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CG_79: Chrodegang-Fenster
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_79)

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Titel

Chrodegang-Fenster

Art des Objekts
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
ca. 1852
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit drei in Rundbogen endenden Lanzetten, darüber Couronnement mit Rundfenster. In der mittleren Lanzette ist in einem architektonischen Rahmen vor blauem Hintergrund der heiligen Chrodegang (um 715–766), Bischof von Séez, in reichem Ornat mit Pontifikalhandschuhen, Mitra und Bischofsstab dargestellt. Seine rechte Hand ist zum Segen erhoben. Über dem Heiligen erscheint ein Schriftband mit seinem Namenszug, das obere Drittel der Lanzette ist mit architektonischem Dekor sowie Blatt- und Blütenranken ausgefüllt. Das unterste Feld ist als architektonischer Sockel mit Schriftkartusche und einem Engelskopf gestaltet. Die beiden seitlichen Lanzetten sind mit blanken Rauten und farbigen Rahmen verglast. Im Couronnement erscheint das mit der Dornenkrone umkränzte Herz Jesu, sowie als Masswerkfüllungen ein Kreuz mit Weihrauchgefäss und ein Schwert mit Palmzweig als Hinweis auf das Martyrium des Heiligen.

Iconclass Code
11D422 · das Herz Jesu
11H(CHRODEGANG) · männliche Heilige (CHRODEGANG)
48A9877 · Medaillon (Ornament)
48AA9833 · Blumenornamente - AA - stilisiert
48AA9851 · Band, Schriftrolle, Banderole (Ornament) - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
Iconclass Stichworte
Inschrift

CHANOINE GRIMOT / 1860 (das Glasstück mit der Inschrift gehörte ursprünglich wohl zu einem anderen Fenster der Kirche)
SAINCT · GODEGRAND
RB / 1936

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas, sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot, sowie diversen Schmelz- und Lotfarben.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

1936 wurde unter Pfarrer René Brousse das unterste Feld der mittleren Lanzette durch den Glasmaler Georges Prost modifiziert. Im 2. Weltkrieg beschädigt und anschliessend eingelagert. 2012/13 Restaurierung der mittleren Lanzette durch Michel Guével, Valmondois. 2013 wiedereingesetzt.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Chrodegang-Fenster der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam wurde um 1851/52 durch Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam) gestiftet und im Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent) für 650 Francs hergestellt (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, S. 191, 208–209). Anlass für die Stiftung war eine Renovation der Chrodegang-Kapelle, in der seit 1711 die Schädelreliquie des 769 ermordeten Bischofs von Séez aufbewahrt wird.

Das Chrodegang-Fenster gehört zusammen mit einer heute eingelagerten Ornamentverglasung (ursprünglich s IV) zu den ältesten Glasmalereien des 19. Jahrhunderts in der Kirche Saint-Martin. Unter der Ägide von Grimot, einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, entstanden über 30 durch den Pfarrer selbst sowie diverse Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftete Glasmalereien (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Im 2. Weltkrieg wurden die Glasmalereien schwer beschädigt. Die erhaltenen Felder und Fragmente wurden eingelagert und die Kirche erhielt 1956 zunächst eine einfache Blankverglasung. 1968–1970 setzte man im Chor neue expressionistische Glasmalereien mit zwölf Szenen aus dem Leben des heiligen Martin ein (Entwurf Maurice Rocher; Umsetzung Jean Dagusseau, Orléans) (Botto, 1998, S. 27–28). Im Zuge einer Kirchenrestaurierung wurden Ende der 1990er Jahre die eingelagerten Glasmalerei-Fragmente des 19. Jahrhunderts gereinigt und inventarisiert; ab ca. 2000 erfolgte ihre Restaurierung. 27 Glasmalereien von Gsell-Laurent konnten wieder an ihrem ursprünglichen Standort eingesetzt werden; zuletzt sind 2017 die Chorfenster von Rocher/Dagusseau eingelagert und durch die Glasmalereien des 19. Jahrhunderts ersetzt worden.

Datierung
ca. 1852
StifterIn

Grimot, Jean-Baptiste (1810–1885, Pfarrer von L'Isle-Adam)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_79
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Aufnahmedatum
2024

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Chrodegang-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713416.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_79