16 Mark von Karl Ferdinand Thewalt (1833–1902) ersteigert. In Köln ansässig und als Kommunalpolitiker tätig, baute sich dieser eine grosse Kunstsammlung auf, die nach seinem Tod 1903 im Kunsthaus Lempertz für über eine Million Goldmark unter den Hammer kam. Wohin damals die zwei lediglich durch den Lempertz-Katalog von 1903 bildlich dokumentierten  Fragmente gelangten, weiss man nicht.

Die Scheiben werden genannt in:
Heberle, 1884, S. 39, Nrn. 534, 535.
Bossard, 1884, Nrn. 534, 535.
Kunsthaus Lempertz, 1903, S. 38, Nr. 578, Abb.
Hasler, 2023, S. 52–54, Nrn. 56, 57.

Datierung
um 1850
Zeitraum
1840 – 1860
Vorbesitzer*in

Nach 1863–1884 Albert von Parpart und Adele von Bonstetten, Schloss Hünegg, Hilterfingen · 1884 Franz von Parpart bzw. Auktionshaus Heberle, Köln · 1884–1903 Karl Thewalt, Köln · 1903 Auktion Kunsthaus Lempertz, Köln

Bildinformationen

Name des Bildes
Unbekannt_Lempertz_1903_PB_30_Mond
Fotonachweise
aus: Kunsthaus Lempertz (Hrsg.) (1903). Katalog der reichhaltigen, nachgelassenen Kunst-Sammlung des Herrn Karl Thewalt in Köln. Versteigerung 4.-14. November 1903. Köln: Lempertz, Nrn. 578, Taf. 9. https://doi.org/10.11588/diglit.16863#0181

Inventar

Referenznummer
PB_30
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2023

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Zusätzliches Bildmaterial
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